Sonntag, 21. August 2011
Hongkong
mrzwerg, 01:31h
18.08.2011
So, Hongkong ist vorbei. Im Moment sitze ich am Flughafen/im Flugzeug. Es waren sehr aufregende 3,5 Tage mit vielen Erlebnissen.
Der Flug war soweit in Ordnung. Leider musst ich auch in Shanghai wieder einchecken und daher dort das Gepäck rumschleppen. Dafür habe ich auf diesem Flug wenigstens einen Platz am Notausgang bekommen, was mir die Dame in Dalian zwar auch zugesichert hatte, aber dann wie so oft in China, wieder nichts geworden ist. Ansonsten war der Flug ok.
Aufgrund der zwei Stunden Verspätung in Shanghai bin ich etwa gegen 3 Uhr morgens im Hostel angekommen. Wie schon oft im Internet gelesen, aber für nicht schlimm erachtet, war das Erdgeschoss ein bisschen einschüchternd. Es liefen dort viele Inder rum die einem Zimmer oder Drogen verkaufen wollten. In meinem Hostel angekommen wurde ich von einem Inder empfangen, welchen in bezahlte, doch der dann einen Kollegen rief, der mich in sein Hostel führte. Da fühlte ich mich wie bei der Taximafia in Dalian…
Das Zimmer war ziemlich klein. Ca. 3,5m² + 0,1m² fürs Bad. Die Badtür konnte man von innen nur schließen wenn man auf das Klo geklettert ist. Zum glück war das nur einmal zum duschen notwendig. Das Bett war kurz und hatte leider eine Wand am Fußende aber es war ja nur für eine Nacht. Immerhin sauber wars!
Am nächsten Morgen bin ich dann ins nächste Hostel wo ich ein Doppelzimmer mit Paps hatte. Das Hostel war sehr gut. Genug Platz für Sack und Pack und sogar nen verhältnismäßig großes Bad (1,5m²). Ließ sich dort gut aushalten die 3 Nächte.
Bis Papa gegen 6 ankam bin ich alleine rumgelaufen und habe erste Eindrücke gesammelt. Ich bin bis zum Hafen, in eine Mall und einen Park mit Museum gegangen.
Eins wurde direkt klar: Hongkong mag zwar irgendwie zu China gehören doch haben die Menschen außer vielleicht dem Aussehen kaum etwas mit den Festlandchinesen gemeinsam.
Die Leute hier schienen mir nicht ganz so hektisch, wenngleich auch die Stadt insgesamt viel unruhiger wirkte. Auch haben die Hongkonger bessere Manieren. So wird nicht überall hingespuckt, nicht so laut es geht Rotze hochgezogen, Müll überall hingeschmissen oder das T-Shirt hochgezogen, nur weil es den werten Herren mal wieder zu warm ist. Darüber hinaus konnte so ziemlich jeder, mit dem ich geredet habe, Englisch; nicht nur Business Leute oder ähnliches, selbst Kassierinnen, jeder Kellner. In China war ich froh wenn einer unter 20 (im Alltag) Englisch konnte bzw. sich getraut hat zu reden. Die Stadt insgesamt war auch viel internationaler. Zwar sind 95% der Bürger Chinesen, doch habe ich noch in keiner Stadt so viele Ausländer (vor allem Inder) gesehen wie in Hongkong.
Auch Geschäfte sind anders. In den Malls waren hauptsächlich hochpreisige Geschäfte und Luxusmarken. Abends haben wir vor nem Louis Vuitton (schreibt man das so?) sogar ne Schlange gesehen.
Mit Papa bin ich nochma zum Wasser und wir haben uns zum ersten mal die Skyline von Hong Kong Island bei Nacht gesehen. Das ganze haben wir dann noch bei einem Bierchen am Star Walk genossen.
Am zweiten Tag sind wir nach Hong Kong Island gefahren und haben zuerst zwei Stadtrundfarhten gemacht und dann das Zentrum zu Fuß erkundet. Gegen Mittag haben wir durch Zufall das Hard Rock Cafe gefunden und ein wenig dort verweilt. Abends sind wir noch auf den Viktoria Peak gefahren. Eigentlich gibt es eine Tram dort hoch doch stand da eine 2 Stunden Schlange vor, sodass wir lediglich mit dem Bus gefahren sind. Von oben (ca.500m) hatte man einen wundervollen Ausblick auf Hongkong, einfach fantastisch.
Tag drei war dann eine Tagestour durch Kowloon, der Stadtteil in dem wir auch gewohnt hatten. Viel erlebt und gesehen. ZB waren wir auf einem Lebensmittelmarkt, auf dem Jademarkt, im History Museum – wofür wir leider viel zu wenig Zeit hatten – und mal wieder am Wasser. Dort haben wir das „Festival of Lights“ gesehen. Einige der Hochhäuser auf Hongkong Island und in Kowloon machen im Takt der Musik ihre (bunte) Beleuchtung an und aus. Sah sehr gut aus. Ich habe versucht es per Video festzuhalten.
Nachdem ich es in China schon nicht auf die Reihe bekommen habe, habe ich mich am letzten Tag von einem Inder bequatschen lassen und in seinen Laden führen lassen. Dieser befand sich in einem Wohnhaus, mit dem Aufzug in die 8. Etage, im Treppenhaus 3 Stockwerke wieder runter (Rückweg: Anderes Treppenhaus 1 Stockwerk runter und dann wieder Aufzug). Dort hat er uns dann ein paar Uhren vorgeführt und ich habe mir eine Breitling gekauft.
Anschließend sind wir auf die Rückseite der Hong Kong Island gefahren in ein „kleines Fischerörtchen“. So klein war es dann doch nicht, schätzungsweise wie Euskirchen, trotzdem war es schön die Boote dort entlangfahren zu sehen. Danach haben wir unser Gepäck geholt und zum Flughafen gebracht. Obwohl es noch 7 Stunden bis zum Boarding waren haben sie es zum Glück angenommen. Sonst hätten wir es herumschleppen müssen, gar nicht schön!
Ohne Gepäck sind wir mit dem Airport Express zur nächsten Haltestelle gefahren um Dort mit der Metro zu einem Ort der Luftlinie 3km vom Flughafen weg ist. Dort angekommen mussten wir feststellen dass es tatsächlich einen Bus gegeben hätte der anstatt der ca. 45min und 70 HKD nur 20min gefahren wäre und 3,5HKD gekostet hätte. Naja, wieder eine Erfahrung reicher. Nach einem kurzen Ärger sind wir mit einer Seilbahn in ein kleines Dörfchen mit einer riesigen Buddha Statue gefahren. Ich schätze mal, die war so 25m groß. Die Seilbahn war zwar sehr schön, doch da auch sie sehr teuer war sind wir zurück mit dem Bus.
Nach Abendessen ging es schließlich mit besagtem Bus zurück zum Flughafen und selbst dort gab es wieder etwas Neues. Als wir dort angekommen waren, wo eigentlich hätten Gates sein müssen, fanden wir nur einen Bus vor. Dieser fuhr uns dann in ein kleines Gebäude was mitten auf dem Flughafen-Gelände stand und 10 weitere Gates beinhaltet; einfach nur 10 Gates und ein paar Geschäfte, sonst nichts und das Ganze als alleinstehendes Gebäude.
So und jetzt ist es 00:00 Uhr und der Flieger ist irgendwo im Nirgendwo. Keine Lichter, kein Nichts zu sehen, aber was erwartet man auch auf der einen Seite vom Meer und auf der anderen von Vietnam :p
Morgen früh bis Übermorgen Abend geht es zur Halong-Bucht. Zwei Tage entspannen auf einem Boot am Meer…Das ist gut nach den Tagen in HK. Wenn es nur halb so gut wird wie ich es mir vorstelle, bin ich schon glücklich.
Also dann, gute Nacht.
PS: Bilder gibt’s später!
So, Hongkong ist vorbei. Im Moment sitze ich am Flughafen/im Flugzeug. Es waren sehr aufregende 3,5 Tage mit vielen Erlebnissen.
Der Flug war soweit in Ordnung. Leider musst ich auch in Shanghai wieder einchecken und daher dort das Gepäck rumschleppen. Dafür habe ich auf diesem Flug wenigstens einen Platz am Notausgang bekommen, was mir die Dame in Dalian zwar auch zugesichert hatte, aber dann wie so oft in China, wieder nichts geworden ist. Ansonsten war der Flug ok.
Aufgrund der zwei Stunden Verspätung in Shanghai bin ich etwa gegen 3 Uhr morgens im Hostel angekommen. Wie schon oft im Internet gelesen, aber für nicht schlimm erachtet, war das Erdgeschoss ein bisschen einschüchternd. Es liefen dort viele Inder rum die einem Zimmer oder Drogen verkaufen wollten. In meinem Hostel angekommen wurde ich von einem Inder empfangen, welchen in bezahlte, doch der dann einen Kollegen rief, der mich in sein Hostel führte. Da fühlte ich mich wie bei der Taximafia in Dalian…
Das Zimmer war ziemlich klein. Ca. 3,5m² + 0,1m² fürs Bad. Die Badtür konnte man von innen nur schließen wenn man auf das Klo geklettert ist. Zum glück war das nur einmal zum duschen notwendig. Das Bett war kurz und hatte leider eine Wand am Fußende aber es war ja nur für eine Nacht. Immerhin sauber wars!
Am nächsten Morgen bin ich dann ins nächste Hostel wo ich ein Doppelzimmer mit Paps hatte. Das Hostel war sehr gut. Genug Platz für Sack und Pack und sogar nen verhältnismäßig großes Bad (1,5m²). Ließ sich dort gut aushalten die 3 Nächte.
Bis Papa gegen 6 ankam bin ich alleine rumgelaufen und habe erste Eindrücke gesammelt. Ich bin bis zum Hafen, in eine Mall und einen Park mit Museum gegangen.
Eins wurde direkt klar: Hongkong mag zwar irgendwie zu China gehören doch haben die Menschen außer vielleicht dem Aussehen kaum etwas mit den Festlandchinesen gemeinsam.
Die Leute hier schienen mir nicht ganz so hektisch, wenngleich auch die Stadt insgesamt viel unruhiger wirkte. Auch haben die Hongkonger bessere Manieren. So wird nicht überall hingespuckt, nicht so laut es geht Rotze hochgezogen, Müll überall hingeschmissen oder das T-Shirt hochgezogen, nur weil es den werten Herren mal wieder zu warm ist. Darüber hinaus konnte so ziemlich jeder, mit dem ich geredet habe, Englisch; nicht nur Business Leute oder ähnliches, selbst Kassierinnen, jeder Kellner. In China war ich froh wenn einer unter 20 (im Alltag) Englisch konnte bzw. sich getraut hat zu reden. Die Stadt insgesamt war auch viel internationaler. Zwar sind 95% der Bürger Chinesen, doch habe ich noch in keiner Stadt so viele Ausländer (vor allem Inder) gesehen wie in Hongkong.
Auch Geschäfte sind anders. In den Malls waren hauptsächlich hochpreisige Geschäfte und Luxusmarken. Abends haben wir vor nem Louis Vuitton (schreibt man das so?) sogar ne Schlange gesehen.
Mit Papa bin ich nochma zum Wasser und wir haben uns zum ersten mal die Skyline von Hong Kong Island bei Nacht gesehen. Das ganze haben wir dann noch bei einem Bierchen am Star Walk genossen.
Am zweiten Tag sind wir nach Hong Kong Island gefahren und haben zuerst zwei Stadtrundfarhten gemacht und dann das Zentrum zu Fuß erkundet. Gegen Mittag haben wir durch Zufall das Hard Rock Cafe gefunden und ein wenig dort verweilt. Abends sind wir noch auf den Viktoria Peak gefahren. Eigentlich gibt es eine Tram dort hoch doch stand da eine 2 Stunden Schlange vor, sodass wir lediglich mit dem Bus gefahren sind. Von oben (ca.500m) hatte man einen wundervollen Ausblick auf Hongkong, einfach fantastisch.
Tag drei war dann eine Tagestour durch Kowloon, der Stadtteil in dem wir auch gewohnt hatten. Viel erlebt und gesehen. ZB waren wir auf einem Lebensmittelmarkt, auf dem Jademarkt, im History Museum – wofür wir leider viel zu wenig Zeit hatten – und mal wieder am Wasser. Dort haben wir das „Festival of Lights“ gesehen. Einige der Hochhäuser auf Hongkong Island und in Kowloon machen im Takt der Musik ihre (bunte) Beleuchtung an und aus. Sah sehr gut aus. Ich habe versucht es per Video festzuhalten.
Nachdem ich es in China schon nicht auf die Reihe bekommen habe, habe ich mich am letzten Tag von einem Inder bequatschen lassen und in seinen Laden führen lassen. Dieser befand sich in einem Wohnhaus, mit dem Aufzug in die 8. Etage, im Treppenhaus 3 Stockwerke wieder runter (Rückweg: Anderes Treppenhaus 1 Stockwerk runter und dann wieder Aufzug). Dort hat er uns dann ein paar Uhren vorgeführt und ich habe mir eine Breitling gekauft.
Anschließend sind wir auf die Rückseite der Hong Kong Island gefahren in ein „kleines Fischerörtchen“. So klein war es dann doch nicht, schätzungsweise wie Euskirchen, trotzdem war es schön die Boote dort entlangfahren zu sehen. Danach haben wir unser Gepäck geholt und zum Flughafen gebracht. Obwohl es noch 7 Stunden bis zum Boarding waren haben sie es zum Glück angenommen. Sonst hätten wir es herumschleppen müssen, gar nicht schön!
Ohne Gepäck sind wir mit dem Airport Express zur nächsten Haltestelle gefahren um Dort mit der Metro zu einem Ort der Luftlinie 3km vom Flughafen weg ist. Dort angekommen mussten wir feststellen dass es tatsächlich einen Bus gegeben hätte der anstatt der ca. 45min und 70 HKD nur 20min gefahren wäre und 3,5HKD gekostet hätte. Naja, wieder eine Erfahrung reicher. Nach einem kurzen Ärger sind wir mit einer Seilbahn in ein kleines Dörfchen mit einer riesigen Buddha Statue gefahren. Ich schätze mal, die war so 25m groß. Die Seilbahn war zwar sehr schön, doch da auch sie sehr teuer war sind wir zurück mit dem Bus.
Nach Abendessen ging es schließlich mit besagtem Bus zurück zum Flughafen und selbst dort gab es wieder etwas Neues. Als wir dort angekommen waren, wo eigentlich hätten Gates sein müssen, fanden wir nur einen Bus vor. Dieser fuhr uns dann in ein kleines Gebäude was mitten auf dem Flughafen-Gelände stand und 10 weitere Gates beinhaltet; einfach nur 10 Gates und ein paar Geschäfte, sonst nichts und das Ganze als alleinstehendes Gebäude.
So und jetzt ist es 00:00 Uhr und der Flieger ist irgendwo im Nirgendwo. Keine Lichter, kein Nichts zu sehen, aber was erwartet man auch auf der einen Seite vom Meer und auf der anderen von Vietnam :p
Morgen früh bis Übermorgen Abend geht es zur Halong-Bucht. Zwei Tage entspannen auf einem Boot am Meer…Das ist gut nach den Tagen in HK. Wenn es nur halb so gut wird wie ich es mir vorstelle, bin ich schon glücklich.
Also dann, gute Nacht.
PS: Bilder gibt’s später!
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Donnerstag, 23. Juni 2011
Mehr Bilder
mrzwerg, 01:08h
Weil ein paar Kollegen nach mehr Bildern gefragt haben, hier noch eine wahllos ausgesuchte Masse an 'anderen' Bildern.
https://picasaweb.google.com/MrZwerg/Additional?authkey=Gv1sRgCOXgsfO9w-KNmwE&feat=directlink
Viel Spaß damit.
https://picasaweb.google.com/MrZwerg/Additional?authkey=Gv1sRgCOXgsfO9w-KNmwE&feat=directlink
Viel Spaß damit.
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Sonntag, 19. Juni 2011
Dalian-Xian-Lhasa-Mt Everest-Lhasa-Xian-Dalian (03.06.-15.06)
mrzwerg, 21:35h
Fotos von meiner Kamera: https://picasaweb.google.com/MrZwerg/XianTibet02?authkey=Gv1sRgCMGH8aTYosLs_gE&feat=directlink (jetzt mit subtitel)
Fotos von Carens Kamera: https://picasaweb.google.com/MrZwerg/XianLasaCaren?authkey=Gv1sRgCOit5IKfmuujkwE&feat=directlink
Freitags Abends durfte ich sogar eine Stunde eher schluss machen um zum Flughafen zu kommen. Dieses mal war ich mit der Tianjin Airline unterwegs. Bis auf das Einchecken war es im Prinzip ok, doch dies war gar nicht so einfach – Das Einchecken hatte allerdings nichts mit der Airline zu tun, da es ein Sammelschalter war. Zunächst wollten sie meinen Rucksack im RucksackSack nicht annehmen, weil sie meinten das wäre zu weich. Erst al seine Kollegin irgendwann mal genaür geschaut hat, hat sie gemerkt, dass dort etwas festes in der Tüte ist und ihn schliesslich doch akzeptiert. Ich habe sogar einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Der Flug an sich war trotzdem nicht so schön. Die Sitze waren hart (härter als bei anderen Airlines), der Flug war lang (3,5Std) und wir sind irgendwo zwischengelandet. Ausserdem hatte der Flieger eine Stunde Verspätung, sodass ich erst gegen 23:45 angekommen bin. Naja, immerhin bin ich jetzt mal mit einer Embraer 190 des Brasilianischen Herstellers Embraer geflogen.
Caren hatte nicht so viel Glück. Angeblich hätte sie als Nachnahmen China eingegeben, sodass das Ticket ungültig war. Letztendlich ist sie dann erst am nächsten Tag gegen 16:30 gekommen.
Irgendwann gegen halb 1 in der Stadt angekommen musste ich dann das Hotel suchen. Die grobe Richtung wusste ich, bin auch quasi dran vorbei gegangen habe es trotzdem nicht gefunden. Nach langem Suchen habe ich mich irgendwann in ein Taxi gesetzt. Der Taxifahrer hat wieder die Nummer angerufen, die Caren mir zum Glück geschickt hat, ist 300m um ein paar Ecken gefahren und schon war ich da(vor), den rein wollte mich ein Wachmann erst nicht lassen. Nach langem rumfuchteln und ein paar Brocken Chinesisch hat er dann nachgegeben und mich doch eintreten lassen. Ganz erschrocken wachte die schlafende Dame hinterm Tresen auf und liess mich mit viel Mühe einchecken. Das Zimmer war nicht so toll und recht dreckig aber die Lage war ziemlich gut und zum Schlafen ging´s schon. Um 2 lag ich endlich im Bett.
Am nächsten Morgen habe ich daher erstmal bis halb 10 geschlafen. Dann habe ich mich aufgemacht zum Drum Tower, welcher recht langweilig war. Anschliessend bin ich durch die dahinterliegende Gasse im muslimischen Bereich, deren Namen ich nicht weiss, geschlendert und habe das Treiben interessiert beobachtet. Nach noch mehr spazieren gehen durch den nördlichen Teil der Innenstadt bin ich zum Südtor der Stadtmauer gelaufen. Auf dem Weg bin ich unter anderem durch die Kneipenstrasse gekommen (vergleichbar mit Pontstrasse in Aachen). Hier in XiAn war dort Tagsüber allerdings gaar nichts los und fast alles geschlossen.
Die Stadtmauer war…ja, eine Mauer halt. Im Prinzip ist sie noch vollständig in Takt und geht einmal um die komplette Innenstad. Diese Strecke komplett zu laufen würde etwa 4 Stunden dauern denke ich. Dafür konnte man sich auf der Mauer auch Fahrräder leihen. Alleine hatte ich dazu allerdings keine Lust. Somit bin ich nur einmal zu einem Eckturm und dann wieder zurück Richtung Südtor, da ich anschliessend weiter nach Süden zum Big Wild Goose Pagoda – Pagodas sind chinesische Türme – wollte.
Der Pagoda selbst befand sich in einem (abzocker) Tempel. Der Eintritt war RMB50. Da hab ich zunächst überlegt ob ich das machen will, denn eigentlich sehen die Tempel eh alle gleich aus. Aufgrund was auch immer, habe ich mich dann dafür entschlossen und wurde innendrin bitterlich enttäuscht. Der Tempel war noch viel langweiliger und schlimmer noch: Um in den Turm selbst zu dürfen, hätte ich nochmal RMB30 bezahlen müssen. Das war mir dann zu doof und nach einem Spaziergang durch das Gelände bin ich wieder gegangen. Das Gelände um den Tempel herum war aber sehr schön, sodass sich der Weg dahin schon gelohnt hat. Drum herum gab es eine Art Promenade mit einigen Kunstwerken, auf der man schön ein wenig schlendern konnte. Auf der Rückseite war etwas wie ein Fontainenpark, wo viele Leute in den Fontainen gestanden sind. War schon irgendwie lustig ihnen dabei zuzuschauen; vor allem den kleineren Kinderen, die über kurz oder lang alle klatsch nass wurden.
Danach bin ich in den nebenliegenden Park und anschließend zurück innerhalb der Stadtmauern zum Bell Tower, dem Zentrum und Wahrzeichen der Stadt (welcher aber ebenfalls sehr langweilig ist). Dort habe ich dann schliesslich Caren getroffen. Nachdem sie auch noch den Drum Tower besucht hat sind wir nochmal ins Moslem Viertel und haben die Moschee gesucht und nicht gefunden. Dafür haben wir andere interessante Gässchen entdeckt die ich vorher nicht gesehen hatte. Nach dem folgenden Abendessen sind wir zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen sind wir früh aufgebrochen. Eigentlich wollten wir im Hotel frühstücken, doch dort gab es nicht mal Toast oder irgendwas westliches. Stattdessen standen Nudeln, Kohl, Seetang etc. auf dem Speiseplan. Wir haben dann ein paar Küchlein und Bollen gegessen, die wir noch hatten und sind dann zur Terrakotta Armee. Diese waren so richtig teuer. RMB110 um ein paar Tonmenschen zu sehen.
Aber seit ich die Soldaten vor ein 10 Jahren oder so mal im TV gesehen habe, verbinde ich China damit und wollte sie unbedingt selber mal sehen. Um ehrlich zu sein war es gar nicht so sehr interessant und vor allem ganz anders als ich mir das vorgestellt habe. Das mir interessanteste war, dass alle der 7000+ Soldaten verschiedene Gesichter haben, also sich keins gleicht, und dass ein nicht unwesentlicher Teil der Armee bei Plünderungen zerstört wurde.
Aufgrund der Dunkelheit der damaligen Reportage hatte ich immer Angenommen, dass sich die Armee in einer Höhle befindet. Über allen Ausgrabungsteilen befindet sich jedoch eine Halle und es wird einfach nur recht wenig Licht benutzt.
Nach den Kriegern sind noch in einen schönen Park mit See und Rummelplatz gelaufen. Dort haben wir sehr interessante Sachen gesehen: So konnte man beim Ringwerfen Hasen, Schildkröten, etc. gewinnen oder in einem Schwimmbecken rumlaufen und Goldfische Keschern (und platttreten). Sah schon alles sehr grausam aus. Bei den einen die sehr kleinen Käfige, bei den anderen der fehlende zugeführte Sauerstoff und die vielen kleinen Kinder, die einfach so darin rumgestapft sind.
Später ist irgendwann ein Typ zu uns gekommen und wollte ein Foto machen. Hab ich mir gedacht na gut ok, wie immer halt. Bye bye, weiter gehts. Irgendwann – ich hatte schon bemerkt, dass er uns irgendwie hinterherläuft oder so – ist er wieder gleichauf mit uns kramt einen Block aus seinem Rucksack und will, dass ich darauf unterschreibe. Wollte ich aber nicht. Dann fing er an zu betteln für bestimmt 20min. Irgendwie war es lustig aber auch ziemlich nervig. Hab ihm gesagt, wenn er mir nen guten Grund geben würde, würde ich es machen, aber er blieb immer nur dabei: “Because I want”. Meine Vermutung war ja, dass er damit angeben wollte, weil er mich für einen Basketballstar hielt, aber ich wollte dass er das sagt :p (also dass er es rumzeigen will, das andere hat er gesagt..)
Als wir aus dem Park raus waren ist er schliesslich gegangen. Wir haben dann noch was eingekauft und sind zurück ins Hotel, welches wir morgens ausgecheckt haben, weil unser Travel Agent nicht fähig war die versprochenen Tickets zu besorgen. Bis zu dem Zeitpunkt als wir heimkamen, war nicht klar ob wir vielleicht sogar noch am gleichen Abend losfahren wurden oder wie eigentlich geplant doch am nächsten Morgen.
Letztendlich ist es der nächste Morgen geworden, weswegen wir 30 mehr für die Nacht im Hotel zahlen mussten, weil das normale Zimmer doch nicht mehr frei waren und ausserdem haben wir keine durchgängigen Tickets bekommen sondern mussten in XiningXi aussteigen und 4 Stunden auf den nächsten Zug warten. Gebracht wurden uns die Tickets für den ersten Teil der Strecke Abends um 11. Auch waren wir im zweiten Zug eigentlich nicht mal in der gleichen Kabine. Weil dies zwei Freundinnen aber ebenfalls so erging, haben wir einfach getauscht.
Der erste Zugfahrtteil war recht entspannt. Ich habe ein bisschen gedöst und gelernt. In Xining hat uns dann schon die Dame mit den Anschlusstickets erwartet. Dann mussten wir uns dort noch mit irgendwelchen komischen Leuten rumschlagen, die komisch auf uns eingeredet haben. Letzten Endes war dies aber wieder mal halb so wild. Beim Betreten des Bahnhofes gab es die üblichen Sicherheitskontrollen. Dieses Mal ist mir das erste Mal bewusst aufgefallen, dass in China jeder von jedem kontrolliert wird, also auch Männer von Frauen und umgekehrt. Die Wartehalle im Bahnhof war wieder wie in einem Flugzeugterminal.
Die Zugfahrt insgesamt war eine tolle Erfahrung. Nur die Nacht war leider nicht so toll. Die Betten waren natürlich zu kurz, leider habe ich kein Bett in der unteren Etage bekommen, sodass ich an der Seite ein Rausfallschutz hatte und somit auch nicht die Knie über den Rand strecken konnte. Da es aber nur die eine Nacht war, ging es schon.
Die Klos und Waschbecken waren selbst am Ende noch für eine 35 Stunden Fahrt erstaunlich sauber. Dies liegt aber vielleicht auch ein bisschen an der Art der chinesischen Klos, die den französischen ähneln.
Die Landschaft war eigentlich nicht so sehr schön. Sie beeindruckte mehr durch die Grösse, die vielen Berge und die Tiere.
Irgendwann hat ein älterer Chinese versucht mit mir zu reden. Später hat er mich zu sich in sein Abteil geholt und wollte mir die ganze Zeit Schnaps andrehen. Da ich nicht trinken wollte, trank er. Dass er immer betrunkener wurde, hat man leider stark gemerkt. Er wurde ziemlich aufdringlich, kam später wieder zu uns und wollte gar nicht mehr gehen. Insgesamt war es jedoch eine sehr lustige Erfahrung.
In Lhasa angekommen sind wir um gegen 10 Abends. Dort wurden wir auch schon mit Glücksbändern von Guide + Fahrer empfangen, welche uns dann ins Hotel gebracht haben. Das Hotel in Lhasa war leider wieder recht dreckig und die Matratzen waren ziemlich unbequem und nur 1,9m lang. Dafür war das Frühstück ziemlich gut. Es gab Rührei, Omeletts, Marmelade, Kornflakes (mit Obst). Da es im Nächsten (und damit auch übernächsten) Hotel auch wieder Spiegelei und am Basecamp Pfannkuchen gab, habe ich wohl ziemlich viel Ei gegessen in Tibet… Naja macht nichts, ich esse dafür hier sonst kaum Ei! Hehe
Der erste Tag war ziemlich interessant. Zunächst sind wir zum Jokhang Kloster. Dort bekam man den ersten Eindruck des Buddhismus in Tibet. Warum das Kloster genau berühmt ist, weiß ich gar nicht mehr genau, aber es ist auf jeden Fall eine Pilgerstätte für die Buddhisten. So haben speziell vor dem Tempel herum viele Menschen gebetet. Manche haben dies aber auch um den Tempel herum getan. Der Bet-Zyklus besteht dabei aus: Auf den Boden legen, Hände Falten, Gebet sprechen, drei Schritte gehen… Sehr interessant, dabei zuzuschaün. Später (am Abend) haben Caren und ich einfach eine halbe Stunde den Betenden zugeschaut. „Leider“ war dieses Zuschaün jedoch nicht so möglich, wie wir das eigentlich wollten. Durch unser beider exotisches Aussehen haben wir auch die Aufmerksamkeit der eigentlichen Betrachtungssuspekte auf uns gezogen, wovon einige dann ihr Beten unterbrochen haben um ebenfalls uns zu beobachten. Lustig war es schon irgendwie!
Nach dem Kloster sind wir einmal über die darum herum führende Barkohr Straße. Diese war voll von tibetischen und chinesischen Händlern, die allerlei Schmuck, Figuren, Betzubehör – wie die typischen Gebetsmühlen, welche das Tantra in sich geschrieben haben. Durch das Drehen der Mühle spricht man also quasi das Gebet ohne es sagen zu müssen. Damit kann man mehr Gebete in gleicher Zeit „sagen“ – und andere Sachen. Beim Handeln mit diesen konnte ich lustige aber auch unangenehme Erfahrungen machen. So ist es auf jeden Fall möglich, Teile auf ca. 10% des erst genannten Preises zu drücken. Ärgerlich ist dann aber trotzdem, wenn die Dame, ein paar Stände weiter, gleich so ehrlich ist und eine ähnliche Sache für direkt günstiger anbietet. Naja, sei´s drum… war immer noch billig :D
Auf dieser Straße war unser Guide zürst ungewöhnlich ehrlich. Er bat uns ins drei Shops zu gehen, weil er etwas Trinkgeld bekäme, wenn wir dort reingingen. Andererseits versuchte er uns zu erzählen, dass das massive Polizei- und Militäraufgebot nur dafür da sei, Taschendiebe und so zu entdecken… Naja, wer´s glaubt!
Schließlich sind wir zum Potala Palast gefahren. Dieser war, bis er ins Exil gegangen ist, die Residenz des Dalai Lamas.
Der Palast ist ziemlich beeindruckend und völlig anders als alte europäische Schlösser und Burgen. Auch hier dominiert der Buddhismus und die typischen total überladenen (mit allen möglichen Figuren von Göttern, alten Dalai Lamas, Buddhas…) kleinen Räume. Leider war es nicht gestattet Fotos zu machen, sodass nur die Erinnerung bleibt.
Sehr interessant war zu sehen, dass die Enthaltsamkeit, mit der Buddhisten zu leben scheinen, nicht in den Tod fortgeführt wird. So konnte man das Grab des 5. Dalai Lamas betrachten, welches aus (ich meine) über 1.400kg Gold und „unzähligen“ Edelsteinen bestand und über 9m hoch ist.
Nach dem anschließenden Essen mit den anderen beiden Gruppenmitgliedern – ein verheiratetes Ehepaar um die 45, der Mann heißt George und kommt aus Peru, den Namen der Frau kenne ich leider bis heute nicht, aber sie kam aus Ulm – wurden wir im Hotel abgesetzt. Nach einer Pause, sind Caren und ich dann noch durch die kleinen engen Gassen der Altstadt gelaufen. Dort konnte man wenigstens ein bisschen erahnen, wie Lhasa wohl vor 30 Jahren mal ausgesehen haben könnte. Leider war es unserem lieben Guide, Suonan, nicht möglich uns eine Karte der Stadt zu besorgen. Zum Glück hatten wir aber einen Reiseführer, der immerhin eine schematische Karte beinhaltete, sodass wir zumindest ein paar Anhaltspunkte hatten. Abgeschlossen haben wir den Rundgang mit einem Tibet-Bier – gar nicht mal so schlecht – und einem Yak-Burger – das Fleisch war ok, der Burger aber kacke!
Am zweiten Lhasa-Tag haben wir zwei Klöster besichtigt. Zunächst das Drepung Kloster, ein riesiges Kloster ein wenig außerhalb der Stadt in einem Berg gelegen. Soweit ich mich erinnere waren die meisten Räume wie in allen anderen Klöstern auch: Voller Statün! Das Kloster war durch seine Größe aber trotzdem sehr beeindruckend. Fotos konnte man hier zwar grundsätzlich machen, jedoch hätte man für jede Kammer extra zahlen müssen. Diesen Luxus haben wir uns nur für die Versammlungshallte gegönnt, da diese dann doch sehr interessant war und uns die RMB20/2 wert war. Dann hatten wir sogar noch mehr Glück und konnten die Versammlung und das Gebet beobachten und durften es sogar festhalten. Anschließend wollte unser Führer – wer das Wort hier fehl am Platz sieht, hat Pech! – uns wieder raus aus dem Klostergelände führen. Ich habe aber vorher gesehen, dass ein paar Leute noch einen anderen Weg weiter hoch gelaufen sind und ihn gefragt wo diese denn hingehen würden. Er sagte nur, dass da oben noch ein langweiliges und leeres Collage sei aber wenn wir unbedingt hinwollen können wir selbstverständlich hochgehen. Dazu versuchte er ein nicht zu sehr genervtes Gesicht zu machen. Schließlich sind wir natürlich noch hoch und haben dort weiteres Anschauungsmaterial für ca. 1,5 Stunden gefunden. Kein Wunder, dass er nicht hoch wollte…für ihn ist der Tag nach den vertraglichen Besichtigungen schließlich gelaufen. Am Ausgang wollten wir dann eigentlich zu Mittag essen. Dass das Kloster-Restaurant ziemlich heruntergekommen und dreckig war, hat uns zwar ein wenig abgeschreckt doch nicht davon abgehalten so richtig tibetisch zu essen. Leider waren dann aber von den drei möglichen Gerichten zwei nicht mehr verfügbar, sodass wir dann doch zu einem völlig überteürten – für eine Portion Nudeln mit etwas Gemüse und ein paar Brocken Fleisch RMB48. Sowas bekommt man woanders für unter 25! – Restaurant gebracht wurden. Damit schien der Guide aber irgendwie doch nicht zufrieden, sodass er uns noch nach der abgegebenen Bestellung versuchte, wo anders hin zu führen. Wir vermuten, dass sie ihm nicht wie es üblich zu sein schien (für sein Bringen von Gästen) kostenlos sein Wunschessen servieren wollten. Im Endeffekt hat er aber dann doch irgendetwas zu essen bekommen und alle waren „glücklich“.
Nach dem Essen sind wir zum Sera Kloster. Dies war nicht soo groß aber trotzdem interessant. Hier haben wir zum ersten Mal große Sandmandalas gesehen, an denen die Mönche wohl 5-6 Wochen lang arbeiten, nur damit sie nach kurzer Zeit (bis irgend ein Feiertag um ist) wieder zerstört werden. Außerdem war es möglich den Mönchen beim Debattieren zuzuschaün. Dies machen sie um geistig fit zu bleiben. Wenn man ihnen dabei zuschaut, könnte man aber denken, dass es ebenso darum geht, Körperliche Fitness zu erlangen: In der Regel saß immer ein Mönch auf dem Boden und der andere stand vor ihm und machte zu seinen Argumenten komische Bewegungen, die mehr an Kung Fu erinnerten als an eine sachliche Diskussion.
Spät Nachmittags sind wir dann (wieder zu zweit) noch einen vom Reiseführer vorgeschlagenen Rundgang in der um den Potala Palast gelaufen. Wir haben uns zunächst vom Taxifahrer zu einer Adresse bringen lassen, wo man loslaufen sollte. Leider hat dieser uns nicht zu gesagter Adresse sondern nur irgendwo in die Nähe gebracht. Jetzt fingen die Probleme an. Ohne Karte und nur mit dem Schema des Reiseführers (mit nur den Straßennahmen der Hauptstraßen, die auf den Straßenschildern aber anders stehen), kamen wir zunächst nicht weiter. Schließlich war die Straße, wo wir später reinwollten auch noch durch eine Baustelle versperrt. Nach etwas Suchen, mit Hilfe meiner mittlerweile angewachsenen Chinesisch-Kenntnisse und meines exzellenten Orientierungssinnes :D haben wir es aber dann doch irgendwann gefunden, indem wir einfach in die Baustelle rein gegangen sind.
Auf dieser Reise haben wir dann gegen 10 Uhr noch den Potala Palast bei Dunkelheit aber beleichtet betrachten und die Wasserspiele zu Musik auf dem Platz davor betrachten können. Zum Hotel zurück sind wir mit einem Fahrrad-Taxi. Zunächst wollte der Mann unverschämte 30 haben, ich habe daraufhin ebenfalls unterschämte 5 geboten. Dann ist er auf 20 runter und ich meinte nur, dass nen Taxi für diese Strecke 10 kosten würde. Mehr würde er auch nicht bekommen. Schließlich willigte er ein. Auf der Fahrt schien er aber nicht mehr ganz so Glücklich über seinen Deal. Ich glaube er hatte nicht erwartet, dass ich dann doch so schwer bin…hahaha! Aber ich hatte schon ein bisschen Mitleid. Caren auch. Sie hat ihm dann noch 1 Trinkgeld gegeben
Der folgende Tag bestand aus viel Autofahren. Über den Yamdrotso lake sind wir nach Gyangtse und schließlich nach Xigatse gefahren.
Wie schon nach Dandong festgestellt mussten wir leider auch hier wieder erfahren, dass chinesische Straßen im Vergleich zu deutschen außerordentlich schlecht sind. Die Zwei Fahren waren ja schon nicht schön, aber das ganze jetzt noch 4 Tage lang…. Das war nicht sehr angenehm. Wenigstens war unser Auto weitaus komfortabler als der schreckliche Bus nach Dandong.
Bis auf viele Berge, die zum teil seltsamer Weise voller Sand waren, ist auf der Fahrt nicht viel passiert. Wir sind ein paar Berge hoch und runter, durch Täler, etc… wie das halt so ist im Gebirge.
Der Yamdrotso Lake ist ein heiliger See für die Buddhisten. Somit ist baden, waschen darin, etc. streng verboten. Dies machte sich in seiner Reinheit sehr gut bemerkbar. Der See sah einfach nur schön aus; riesengroß (638km² damit der drittgrößte in Tibet) und komplett türkis-blau. Es wird gesagt, dass sich darin eine Göttin befände.
In Gyangtse sind wir dann zum Kumbum Kloster, einem ebenfalls riesengroßen Klosterkomplex, welcher im Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum war. Ansonsten waren die Klostergebäude wieder mal die üblichen und wir als nicht Buddhisten haben eigentlich kaum Unterschiede erkennen können. Besonders war nur der Kumbum, ein Turm mit 108 – was für unendlich viele stehen soll – kleinen Kämmerchen. Als wir auf diesen rauf wollten waren die Mönche mal wieder richtig frech. Anstatt wie üblich, dass man dafür bezahlen muss, in bestimmten Zimmern Fotos machen zu dürfen, sollte man hier RMB10 bezahlen, nur um seine Kamera mit hoch nehmen zu dürfen. Bezahle man dies nicht, müsse man sie unten abgeben. Naja, mein Akku war eh leer, da hab ich angeboten diesen bei ihm zu lassen. Nach einigem hin und her habe ich meine Kamera einfach in meine Hosentasche gesteckt und bin nach einer weiteren Minute einfach rein. Warum auch immer, auf jeden Fall hat er nichts mehr gesagt. Die Aussicht von oben war aber in der Tat nicht verkehrt und zum Glück hatten wir noch Carens Kamera
Xigatse war eine seltsame Stadt. Unser Führer sagte, es sei weil nächsten Monat irgend ein Staatsmann käme, auf jeden Fall war die GANZE Stadt im Umbau. Es war einfach nur ein riesen großes Staubfest. Sogar in den Gebäuden war einfach alles staubig. Ich war froh, dass wir dort nur zwei Abende und einen kurzen Vormittag verbracht haben.
Das Frühstück war eigentlich gar nicht sooo schlecht. Es gab Toasts, Spiegelei und eine art heiße Salami. Wir sich beim nächsten Aufenthalt jedoch herausgestellt hat, war es nur genug für uns zwei, weil wir anscheinend die Menge für alle 4 aufgetischt bekommen haben. Hat uns aber niemand gesagt, sodass wir einfach alles gegessen haben…haha. Vormittags sind wir dann in das Tashilunpo Kloster, das größte Kloster in Tibet gegangen. Grundsätzlich war das Kloster bis auf seine Größe, wovon aber viel nicht wirklich Klostergebäude sondern mehr ein Dorf war, mal wieder wie alle anderen auch. Besonders war lediglich, dass man zwei Gräber von Panchen-Lamas, dem Rang unter dem Dalai Lama, und eine 26m hohe Future-Buddha Figur – es gibt Past, Present und Future Buddhas – betrachten konnte. Lustig in diesem Zusammenhang waren diesmal die Preise für das Fotografieren und Filmen. Während in anderen Klöstern 10-20, in Ausnahmefällen 30, Yuan üblich sind, sollte man hier für Standardräume 20-30 bezahlen. Für die Grabkammern fielen dann 75 für Fotos und 1500 für Filme und für die Statue sogar 150 für Fotos und 2500 für Filme an. Wie man sich vorstellen kann, haben wir niemanden gesehen, der es auch nur gewagt hätte seine Kamera in diesen Kammern überhaupt anzugucken.
Nach dem Kloster ging es dann endlich auf zum Mt. Everest (Qomolangma in Chinesisch). Die Fahrt war soweit wie am ersten Tag, doch die letzten 100km waren die Hölle. 100km Schotter und Buckel. Das Ganze auch noch Berg auf und ab. Dementsprechend haben wir dafür auch irgendetwas zwischen 3,5 und 4 Stunden gebraucht.
Angekommen sind wir gegen 9 Uhr; gerade noch rechtzeitig: Wir konnten den Sonnenuntergang beobachten und sehen, wie sich die Spitze des Everest Blutrot färbte.
Geschlafen haben wir in einem großen Zelt mit Ofen in der Mitte und den Besitzern gleich nebenan schlafend. Bitter kalt wurde es in der Nacht, als der Ofen nicht mehr an war. Eigentlich ging es aber, da uns die Gastmutter mit Dicken Decken und Wolldecken versorgt hat. Die Schlafunterlage war sogar sehr viel angenehmer und länger als in allen bisherigen Hotels in Tibet, leider nur etwas schmaler.
Am Abend habe ich noch ein wenig mit den beiden Kindern der Familie gespielt und konnte danach noch die tibetische Kultur beobachten. So hat die Frau Dochte aus Watte gerollt, Yak-Butter geschmolzen und aus beidem zusammen die typischen Yak-Butter-Lampen gebaut. Diese hat sie anschließend vor einem Bild mit Buddha drauf angezündet und gebetet. Die Kerzen rochen zum Glück nicht ganz so streng wie sonst oft.
Ich habe ganz vergessen zu erwähnen: Diese Yak-Butter-Lampen standen auch überall in den Klöstern rum. Im Grunde ist das gar nicht so sehr ein Problem. Leider wird die Butter hier nicht in Kühlschränken verwahrt, sodass sie ziemlich schnell zu riechen anfängt. Gerade in den kleinen Klosterräumen ohne viel Durchluft macht sich dies gar nicht so gut und führte oft zu einem für uns sehr unangenehmen Geruch.
Morgens sind wir zum „1. Basecamp“ des Mr. Everest weitergefahren (noch einmal 6 km).
Eigentlich dachte ich, dass dieses am Fuße des Berges lag, doch weit gefehlt. Bis zum Berg selber waren es sicher nochmal 10? Km wo dann das 2. Basecamp liegt. Im Endeffekt war am Camp daher nichts los. Keine Zelte, kein nichts. Die wirklichen Bergsteiger fahren wohl alle direkt zum 2. Camp, von welchem ich trotz dem Namen dachte, dass es schon ein wenig im Berg liegt. Nur 2 Händler und das Militär waren da, welches uns am Ende auch noch von dem Aussichtshügel runterscheuchte weil Ausländer da nicht drauf dürften. Der Ausblick auf den Everest war zwar klasse, mehr gab es dort aber nicht. Und ein Steinchen vom Berg konnte ich mir auch nicht mitnehmen - Armer Arne!
Die Rückfahrt war genau wie die Hinfahrt, schrecklich! Immerhin kamen uns nach den ersten 100 km (Schotter) der Rest gar nicht mehr so schlimm vor.
Abends in Xigatse haben wir diesmal gar nicht erst nach einem Restaurant gesucht, was uns beim ersten Aufenthalt nicht geglückt ist, sondern haben gleich Kekse, gekauft und diese verspeist.
Am quasi letzten Tag sind wir gegen Mittag wieder in Lhasa und sind dann noch etwas rumgelaufen. Zu Mittag gab es ein Yak-„Steak“. Es waren aber eher 3 Medaillons. Trotzdem war es sehr lecker. Diesmal konnte man endlich mal schmecken wie das pure Fleisch so schmeckt: Sehr ähnlich wie Rind, etwas kräftiger und ein etwas eigener Nachgeschmack aber sehr, sehr lecker! Das ganze jetzt noch mit einer guten Kräuterbutter…jamjam!
Nachdem wir noch einmal über den Barkor Kora geshoppt sind sind wir zu einem im Reiseführer empfohlenen als „vegas gleiches“ Hotel gefahren. So habe ich mir vegas zwar nicht vorgestellt aber nun gut… Gelohnt hat sich die Fahrt trotzdem, dem im ersten OG gab es eine schöne Ausstellung. Glücklicherweise war dann noch ein Angestellter da, der anscheinend nichts zu tun hatte und uns mit Begeisterung viel zu der Ausstellung erzählt und uns noch mehr, als man eigentlich sehen konnte, gezeigt hat. Von dem Angestellten haben wir dann auch aus erster Hand einmal erfahren wie man in Tibet so unterdrückt wird. So hat dieser die tibetanische Flagge bisher nur in Indien gesehen. Außerdem muss er sich ständig ausweisen, weil er wegen seiner kurzen Haare für einen Mönch gehalten wird. Darüber hinaus gibt es viele weitere Verbote über die er nicht so offen sprechen wollte.
Am letzten Vormittag sind wir nur nochmal rumgelaufen.
Der anschließende Flug nach XiAn war eigentlich ganz ok. Leider eine Stunde Verspätung, sodass wir in XiAn nicht mehr ganz so viel Zeit hatten. Lustig war nur, dass die Dame beim Einchecken fragte ob ich nen kleines Messer in meiner aufgegeben Tasche hätte. Habe ich bejaht. Darauf hin sagte sie, ich solle das ins Handgepäck nehmen. Da war ich doch etwas verwirrt und meinte nur, dass mir die Sicherheitskontrolle das ja dann abnehmen würde. Sie sagte nur: nein nein, das geht schon in Ordnung. Schließlich fragte sie aber doch nochmal was es für ein Messer sei. Da es sich um ein Taschenmesser handelte, war es denn plötzlich doch in Ordnung. Die Chinesen sind schon seltsam (gleiches ist Caren von XiAn nach Guilin auch passiert).
Leider war es unserem Führer außerdem nicht möglich nach einem Notausgangplatz oder einem Erste-Reihe Platz zu fragen. Zum Glück war einer der Passagiere so nett zu tauschen, sodass der Flug zwar langweilig, weil alleine, aber dafür erträglich war.
Ich bin mir zwar nicht mehr ganz sicher, aber ich meine dennoch, dass es so gewesen ist: Der Druckausgleich war diesmal sehr sehr lustig. Der Kabinendruck von Flugzeugen entspricht einem Luftdruck von 2400m Höhe. Lhasa befindet sich jedoch auf knapp 3700m. Dementsprechend sinkt der Druck nicht wenn das Flugzeug abhebt sondern steigt. Somit ist es auf einem solchen Flug vom Druckausgleich so, als würde man zwei Mal starten
Abends in XiAn sind wir noch was essen und anschließend auf die Kneipenstraße – diesmal bei Nacht – gegangen. Nachts war dort richtig was los.
Morgens sind wir, trotz der vielen gesehenen, nochmal in ein Kloster gegangen. Dieses mal jedoch in ein taoistisches. Im Grunde ähnlich (Gebäudetechnisch) und doch total verschieden (ganz andere Figuren, Bilder, alles). Es war auf jeden Fall ein total interessanter Tempelbesuch, welcher zusätzlich erfreulicherweise nur RMB3 gekostet hat. Dieser Preis schien auch nur dafür da zu sein, Störenfriede fern zu halten. Denn außer uns beiden waren nur zwei andere Touristen da, der Rest kam lediglich zum beten.
Danach sind wir noch in eine chinesische Moschee. Diese sah gar nicht nach einer Moschee aus. Nirgends waren Halbmonde zu sehen. Selbst das Minarett war nicht sehr hoch und sah wie eine typische chinesische Pagoda aus. Eine Reisegruppenführeren, die ich belauscht habe, meinte, dass es als solche getarnt gewesen sei. Warum das der Fall war, hat sie aber nicht gesagt.
Das Einchecken beim Rückflug war wieder seltsam. Diesmal hat mich der freundliche Herr sogar gefragt, ob ich am Notausgang sitzen möchte. Hab ich mich tierisch gefreut, dass man hier nicht chinesische sprechen können muss dafür. Im Flugzeug dann die böse Überraschung: Kein Notausgangplatz. Ziemlich irritiert bin ich zu meiner Reihe getrottet. Zum Glück hat aber wieder jemand mit mir getauscht. Hier war mal richtig viel Platz am Notausgang.
Im Gegensatz zum Hinflug (gleiche Airline) hatten die Flugbegleiterinnen dieses Mal anstatt T-Shirts und Trainingshosen sogar Polohemden mit Westen und Röcken an. Allerdings waren sie dieses Mal auch nicht ganz so jung. Die Kleidung der Herren war jedoch erneut Polos und Trainingshosen…
In Dalian wurde ich wieder von der Taxi Mafia abgefangen. Weil ich aber mittlerweile wusste wie es läuft, habe ich wenigstens einen etwas besseren Preis rausgehandelt.
Lustig war, dass der Taxifahrer gar keine Ahnung hatte wo meine Wohnung liegt. Selbst mit der Adresse. Zum Glück habe ich das so in etwa verstanden und konnte ihm einigermaßen sagen, wie er fahren muss, nachdem er schon viel weit ist. Blöd war nur, dass ich nicht weiß, was umkehren heißt :D. Letztendlich hat er dann zuerst eine der Mitfahrerinnen weggebracht. War aber nicht so wild, hat nur 15 min oder so gekostet. Schließlich war ich wieder zu Hause, womit die große Tibet-Reise leider vorbei war.
Ps: Unterhalb findet sich noch der Nachtrag zu Qingdao.
Fotos von Carens Kamera: https://picasaweb.google.com/MrZwerg/XianLasaCaren?authkey=Gv1sRgCOit5IKfmuujkwE&feat=directlink
Freitags Abends durfte ich sogar eine Stunde eher schluss machen um zum Flughafen zu kommen. Dieses mal war ich mit der Tianjin Airline unterwegs. Bis auf das Einchecken war es im Prinzip ok, doch dies war gar nicht so einfach – Das Einchecken hatte allerdings nichts mit der Airline zu tun, da es ein Sammelschalter war. Zunächst wollten sie meinen Rucksack im RucksackSack nicht annehmen, weil sie meinten das wäre zu weich. Erst al seine Kollegin irgendwann mal genaür geschaut hat, hat sie gemerkt, dass dort etwas festes in der Tüte ist und ihn schliesslich doch akzeptiert. Ich habe sogar einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Der Flug an sich war trotzdem nicht so schön. Die Sitze waren hart (härter als bei anderen Airlines), der Flug war lang (3,5Std) und wir sind irgendwo zwischengelandet. Ausserdem hatte der Flieger eine Stunde Verspätung, sodass ich erst gegen 23:45 angekommen bin. Naja, immerhin bin ich jetzt mal mit einer Embraer 190 des Brasilianischen Herstellers Embraer geflogen.
Caren hatte nicht so viel Glück. Angeblich hätte sie als Nachnahmen China eingegeben, sodass das Ticket ungültig war. Letztendlich ist sie dann erst am nächsten Tag gegen 16:30 gekommen.
Irgendwann gegen halb 1 in der Stadt angekommen musste ich dann das Hotel suchen. Die grobe Richtung wusste ich, bin auch quasi dran vorbei gegangen habe es trotzdem nicht gefunden. Nach langem Suchen habe ich mich irgendwann in ein Taxi gesetzt. Der Taxifahrer hat wieder die Nummer angerufen, die Caren mir zum Glück geschickt hat, ist 300m um ein paar Ecken gefahren und schon war ich da(vor), den rein wollte mich ein Wachmann erst nicht lassen. Nach langem rumfuchteln und ein paar Brocken Chinesisch hat er dann nachgegeben und mich doch eintreten lassen. Ganz erschrocken wachte die schlafende Dame hinterm Tresen auf und liess mich mit viel Mühe einchecken. Das Zimmer war nicht so toll und recht dreckig aber die Lage war ziemlich gut und zum Schlafen ging´s schon. Um 2 lag ich endlich im Bett.
Am nächsten Morgen habe ich daher erstmal bis halb 10 geschlafen. Dann habe ich mich aufgemacht zum Drum Tower, welcher recht langweilig war. Anschliessend bin ich durch die dahinterliegende Gasse im muslimischen Bereich, deren Namen ich nicht weiss, geschlendert und habe das Treiben interessiert beobachtet. Nach noch mehr spazieren gehen durch den nördlichen Teil der Innenstadt bin ich zum Südtor der Stadtmauer gelaufen. Auf dem Weg bin ich unter anderem durch die Kneipenstrasse gekommen (vergleichbar mit Pontstrasse in Aachen). Hier in XiAn war dort Tagsüber allerdings gaar nichts los und fast alles geschlossen.
Die Stadtmauer war…ja, eine Mauer halt. Im Prinzip ist sie noch vollständig in Takt und geht einmal um die komplette Innenstad. Diese Strecke komplett zu laufen würde etwa 4 Stunden dauern denke ich. Dafür konnte man sich auf der Mauer auch Fahrräder leihen. Alleine hatte ich dazu allerdings keine Lust. Somit bin ich nur einmal zu einem Eckturm und dann wieder zurück Richtung Südtor, da ich anschliessend weiter nach Süden zum Big Wild Goose Pagoda – Pagodas sind chinesische Türme – wollte.
Der Pagoda selbst befand sich in einem (abzocker) Tempel. Der Eintritt war RMB50. Da hab ich zunächst überlegt ob ich das machen will, denn eigentlich sehen die Tempel eh alle gleich aus. Aufgrund was auch immer, habe ich mich dann dafür entschlossen und wurde innendrin bitterlich enttäuscht. Der Tempel war noch viel langweiliger und schlimmer noch: Um in den Turm selbst zu dürfen, hätte ich nochmal RMB30 bezahlen müssen. Das war mir dann zu doof und nach einem Spaziergang durch das Gelände bin ich wieder gegangen. Das Gelände um den Tempel herum war aber sehr schön, sodass sich der Weg dahin schon gelohnt hat. Drum herum gab es eine Art Promenade mit einigen Kunstwerken, auf der man schön ein wenig schlendern konnte. Auf der Rückseite war etwas wie ein Fontainenpark, wo viele Leute in den Fontainen gestanden sind. War schon irgendwie lustig ihnen dabei zuzuschauen; vor allem den kleineren Kinderen, die über kurz oder lang alle klatsch nass wurden.
Danach bin ich in den nebenliegenden Park und anschließend zurück innerhalb der Stadtmauern zum Bell Tower, dem Zentrum und Wahrzeichen der Stadt (welcher aber ebenfalls sehr langweilig ist). Dort habe ich dann schliesslich Caren getroffen. Nachdem sie auch noch den Drum Tower besucht hat sind wir nochmal ins Moslem Viertel und haben die Moschee gesucht und nicht gefunden. Dafür haben wir andere interessante Gässchen entdeckt die ich vorher nicht gesehen hatte. Nach dem folgenden Abendessen sind wir zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen sind wir früh aufgebrochen. Eigentlich wollten wir im Hotel frühstücken, doch dort gab es nicht mal Toast oder irgendwas westliches. Stattdessen standen Nudeln, Kohl, Seetang etc. auf dem Speiseplan. Wir haben dann ein paar Küchlein und Bollen gegessen, die wir noch hatten und sind dann zur Terrakotta Armee. Diese waren so richtig teuer. RMB110 um ein paar Tonmenschen zu sehen.
Aber seit ich die Soldaten vor ein 10 Jahren oder so mal im TV gesehen habe, verbinde ich China damit und wollte sie unbedingt selber mal sehen. Um ehrlich zu sein war es gar nicht so sehr interessant und vor allem ganz anders als ich mir das vorgestellt habe. Das mir interessanteste war, dass alle der 7000+ Soldaten verschiedene Gesichter haben, also sich keins gleicht, und dass ein nicht unwesentlicher Teil der Armee bei Plünderungen zerstört wurde.
Aufgrund der Dunkelheit der damaligen Reportage hatte ich immer Angenommen, dass sich die Armee in einer Höhle befindet. Über allen Ausgrabungsteilen befindet sich jedoch eine Halle und es wird einfach nur recht wenig Licht benutzt.
Nach den Kriegern sind noch in einen schönen Park mit See und Rummelplatz gelaufen. Dort haben wir sehr interessante Sachen gesehen: So konnte man beim Ringwerfen Hasen, Schildkröten, etc. gewinnen oder in einem Schwimmbecken rumlaufen und Goldfische Keschern (und platttreten). Sah schon alles sehr grausam aus. Bei den einen die sehr kleinen Käfige, bei den anderen der fehlende zugeführte Sauerstoff und die vielen kleinen Kinder, die einfach so darin rumgestapft sind.
Später ist irgendwann ein Typ zu uns gekommen und wollte ein Foto machen. Hab ich mir gedacht na gut ok, wie immer halt. Bye bye, weiter gehts. Irgendwann – ich hatte schon bemerkt, dass er uns irgendwie hinterherläuft oder so – ist er wieder gleichauf mit uns kramt einen Block aus seinem Rucksack und will, dass ich darauf unterschreibe. Wollte ich aber nicht. Dann fing er an zu betteln für bestimmt 20min. Irgendwie war es lustig aber auch ziemlich nervig. Hab ihm gesagt, wenn er mir nen guten Grund geben würde, würde ich es machen, aber er blieb immer nur dabei: “Because I want”. Meine Vermutung war ja, dass er damit angeben wollte, weil er mich für einen Basketballstar hielt, aber ich wollte dass er das sagt :p (also dass er es rumzeigen will, das andere hat er gesagt..)
Als wir aus dem Park raus waren ist er schliesslich gegangen. Wir haben dann noch was eingekauft und sind zurück ins Hotel, welches wir morgens ausgecheckt haben, weil unser Travel Agent nicht fähig war die versprochenen Tickets zu besorgen. Bis zu dem Zeitpunkt als wir heimkamen, war nicht klar ob wir vielleicht sogar noch am gleichen Abend losfahren wurden oder wie eigentlich geplant doch am nächsten Morgen.
Letztendlich ist es der nächste Morgen geworden, weswegen wir 30 mehr für die Nacht im Hotel zahlen mussten, weil das normale Zimmer doch nicht mehr frei waren und ausserdem haben wir keine durchgängigen Tickets bekommen sondern mussten in XiningXi aussteigen und 4 Stunden auf den nächsten Zug warten. Gebracht wurden uns die Tickets für den ersten Teil der Strecke Abends um 11. Auch waren wir im zweiten Zug eigentlich nicht mal in der gleichen Kabine. Weil dies zwei Freundinnen aber ebenfalls so erging, haben wir einfach getauscht.
Der erste Zugfahrtteil war recht entspannt. Ich habe ein bisschen gedöst und gelernt. In Xining hat uns dann schon die Dame mit den Anschlusstickets erwartet. Dann mussten wir uns dort noch mit irgendwelchen komischen Leuten rumschlagen, die komisch auf uns eingeredet haben. Letzten Endes war dies aber wieder mal halb so wild. Beim Betreten des Bahnhofes gab es die üblichen Sicherheitskontrollen. Dieses Mal ist mir das erste Mal bewusst aufgefallen, dass in China jeder von jedem kontrolliert wird, also auch Männer von Frauen und umgekehrt. Die Wartehalle im Bahnhof war wieder wie in einem Flugzeugterminal.
Die Zugfahrt insgesamt war eine tolle Erfahrung. Nur die Nacht war leider nicht so toll. Die Betten waren natürlich zu kurz, leider habe ich kein Bett in der unteren Etage bekommen, sodass ich an der Seite ein Rausfallschutz hatte und somit auch nicht die Knie über den Rand strecken konnte. Da es aber nur die eine Nacht war, ging es schon.
Die Klos und Waschbecken waren selbst am Ende noch für eine 35 Stunden Fahrt erstaunlich sauber. Dies liegt aber vielleicht auch ein bisschen an der Art der chinesischen Klos, die den französischen ähneln.
Die Landschaft war eigentlich nicht so sehr schön. Sie beeindruckte mehr durch die Grösse, die vielen Berge und die Tiere.
Irgendwann hat ein älterer Chinese versucht mit mir zu reden. Später hat er mich zu sich in sein Abteil geholt und wollte mir die ganze Zeit Schnaps andrehen. Da ich nicht trinken wollte, trank er. Dass er immer betrunkener wurde, hat man leider stark gemerkt. Er wurde ziemlich aufdringlich, kam später wieder zu uns und wollte gar nicht mehr gehen. Insgesamt war es jedoch eine sehr lustige Erfahrung.
In Lhasa angekommen sind wir um gegen 10 Abends. Dort wurden wir auch schon mit Glücksbändern von Guide + Fahrer empfangen, welche uns dann ins Hotel gebracht haben. Das Hotel in Lhasa war leider wieder recht dreckig und die Matratzen waren ziemlich unbequem und nur 1,9m lang. Dafür war das Frühstück ziemlich gut. Es gab Rührei, Omeletts, Marmelade, Kornflakes (mit Obst). Da es im Nächsten (und damit auch übernächsten) Hotel auch wieder Spiegelei und am Basecamp Pfannkuchen gab, habe ich wohl ziemlich viel Ei gegessen in Tibet… Naja macht nichts, ich esse dafür hier sonst kaum Ei! Hehe
Der erste Tag war ziemlich interessant. Zunächst sind wir zum Jokhang Kloster. Dort bekam man den ersten Eindruck des Buddhismus in Tibet. Warum das Kloster genau berühmt ist, weiß ich gar nicht mehr genau, aber es ist auf jeden Fall eine Pilgerstätte für die Buddhisten. So haben speziell vor dem Tempel herum viele Menschen gebetet. Manche haben dies aber auch um den Tempel herum getan. Der Bet-Zyklus besteht dabei aus: Auf den Boden legen, Hände Falten, Gebet sprechen, drei Schritte gehen… Sehr interessant, dabei zuzuschaün. Später (am Abend) haben Caren und ich einfach eine halbe Stunde den Betenden zugeschaut. „Leider“ war dieses Zuschaün jedoch nicht so möglich, wie wir das eigentlich wollten. Durch unser beider exotisches Aussehen haben wir auch die Aufmerksamkeit der eigentlichen Betrachtungssuspekte auf uns gezogen, wovon einige dann ihr Beten unterbrochen haben um ebenfalls uns zu beobachten. Lustig war es schon irgendwie!
Nach dem Kloster sind wir einmal über die darum herum führende Barkohr Straße. Diese war voll von tibetischen und chinesischen Händlern, die allerlei Schmuck, Figuren, Betzubehör – wie die typischen Gebetsmühlen, welche das Tantra in sich geschrieben haben. Durch das Drehen der Mühle spricht man also quasi das Gebet ohne es sagen zu müssen. Damit kann man mehr Gebete in gleicher Zeit „sagen“ – und andere Sachen. Beim Handeln mit diesen konnte ich lustige aber auch unangenehme Erfahrungen machen. So ist es auf jeden Fall möglich, Teile auf ca. 10% des erst genannten Preises zu drücken. Ärgerlich ist dann aber trotzdem, wenn die Dame, ein paar Stände weiter, gleich so ehrlich ist und eine ähnliche Sache für direkt günstiger anbietet. Naja, sei´s drum… war immer noch billig :D
Auf dieser Straße war unser Guide zürst ungewöhnlich ehrlich. Er bat uns ins drei Shops zu gehen, weil er etwas Trinkgeld bekäme, wenn wir dort reingingen. Andererseits versuchte er uns zu erzählen, dass das massive Polizei- und Militäraufgebot nur dafür da sei, Taschendiebe und so zu entdecken… Naja, wer´s glaubt!
Schließlich sind wir zum Potala Palast gefahren. Dieser war, bis er ins Exil gegangen ist, die Residenz des Dalai Lamas.
Der Palast ist ziemlich beeindruckend und völlig anders als alte europäische Schlösser und Burgen. Auch hier dominiert der Buddhismus und die typischen total überladenen (mit allen möglichen Figuren von Göttern, alten Dalai Lamas, Buddhas…) kleinen Räume. Leider war es nicht gestattet Fotos zu machen, sodass nur die Erinnerung bleibt.
Sehr interessant war zu sehen, dass die Enthaltsamkeit, mit der Buddhisten zu leben scheinen, nicht in den Tod fortgeführt wird. So konnte man das Grab des 5. Dalai Lamas betrachten, welches aus (ich meine) über 1.400kg Gold und „unzähligen“ Edelsteinen bestand und über 9m hoch ist.
Nach dem anschließenden Essen mit den anderen beiden Gruppenmitgliedern – ein verheiratetes Ehepaar um die 45, der Mann heißt George und kommt aus Peru, den Namen der Frau kenne ich leider bis heute nicht, aber sie kam aus Ulm – wurden wir im Hotel abgesetzt. Nach einer Pause, sind Caren und ich dann noch durch die kleinen engen Gassen der Altstadt gelaufen. Dort konnte man wenigstens ein bisschen erahnen, wie Lhasa wohl vor 30 Jahren mal ausgesehen haben könnte. Leider war es unserem lieben Guide, Suonan, nicht möglich uns eine Karte der Stadt zu besorgen. Zum Glück hatten wir aber einen Reiseführer, der immerhin eine schematische Karte beinhaltete, sodass wir zumindest ein paar Anhaltspunkte hatten. Abgeschlossen haben wir den Rundgang mit einem Tibet-Bier – gar nicht mal so schlecht – und einem Yak-Burger – das Fleisch war ok, der Burger aber kacke!
Am zweiten Lhasa-Tag haben wir zwei Klöster besichtigt. Zunächst das Drepung Kloster, ein riesiges Kloster ein wenig außerhalb der Stadt in einem Berg gelegen. Soweit ich mich erinnere waren die meisten Räume wie in allen anderen Klöstern auch: Voller Statün! Das Kloster war durch seine Größe aber trotzdem sehr beeindruckend. Fotos konnte man hier zwar grundsätzlich machen, jedoch hätte man für jede Kammer extra zahlen müssen. Diesen Luxus haben wir uns nur für die Versammlungshallte gegönnt, da diese dann doch sehr interessant war und uns die RMB20/2 wert war. Dann hatten wir sogar noch mehr Glück und konnten die Versammlung und das Gebet beobachten und durften es sogar festhalten. Anschließend wollte unser Führer – wer das Wort hier fehl am Platz sieht, hat Pech! – uns wieder raus aus dem Klostergelände führen. Ich habe aber vorher gesehen, dass ein paar Leute noch einen anderen Weg weiter hoch gelaufen sind und ihn gefragt wo diese denn hingehen würden. Er sagte nur, dass da oben noch ein langweiliges und leeres Collage sei aber wenn wir unbedingt hinwollen können wir selbstverständlich hochgehen. Dazu versuchte er ein nicht zu sehr genervtes Gesicht zu machen. Schließlich sind wir natürlich noch hoch und haben dort weiteres Anschauungsmaterial für ca. 1,5 Stunden gefunden. Kein Wunder, dass er nicht hoch wollte…für ihn ist der Tag nach den vertraglichen Besichtigungen schließlich gelaufen. Am Ausgang wollten wir dann eigentlich zu Mittag essen. Dass das Kloster-Restaurant ziemlich heruntergekommen und dreckig war, hat uns zwar ein wenig abgeschreckt doch nicht davon abgehalten so richtig tibetisch zu essen. Leider waren dann aber von den drei möglichen Gerichten zwei nicht mehr verfügbar, sodass wir dann doch zu einem völlig überteürten – für eine Portion Nudeln mit etwas Gemüse und ein paar Brocken Fleisch RMB48. Sowas bekommt man woanders für unter 25! – Restaurant gebracht wurden. Damit schien der Guide aber irgendwie doch nicht zufrieden, sodass er uns noch nach der abgegebenen Bestellung versuchte, wo anders hin zu führen. Wir vermuten, dass sie ihm nicht wie es üblich zu sein schien (für sein Bringen von Gästen) kostenlos sein Wunschessen servieren wollten. Im Endeffekt hat er aber dann doch irgendetwas zu essen bekommen und alle waren „glücklich“.
Nach dem Essen sind wir zum Sera Kloster. Dies war nicht soo groß aber trotzdem interessant. Hier haben wir zum ersten Mal große Sandmandalas gesehen, an denen die Mönche wohl 5-6 Wochen lang arbeiten, nur damit sie nach kurzer Zeit (bis irgend ein Feiertag um ist) wieder zerstört werden. Außerdem war es möglich den Mönchen beim Debattieren zuzuschaün. Dies machen sie um geistig fit zu bleiben. Wenn man ihnen dabei zuschaut, könnte man aber denken, dass es ebenso darum geht, Körperliche Fitness zu erlangen: In der Regel saß immer ein Mönch auf dem Boden und der andere stand vor ihm und machte zu seinen Argumenten komische Bewegungen, die mehr an Kung Fu erinnerten als an eine sachliche Diskussion.
Spät Nachmittags sind wir dann (wieder zu zweit) noch einen vom Reiseführer vorgeschlagenen Rundgang in der um den Potala Palast gelaufen. Wir haben uns zunächst vom Taxifahrer zu einer Adresse bringen lassen, wo man loslaufen sollte. Leider hat dieser uns nicht zu gesagter Adresse sondern nur irgendwo in die Nähe gebracht. Jetzt fingen die Probleme an. Ohne Karte und nur mit dem Schema des Reiseführers (mit nur den Straßennahmen der Hauptstraßen, die auf den Straßenschildern aber anders stehen), kamen wir zunächst nicht weiter. Schließlich war die Straße, wo wir später reinwollten auch noch durch eine Baustelle versperrt. Nach etwas Suchen, mit Hilfe meiner mittlerweile angewachsenen Chinesisch-Kenntnisse und meines exzellenten Orientierungssinnes :D haben wir es aber dann doch irgendwann gefunden, indem wir einfach in die Baustelle rein gegangen sind.
Auf dieser Reise haben wir dann gegen 10 Uhr noch den Potala Palast bei Dunkelheit aber beleichtet betrachten und die Wasserspiele zu Musik auf dem Platz davor betrachten können. Zum Hotel zurück sind wir mit einem Fahrrad-Taxi. Zunächst wollte der Mann unverschämte 30 haben, ich habe daraufhin ebenfalls unterschämte 5 geboten. Dann ist er auf 20 runter und ich meinte nur, dass nen Taxi für diese Strecke 10 kosten würde. Mehr würde er auch nicht bekommen. Schließlich willigte er ein. Auf der Fahrt schien er aber nicht mehr ganz so Glücklich über seinen Deal. Ich glaube er hatte nicht erwartet, dass ich dann doch so schwer bin…hahaha! Aber ich hatte schon ein bisschen Mitleid. Caren auch. Sie hat ihm dann noch 1 Trinkgeld gegeben
Der folgende Tag bestand aus viel Autofahren. Über den Yamdrotso lake sind wir nach Gyangtse und schließlich nach Xigatse gefahren.
Wie schon nach Dandong festgestellt mussten wir leider auch hier wieder erfahren, dass chinesische Straßen im Vergleich zu deutschen außerordentlich schlecht sind. Die Zwei Fahren waren ja schon nicht schön, aber das ganze jetzt noch 4 Tage lang…. Das war nicht sehr angenehm. Wenigstens war unser Auto weitaus komfortabler als der schreckliche Bus nach Dandong.
Bis auf viele Berge, die zum teil seltsamer Weise voller Sand waren, ist auf der Fahrt nicht viel passiert. Wir sind ein paar Berge hoch und runter, durch Täler, etc… wie das halt so ist im Gebirge.
Der Yamdrotso Lake ist ein heiliger See für die Buddhisten. Somit ist baden, waschen darin, etc. streng verboten. Dies machte sich in seiner Reinheit sehr gut bemerkbar. Der See sah einfach nur schön aus; riesengroß (638km² damit der drittgrößte in Tibet) und komplett türkis-blau. Es wird gesagt, dass sich darin eine Göttin befände.
In Gyangtse sind wir dann zum Kumbum Kloster, einem ebenfalls riesengroßen Klosterkomplex, welcher im Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum war. Ansonsten waren die Klostergebäude wieder mal die üblichen und wir als nicht Buddhisten haben eigentlich kaum Unterschiede erkennen können. Besonders war nur der Kumbum, ein Turm mit 108 – was für unendlich viele stehen soll – kleinen Kämmerchen. Als wir auf diesen rauf wollten waren die Mönche mal wieder richtig frech. Anstatt wie üblich, dass man dafür bezahlen muss, in bestimmten Zimmern Fotos machen zu dürfen, sollte man hier RMB10 bezahlen, nur um seine Kamera mit hoch nehmen zu dürfen. Bezahle man dies nicht, müsse man sie unten abgeben. Naja, mein Akku war eh leer, da hab ich angeboten diesen bei ihm zu lassen. Nach einigem hin und her habe ich meine Kamera einfach in meine Hosentasche gesteckt und bin nach einer weiteren Minute einfach rein. Warum auch immer, auf jeden Fall hat er nichts mehr gesagt. Die Aussicht von oben war aber in der Tat nicht verkehrt und zum Glück hatten wir noch Carens Kamera
Xigatse war eine seltsame Stadt. Unser Führer sagte, es sei weil nächsten Monat irgend ein Staatsmann käme, auf jeden Fall war die GANZE Stadt im Umbau. Es war einfach nur ein riesen großes Staubfest. Sogar in den Gebäuden war einfach alles staubig. Ich war froh, dass wir dort nur zwei Abende und einen kurzen Vormittag verbracht haben.
Das Frühstück war eigentlich gar nicht sooo schlecht. Es gab Toasts, Spiegelei und eine art heiße Salami. Wir sich beim nächsten Aufenthalt jedoch herausgestellt hat, war es nur genug für uns zwei, weil wir anscheinend die Menge für alle 4 aufgetischt bekommen haben. Hat uns aber niemand gesagt, sodass wir einfach alles gegessen haben…haha. Vormittags sind wir dann in das Tashilunpo Kloster, das größte Kloster in Tibet gegangen. Grundsätzlich war das Kloster bis auf seine Größe, wovon aber viel nicht wirklich Klostergebäude sondern mehr ein Dorf war, mal wieder wie alle anderen auch. Besonders war lediglich, dass man zwei Gräber von Panchen-Lamas, dem Rang unter dem Dalai Lama, und eine 26m hohe Future-Buddha Figur – es gibt Past, Present und Future Buddhas – betrachten konnte. Lustig in diesem Zusammenhang waren diesmal die Preise für das Fotografieren und Filmen. Während in anderen Klöstern 10-20, in Ausnahmefällen 30, Yuan üblich sind, sollte man hier für Standardräume 20-30 bezahlen. Für die Grabkammern fielen dann 75 für Fotos und 1500 für Filme und für die Statue sogar 150 für Fotos und 2500 für Filme an. Wie man sich vorstellen kann, haben wir niemanden gesehen, der es auch nur gewagt hätte seine Kamera in diesen Kammern überhaupt anzugucken.
Nach dem Kloster ging es dann endlich auf zum Mt. Everest (Qomolangma in Chinesisch). Die Fahrt war soweit wie am ersten Tag, doch die letzten 100km waren die Hölle. 100km Schotter und Buckel. Das Ganze auch noch Berg auf und ab. Dementsprechend haben wir dafür auch irgendetwas zwischen 3,5 und 4 Stunden gebraucht.
Angekommen sind wir gegen 9 Uhr; gerade noch rechtzeitig: Wir konnten den Sonnenuntergang beobachten und sehen, wie sich die Spitze des Everest Blutrot färbte.
Geschlafen haben wir in einem großen Zelt mit Ofen in der Mitte und den Besitzern gleich nebenan schlafend. Bitter kalt wurde es in der Nacht, als der Ofen nicht mehr an war. Eigentlich ging es aber, da uns die Gastmutter mit Dicken Decken und Wolldecken versorgt hat. Die Schlafunterlage war sogar sehr viel angenehmer und länger als in allen bisherigen Hotels in Tibet, leider nur etwas schmaler.
Am Abend habe ich noch ein wenig mit den beiden Kindern der Familie gespielt und konnte danach noch die tibetische Kultur beobachten. So hat die Frau Dochte aus Watte gerollt, Yak-Butter geschmolzen und aus beidem zusammen die typischen Yak-Butter-Lampen gebaut. Diese hat sie anschließend vor einem Bild mit Buddha drauf angezündet und gebetet. Die Kerzen rochen zum Glück nicht ganz so streng wie sonst oft.
Ich habe ganz vergessen zu erwähnen: Diese Yak-Butter-Lampen standen auch überall in den Klöstern rum. Im Grunde ist das gar nicht so sehr ein Problem. Leider wird die Butter hier nicht in Kühlschränken verwahrt, sodass sie ziemlich schnell zu riechen anfängt. Gerade in den kleinen Klosterräumen ohne viel Durchluft macht sich dies gar nicht so gut und führte oft zu einem für uns sehr unangenehmen Geruch.
Morgens sind wir zum „1. Basecamp“ des Mr. Everest weitergefahren (noch einmal 6 km).
Eigentlich dachte ich, dass dieses am Fuße des Berges lag, doch weit gefehlt. Bis zum Berg selber waren es sicher nochmal 10? Km wo dann das 2. Basecamp liegt. Im Endeffekt war am Camp daher nichts los. Keine Zelte, kein nichts. Die wirklichen Bergsteiger fahren wohl alle direkt zum 2. Camp, von welchem ich trotz dem Namen dachte, dass es schon ein wenig im Berg liegt. Nur 2 Händler und das Militär waren da, welches uns am Ende auch noch von dem Aussichtshügel runterscheuchte weil Ausländer da nicht drauf dürften. Der Ausblick auf den Everest war zwar klasse, mehr gab es dort aber nicht. Und ein Steinchen vom Berg konnte ich mir auch nicht mitnehmen - Armer Arne!
Die Rückfahrt war genau wie die Hinfahrt, schrecklich! Immerhin kamen uns nach den ersten 100 km (Schotter) der Rest gar nicht mehr so schlimm vor.
Abends in Xigatse haben wir diesmal gar nicht erst nach einem Restaurant gesucht, was uns beim ersten Aufenthalt nicht geglückt ist, sondern haben gleich Kekse, gekauft und diese verspeist.
Am quasi letzten Tag sind wir gegen Mittag wieder in Lhasa und sind dann noch etwas rumgelaufen. Zu Mittag gab es ein Yak-„Steak“. Es waren aber eher 3 Medaillons. Trotzdem war es sehr lecker. Diesmal konnte man endlich mal schmecken wie das pure Fleisch so schmeckt: Sehr ähnlich wie Rind, etwas kräftiger und ein etwas eigener Nachgeschmack aber sehr, sehr lecker! Das ganze jetzt noch mit einer guten Kräuterbutter…jamjam!
Nachdem wir noch einmal über den Barkor Kora geshoppt sind sind wir zu einem im Reiseführer empfohlenen als „vegas gleiches“ Hotel gefahren. So habe ich mir vegas zwar nicht vorgestellt aber nun gut… Gelohnt hat sich die Fahrt trotzdem, dem im ersten OG gab es eine schöne Ausstellung. Glücklicherweise war dann noch ein Angestellter da, der anscheinend nichts zu tun hatte und uns mit Begeisterung viel zu der Ausstellung erzählt und uns noch mehr, als man eigentlich sehen konnte, gezeigt hat. Von dem Angestellten haben wir dann auch aus erster Hand einmal erfahren wie man in Tibet so unterdrückt wird. So hat dieser die tibetanische Flagge bisher nur in Indien gesehen. Außerdem muss er sich ständig ausweisen, weil er wegen seiner kurzen Haare für einen Mönch gehalten wird. Darüber hinaus gibt es viele weitere Verbote über die er nicht so offen sprechen wollte.
Am letzten Vormittag sind wir nur nochmal rumgelaufen.
Der anschließende Flug nach XiAn war eigentlich ganz ok. Leider eine Stunde Verspätung, sodass wir in XiAn nicht mehr ganz so viel Zeit hatten. Lustig war nur, dass die Dame beim Einchecken fragte ob ich nen kleines Messer in meiner aufgegeben Tasche hätte. Habe ich bejaht. Darauf hin sagte sie, ich solle das ins Handgepäck nehmen. Da war ich doch etwas verwirrt und meinte nur, dass mir die Sicherheitskontrolle das ja dann abnehmen würde. Sie sagte nur: nein nein, das geht schon in Ordnung. Schließlich fragte sie aber doch nochmal was es für ein Messer sei. Da es sich um ein Taschenmesser handelte, war es denn plötzlich doch in Ordnung. Die Chinesen sind schon seltsam (gleiches ist Caren von XiAn nach Guilin auch passiert).
Leider war es unserem Führer außerdem nicht möglich nach einem Notausgangplatz oder einem Erste-Reihe Platz zu fragen. Zum Glück war einer der Passagiere so nett zu tauschen, sodass der Flug zwar langweilig, weil alleine, aber dafür erträglich war.
Ich bin mir zwar nicht mehr ganz sicher, aber ich meine dennoch, dass es so gewesen ist: Der Druckausgleich war diesmal sehr sehr lustig. Der Kabinendruck von Flugzeugen entspricht einem Luftdruck von 2400m Höhe. Lhasa befindet sich jedoch auf knapp 3700m. Dementsprechend sinkt der Druck nicht wenn das Flugzeug abhebt sondern steigt. Somit ist es auf einem solchen Flug vom Druckausgleich so, als würde man zwei Mal starten
Abends in XiAn sind wir noch was essen und anschließend auf die Kneipenstraße – diesmal bei Nacht – gegangen. Nachts war dort richtig was los.
Morgens sind wir, trotz der vielen gesehenen, nochmal in ein Kloster gegangen. Dieses mal jedoch in ein taoistisches. Im Grunde ähnlich (Gebäudetechnisch) und doch total verschieden (ganz andere Figuren, Bilder, alles). Es war auf jeden Fall ein total interessanter Tempelbesuch, welcher zusätzlich erfreulicherweise nur RMB3 gekostet hat. Dieser Preis schien auch nur dafür da zu sein, Störenfriede fern zu halten. Denn außer uns beiden waren nur zwei andere Touristen da, der Rest kam lediglich zum beten.
Danach sind wir noch in eine chinesische Moschee. Diese sah gar nicht nach einer Moschee aus. Nirgends waren Halbmonde zu sehen. Selbst das Minarett war nicht sehr hoch und sah wie eine typische chinesische Pagoda aus. Eine Reisegruppenführeren, die ich belauscht habe, meinte, dass es als solche getarnt gewesen sei. Warum das der Fall war, hat sie aber nicht gesagt.
Das Einchecken beim Rückflug war wieder seltsam. Diesmal hat mich der freundliche Herr sogar gefragt, ob ich am Notausgang sitzen möchte. Hab ich mich tierisch gefreut, dass man hier nicht chinesische sprechen können muss dafür. Im Flugzeug dann die böse Überraschung: Kein Notausgangplatz. Ziemlich irritiert bin ich zu meiner Reihe getrottet. Zum Glück hat aber wieder jemand mit mir getauscht. Hier war mal richtig viel Platz am Notausgang.
Im Gegensatz zum Hinflug (gleiche Airline) hatten die Flugbegleiterinnen dieses Mal anstatt T-Shirts und Trainingshosen sogar Polohemden mit Westen und Röcken an. Allerdings waren sie dieses Mal auch nicht ganz so jung. Die Kleidung der Herren war jedoch erneut Polos und Trainingshosen…
In Dalian wurde ich wieder von der Taxi Mafia abgefangen. Weil ich aber mittlerweile wusste wie es läuft, habe ich wenigstens einen etwas besseren Preis rausgehandelt.
Lustig war, dass der Taxifahrer gar keine Ahnung hatte wo meine Wohnung liegt. Selbst mit der Adresse. Zum Glück habe ich das so in etwa verstanden und konnte ihm einigermaßen sagen, wie er fahren muss, nachdem er schon viel weit ist. Blöd war nur, dass ich nicht weiß, was umkehren heißt :D. Letztendlich hat er dann zuerst eine der Mitfahrerinnen weggebracht. War aber nicht so wild, hat nur 15 min oder so gekostet. Schließlich war ich wieder zu Hause, womit die große Tibet-Reise leider vorbei war.
Ps: Unterhalb findet sich noch der Nachtrag zu Qingdao.
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Qingdao Nachtrag
mrzwerg, 20:03h
So, hier kommt dann doch noch der Nachtrag zu Qingdao (29.04-2.05):
Vorne weg: Qingdao ist eine alte deutsche Kolonialstadt (um 1900). Dies macht sich in der Architektur vieler Gebäude, zum Teil in der Kultur (mehr Christen) und im Bier, welches anfänglich (natürlich) nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde, bemerkbar. Mittlerweile wird wie jedem anderen auch in China der Einfachheit und der Kosten wegen Reisextrakt beigemischt.
Dazu kommt das Meer und ein meiner Meinung nach gutes Verhältnis und eine gute Verteilung von Hochhäusern und normalen Häusern. Insgesamt wird damit aus Qingdao eine sehr schöne Stadt.
Freitag Abend bin ich gleich nach der Arbeit mit in die Stadt gefahren um dort zur Fähre zu gelangen. Dies gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Mir wurde gesagt, wo ich aus dem Shuttle Bus aussteigen solle und dass ich mich dort zur Linie 11 begeben müsse. Leider war an der Haltestelle weit und breit keine Linie 11 zu sehen. Nach etwas suchen habe ich schliesslich versucht englischsprachige Chinesen zu finden, was mir jedoch nicht gelungen ist. Blieb nur eins: Doris, die freundliche Rezeptionistin von Liebherr anrufen Sie hat mir aufgetragen mein Handy einfach irgend einem Chinesen der um mich rum stände in die Hand zu drücken. Gesagt, getan.. Es hat sogar gleich beim ersten geklappt. Er war zwar etwas skeptisch, als ich ihm mein Telefon andrehen wollte, hat es nach mehrmaldigen Andeutungen aber denn schliesslich doch genommen. Schliesslich hat er mich zu einer Unterführung gebracht, die auf der anderen Seite in eine kleine Seitenstraße mündete wo dann auch die Busse in einiger Entfernung standen. Der Busfahrer hat mich dann auch freundlicherweise mitgenommen obwohl ich kein Kleingeld für den Bus hatte (das muss man hier in der Regel passend haben). Unangenehm wurde die Fahrt bei der vorletzten Station, wo alle anderen ausser mir ausgestiegen sind und ich Angst bekommen habe, dass es schon die letzte war, ich im falschen Bus sitze und er jetzt zurückfährt. Nach weiteren 3 Fahrminuten ist er dann aber endlich am Hafen angekommen.
Dort habe ich zunächst das Ticket gekauft, welches unglücklicherweise RMB100 teurer war als ursprünglich geplant. Lag aber angeblich daran, dass es ein neues Schiff war. Zum Glück standen in der Nähe des Ticket-Schalters zwei Englischstudenten (an die Namen erinnere ich mich leider nicht mehr) die auf ihren Freund warteten und mir beim Kauf behilflich waren, denn ohne diese wäre es mir nicht möglich gewesen mit der Frau zu kommunizieren. Anschliessend habe ich mich noch eine Weile mit den beiden unterhalten, bis sie schliesslich abgeholt wurden.
In der Wartehalle war es recht voll. Irgendwann als das Boarding losgehen sollte, bewegte sich anstatt der Schlange am (eigentlich) passenden Gate eine zweite an einem Gate daneben ohne irgend welche Schilder. Verwirrt und ängstlich, dass ich irgendetwas nicht mitbekommen hätte (denn alle Durchsagen und Schilder waren ausnahmslos auf Chinesisch) bin ich rübergegangen um zu schauen was da passiert. Plötzlich sprach mich ein Mann in rel. schlechtem Englisch an, ob ich wisse was da los sei. Ich sagte nur: No idea! Kurz später kam er wieder und sagte etwas von RMB3 für früheres Boarding. Nach einigem hin und her war es mir die 30cent wert, weil ich nicht wusste wie das mit den Betten etc. geregelt war.
Schliesslich war ich auf dem Schiff, habe meine Sachen auf mein Bett geschmissen und bin auf Erkundungstour. Also zunächst einmal: Nichts für grosse Menschen!!! Die Decken waren ca.2-2,05m hoch (Arne inkl. Schuhe 2,1). Zusätzlich hingen überall Feuerlöscher und Kameras an den Decken, woran ich mich trotzt genereller Vorsicht zwei mal gestossen/aufgeschrammt habe. Wie auch immer, auf der Erkundungstour habe ich den Mann – welcher übrigens Gento heisst und auch nach Qingdao wollte – wiedergetroffen und wir sind zusammen rumgelaufen. Dann haben wir auch noch Doris (Rezeptionistin) getroffen – welche sich ebenfalls auf dem Schiff befand, aber nach dem Hafen wo ganz anders hin wollte. Sie hat mir gesagt, dass sie mir am nächsten Morgen mit dem Bus helfen könne und sich dann verabschiedet. Gento und ich sind schliesslich ein Bier trinken gegangen (wozu er mich unbedingt einladen wollte) und gegen 12 in unsere Kabinen. Diese war ziemlich…. Es roch wie in einem Pumakäfig. Acht bzw. bis dahin sieben Leute ohne irgendeine Lüftung ist nicht schön. An den Geruch und die schlechte Luft hatte ich mich recht schnell gewöhnt, leider fingen zwei der älteren Herren dann ziemlich laut an zu schnarchen… Zum Glück war die Nacht nur ca. 4 Stunden lang.
Am nächsten Morgen bin ich dann mit Doris zum Busbahnhof, wo sie mir etwas zum Frühstücken gegeben und geholfen hat ein Ticket zu kaufen.
Die Busfahrt an sich war ok. Ähnlich wie nach DanDong aber zum Glück nur etwa 3,5 Std und mit etwas besserer Strasse. Da ich allerdings etwas Schlaf nachgeholt habe ich wenigstens nicht alles mitbekommen.
In Qingdao angekommen begannen dann die Probleme. Zunächst war es nicht möglich mit meinem Handy zu telefonieren (warum auch immer, es war noch Geld drauf), sodass ich keine Hilfe rufen konnte. Dannach können Taxen einfach keine Karten lesen. Ich weiss nicht und ich verstehe auch nicht warum, doch ist es ihnen (bisher nirgends) möglich, zu einem Ort zu fahren, den man ihnen auf einer Karte zeigt. Nach einer guten halben Stunde ist es mir dann gelungen ein Taxi zu finden, welches stattdessen das Hotel angerufen hat um sich die Addresse sagen zu lassen und nur RMB45 statt 70 (wie andere) haben wollte – der normale Preis für diese Strecke wäre etwa RMB20-25 gewesen.
Das Hotel war in Ordnung, nur etwas laut durch eine nahe vielbefahrene Strasse. Nach etwas ausruhen und Frühstücken bin ich dann los. Zunächst habe ich jedoch versucht an der Rezeption herauszufinden welche Buslinie zu meinem Ziel fährt. Dies war schwieriger als gedacht, denn auch Chinesen haben Probleme die Busspuren aus den Karten zu lesen. Entgegen vieler deutscher Busnetzkarten sieht es in China nämlich so aus: Auf allen Strassen, wo Busse fahren, sind dünne hellblaue Linien mit Punkten für die Haltestellen. Und irgendwo auf diesen Linien stehen ab und an ein paar Nummern. Sieht man also ein Kreuzung, muss man in alle drei Richtungen schauen wo die vorher gewählte Nr nochmal zu finden ist um zu wissen wohin sie weiterfährt (ist mir später noch zum Verhängnis geworden das System). Irgendwann hatten sie dann schliesslich die richtige Linie gefunden womit ich dann auch zum ersten Ziel gefahren bin. An der Haltestelle angekommen habe ich zunächst gedacht ich seit total falsch, denn laut der Karte sollte ich direkt davor sein. Nach 15min suchen habe ich sie aber dann doch gefunden. Eine alte deutsche katholische Kirche. Leider konnte man aber nicht reinschauen. Sollte sie aber ähnlich gewesen sein wie die andere christliche Kirche, welche ich später noch besucht habe, hätte sich der Besuch auch nicht gelohnt. Das Wetter war zunächst nicht soooo super. Es war zwar recht warm (aber wolkig), doch da es in der Nacht zuvor ziemlich geregnet hatte, war es sehr sehr schwül.
Nach den Kirchenbesuchen und dem ersten “Bewundern” von Armeen von sich fotografierenden Hochzeitsparen bin ich dann Richtung Meer gegangen. Dort bin ich ein bisschen entlangspaziert und natürlich einmal den Pier, das Wahrzeichen der ansässigen Brauerei, auf und abmarschiert. Der Pier an sich war nichts Besonderes, auch der Pavillon darauf war nicht sonderlich schön, die Aussicht dafür umso mehr. Anschliessend habe ich mich am Strand auf eine Bank gesetzt wo ich ebenfalls von zwei EnglischStudentinnen (Doreen und Rila) angesprochen wurde. Diese haben mir darauf hin geholfen mein Handy wieder aufzuladen und sind dannach noch ein wenig mit mir am Strand entlang gegangen. Nach einiger Zeit verabschiedeten sie sich und ich bin alleine weiter Richtung Xiao (klein) Qingdao, einer kleinen Halbinsel auf der ein Leuchtturm steht. Auf dem Weg dahin bin ich an einem Militärmuseum vorbeigekommen, welches leider schon geschlossen hatte. Nachdem ich feststellen musste, dass man um zum (nicht in) den Leuchtturm zu kommen Eintritt zahlen sollte, bin ich lieber zum Strand gegangen und habe das mittlerweile sonnige Wetter und das Meer genossen. Anschliessend bin ich noch durch einen Park am Meer spaziert, weil ich ein anderes Ziel nicht gefunden habe und danach, nach meinem ersten KFC Besuch in China zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen habe ich das Hotelfrühstück ausprobiert, welches als continental, westlich angepriesen war. Bis auf Honig und Toast, den sie noch extra für mich kaufen gegangen sind, war das Essen jedoch eher Chinesisch. Suppe, Kohl, Salat und andere gekochte Sachen. Es war auf jeden Fall so, dass ich am Ende kein schlechtes Gewissen hatte, dass nur ein statt zwei Frühstücks auf meiner Rechnung stand.
Nach der Stärkung bin ich mit dem Bus Richtung Küste. Dort habe ich ein altes Schloss gesucht, welches ich aber aufgrund eigener Unfähigkeit nicht gefunden habe. Stattdessen konnte ich wenigstens etwas schöne Kunst (Säulen und eine Hand-Fuss Statue) sehen. Anschliessend bin durch einen einsamen Wald einen Berg hinauf gestapft an dessen Ende eine alte Militärbasis war. In diesem Wald waren ein paar alte Bunker, welche doch alleine ziemlich unheimlich waren, da kaum Licht reinfiel und ich nicht wusste wer oder was darin wohl hausen möge. In einem dieser Bunker war dann schliesslich auch ein Zelt mit schlafenden Personen drin.
Ein Stück hinter der Militärbasis kam dann der Fernsehturm, welcher zwar zu einem schönen Ausblick führte, doch waren für den viel zu Hohen Preis von RMB50 die Scheiben oben ziemlich dreckig. Ausserdem war es leider – ich denke mal aufgrund des Meers, den das Wetter war echt super – recht nebelig. Dennoch war es ein recht schöner Ausblick. So eine Stadt am Meer sieht schon klasse aus von oben.
Anschliessend bin ich durch einen Park, der (wohl aufgrund des anstehenden Feiertages) brechend voll war, bis ich – nach viel Gedränge und einigen Fotos – schliesslich an einem Platz angommen war, der von Oben toll aussah und von unten aber total langweilig gewesen ist. Somit bin ich direkt weiter ins “richtige” Abenteuer. Leider war meine Karte nicht sehr detailliert, 2,5Jahre alt und hatte keine Strassennahmen. Somit habe ich mich im folgenden Abschnitt ziemlich verlaufen bzw. bin riesen Umwege gelaufen. Andererseits habe ich dafür durch Zufall das Gefängnis gefunden, welches gar nicht soo uninteressant war. Nicht gefunden hingegen habe ich das eigentliche Zwischenziel, einen Tempel. Nach dem Gefängnis bin ich dann noch ein bisschen weiter umhergeirrt und habe nach einiger Zeit schliesslich das gesuchte alte deutsche Herrenhaus gefunden, welches mittlerweile ein Hotel mit “Ratskeller” ist. Lustigerweise habe ich den Hintereingang gefunden und damit die RMB15 oder so gespart. Da habe ich mich für einen Moment über meine eigene Unfähigkeit freuen können. Ebenfalls gefreut habe ich mich über das “Guten Tag” am Ausgang eines alten, bärtigen Europäers, der den Eingang zu bewachen schien.
Nach diesem Besuch bin ich zu dem Nahegelegenen Observatorium. Der Park drumherum war ziemlich schön, doch für die Aussicht hat sich der Anstieg kaum gelohnt, da es bei weitem nicht so hoch war die der Fernsehturm. Um ehrlich zu sein, war mir aber vorher nicht bewusst, dass es bei einem Observatorium auch nur um die Aussicht geht. Dann wäre ich dort nicht hochgestapft. Aber naja, so teuer war es nicht und jeder Gang ein Gramm :p
Nach dem Observatorium habe ich erneut versucht mich anhand meiner recht schlechten Karte zu orientieren und bin weiter durch die Stadt geirrt. Nach einer guten Stunde und 5min Busfahrt bin ich dann aber doch irgendwie ans Ziel gekommen; jedoch ganz anders, als ich es gedacht hätte: Die Bierstrasse
Die Bierstrasse ist eigentlich gar nicht so toll. Es gibt nur eine Menge Pubs, die zwar im Gegensatz zu den meisten anderen Kneipen auch Bier zapfen, aber sonst nicht viel zu bieten haben. Auch in der Strasse war hingegen die Tsingtao-Brauerei, welche ich eigentlich besichtigen wollte. Leider war sie jedoch geschlossen und ich habe auch keine Öffnungszeiten für einen evtl. zweiten Besuch gefunden. Enttäuscht bin ich dann in die Kunststadt, welche echt super gemacht ist, gegangen. Anschliessend habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Dabei habe ich beobachten können wie in China Popcorn gemacht wird: Mais und Zucker wird in einen Druckbehälter gegeben. Dieser wird einige Zeit über einem Feuer erhitzt. Irgendwann – den Zeitpunkt schien der Meister im Gefühl zu haben – wird in eine Trillerpfeife geblasen, es macht einen lauten Knall und das Popcorn schiesst in ein Netz. Sah sehr interessant aus und roch sehr lecker. Aber Popcorn gibt´s nur um Kino, weswegen ich nach dem Spektakel ohne zu kaufen weitergezogen bin; durch die Einkaufsstrasse, eine Art Markt, dunkle Gassen bis ich schliesslich wieder bei KFC gelandet bin. Danach bin ich gleich ins Bett.
Am nächsten Tag bin ich mit Sack und Pack Richtung Olympia (2008) Segel-Stadion maschiert. Die Anlage war schon sehr unterschiedlich. Manche Teile sahen sehr sehr schön, modern und gepflegt aus, andere hingegen scheinen total verkommen lassen zu sein. Gleich nebenan war der Platz des 4. Mai auf welchem eine Skulptur die Winde des Wechsels darstellen soll. Nach dem Besuch dessen habe ich Gento erneut getroffen, welcher mich zum Essen eingeladen hatte. Ich weiss nicht genau warum, aber er orderte trotz meiner Äusserung nur wenig Hunger zu haben immer mehr, wodurch am Ende nicht ganz wenig übrig geblieben ist. Naja, die Auswahl war gross und es war Lecker, also eigentlich alles toll!!!
Nach dem Essen musste er trotz Feiertag arbeiten und ich bin wieder zum Strand und dort zu dem “Schloss” gelaufen welches ich vorher nicht gefunden hatte. Es war mehr ein kleines Schlösschen aber dennoch sehr interessant. Auf dem Weg dahin habe ich wieder sehr viele Hochzeitspaare gesehen die sich am Strand, im Park oder sonst wo fotografieren lassen haben. Der beliebteste Hintergrund schienen aber die Rötlichen steine am Meer und natürlich das Meer selber zu sein. Interessanterweise trägt in China ein Grossteil der Ehemänner ebenfalls weiss. Sah schon seltsam aus irgendwie. Und sehr lustig war, dass die meisten Frauen Jeans, etc. unter ihren Kleidern trugen.
Nach dem Schloss habe ich mich nochmal mit Gento und diesemal seiner Feundin, deren Namen ich nicht mehr weiss, da sie keinen englischen Namen hat, getroffen. Sie konnte auch kein Englisch sprechen, Gento sagte aber sie wäre total heiss drauf gewesen einen Ausländer zu treffen.
Wir sind nochmal zur Bierstrasse gefahren, doch die Brauerei hatte schon wieder zu. Diesmal haben wir auch etwas über die Öffnungszeiten herausgefunden. Dann sind wir eben ein bisschen rumgelaufen, über einen “Handwerks” Markt getrottet und schliesslich in ein Kaffee gegangen, wo es sich diesmal die Freundin nicht nehmen lassen wollte, alles zu bezahlen. Das ganze war mir schon unangenehm. Schliesslich haben sie mich zur AirportBus station gebracht, die ich ohne sie wohl niemals gefunden hätte.
Der Flug war ziemlich kacke. Auf die Frage nach Notausgangsplatz kam die Gegenfrage: Sprechen sie Chinesisch? – Nein – Dann nicht! Erste Reihe war auch nicht drin und getauscht hat im Flieger auch niemand. Somit wurde der Flug für mich und meine Nachbarin recht unangenehm. Zum Glück ist Qingdao sehr nah, sodass es nur ne gute Stunde gedauert hat.
Damit war der Erlebnistag aber noch nicht vorbei. Es war mittlerweile halb 1 nachts und ich wollte nur noch ins Bett – ich musste schliesslich arbeiten am nächsten Tag. Somit habe ich mir einen Taxifahrer gesucht, der mich für einen Fixpreis nach Hause bringt. Hat auch soweit geklappt. Irgendwann kurz nach dem Flughafen stand ein Auto auf der Strasse an dem wir vorbeifahren. Plötzlich dreht er um und fährt zu dem Auto. Ich denk mir: Ok, soll er helfen, wenns nich so lange dauert…ab ins Bett. Plötzlich sagt er, ich solle nochmal meine Addresse geben. Nun war mir das ganze sehr suspekt denn in dem anderen Auto sassen ausser dem Fahrer noch zwei weitere Personen. Zunächst dachte ich, die fahren gleich schnell dahin und räumen alles aus oder so. Letztendlich war es dann aber nicht soo schlimm aber anders schlimm, denn ich wurde verkauft. Jap richtig, der Fahrer hat mich an den anderen Fahrer verkauft. Er hat einen gewissen Betrag bekommen, dass der neue Fahrer von mir den gleichen Preis wie den vorher ausgemachten bekommt. Dafür hat der neue Fahrer noch die anderen mitgenommen, bei denen wahrscheinlich etwas ähnliches gemacht wurde. Letztendlich habe ich wieder mehr bezahlt, als die (mittlerweile) drei anderen zusammen.
Ist schon schlimm hier mit der chinesischen Taxi-Mafi, wenn man kein Chinesisch kann.
Vorne weg: Qingdao ist eine alte deutsche Kolonialstadt (um 1900). Dies macht sich in der Architektur vieler Gebäude, zum Teil in der Kultur (mehr Christen) und im Bier, welches anfänglich (natürlich) nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde, bemerkbar. Mittlerweile wird wie jedem anderen auch in China der Einfachheit und der Kosten wegen Reisextrakt beigemischt.
Dazu kommt das Meer und ein meiner Meinung nach gutes Verhältnis und eine gute Verteilung von Hochhäusern und normalen Häusern. Insgesamt wird damit aus Qingdao eine sehr schöne Stadt.
Freitag Abend bin ich gleich nach der Arbeit mit in die Stadt gefahren um dort zur Fähre zu gelangen. Dies gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Mir wurde gesagt, wo ich aus dem Shuttle Bus aussteigen solle und dass ich mich dort zur Linie 11 begeben müsse. Leider war an der Haltestelle weit und breit keine Linie 11 zu sehen. Nach etwas suchen habe ich schliesslich versucht englischsprachige Chinesen zu finden, was mir jedoch nicht gelungen ist. Blieb nur eins: Doris, die freundliche Rezeptionistin von Liebherr anrufen Sie hat mir aufgetragen mein Handy einfach irgend einem Chinesen der um mich rum stände in die Hand zu drücken. Gesagt, getan.. Es hat sogar gleich beim ersten geklappt. Er war zwar etwas skeptisch, als ich ihm mein Telefon andrehen wollte, hat es nach mehrmaldigen Andeutungen aber denn schliesslich doch genommen. Schliesslich hat er mich zu einer Unterführung gebracht, die auf der anderen Seite in eine kleine Seitenstraße mündete wo dann auch die Busse in einiger Entfernung standen. Der Busfahrer hat mich dann auch freundlicherweise mitgenommen obwohl ich kein Kleingeld für den Bus hatte (das muss man hier in der Regel passend haben). Unangenehm wurde die Fahrt bei der vorletzten Station, wo alle anderen ausser mir ausgestiegen sind und ich Angst bekommen habe, dass es schon die letzte war, ich im falschen Bus sitze und er jetzt zurückfährt. Nach weiteren 3 Fahrminuten ist er dann aber endlich am Hafen angekommen.
Dort habe ich zunächst das Ticket gekauft, welches unglücklicherweise RMB100 teurer war als ursprünglich geplant. Lag aber angeblich daran, dass es ein neues Schiff war. Zum Glück standen in der Nähe des Ticket-Schalters zwei Englischstudenten (an die Namen erinnere ich mich leider nicht mehr) die auf ihren Freund warteten und mir beim Kauf behilflich waren, denn ohne diese wäre es mir nicht möglich gewesen mit der Frau zu kommunizieren. Anschliessend habe ich mich noch eine Weile mit den beiden unterhalten, bis sie schliesslich abgeholt wurden.
In der Wartehalle war es recht voll. Irgendwann als das Boarding losgehen sollte, bewegte sich anstatt der Schlange am (eigentlich) passenden Gate eine zweite an einem Gate daneben ohne irgend welche Schilder. Verwirrt und ängstlich, dass ich irgendetwas nicht mitbekommen hätte (denn alle Durchsagen und Schilder waren ausnahmslos auf Chinesisch) bin ich rübergegangen um zu schauen was da passiert. Plötzlich sprach mich ein Mann in rel. schlechtem Englisch an, ob ich wisse was da los sei. Ich sagte nur: No idea! Kurz später kam er wieder und sagte etwas von RMB3 für früheres Boarding. Nach einigem hin und her war es mir die 30cent wert, weil ich nicht wusste wie das mit den Betten etc. geregelt war.
Schliesslich war ich auf dem Schiff, habe meine Sachen auf mein Bett geschmissen und bin auf Erkundungstour. Also zunächst einmal: Nichts für grosse Menschen!!! Die Decken waren ca.2-2,05m hoch (Arne inkl. Schuhe 2,1). Zusätzlich hingen überall Feuerlöscher und Kameras an den Decken, woran ich mich trotzt genereller Vorsicht zwei mal gestossen/aufgeschrammt habe. Wie auch immer, auf der Erkundungstour habe ich den Mann – welcher übrigens Gento heisst und auch nach Qingdao wollte – wiedergetroffen und wir sind zusammen rumgelaufen. Dann haben wir auch noch Doris (Rezeptionistin) getroffen – welche sich ebenfalls auf dem Schiff befand, aber nach dem Hafen wo ganz anders hin wollte. Sie hat mir gesagt, dass sie mir am nächsten Morgen mit dem Bus helfen könne und sich dann verabschiedet. Gento und ich sind schliesslich ein Bier trinken gegangen (wozu er mich unbedingt einladen wollte) und gegen 12 in unsere Kabinen. Diese war ziemlich…. Es roch wie in einem Pumakäfig. Acht bzw. bis dahin sieben Leute ohne irgendeine Lüftung ist nicht schön. An den Geruch und die schlechte Luft hatte ich mich recht schnell gewöhnt, leider fingen zwei der älteren Herren dann ziemlich laut an zu schnarchen… Zum Glück war die Nacht nur ca. 4 Stunden lang.
Am nächsten Morgen bin ich dann mit Doris zum Busbahnhof, wo sie mir etwas zum Frühstücken gegeben und geholfen hat ein Ticket zu kaufen.
Die Busfahrt an sich war ok. Ähnlich wie nach DanDong aber zum Glück nur etwa 3,5 Std und mit etwas besserer Strasse. Da ich allerdings etwas Schlaf nachgeholt habe ich wenigstens nicht alles mitbekommen.
In Qingdao angekommen begannen dann die Probleme. Zunächst war es nicht möglich mit meinem Handy zu telefonieren (warum auch immer, es war noch Geld drauf), sodass ich keine Hilfe rufen konnte. Dannach können Taxen einfach keine Karten lesen. Ich weiss nicht und ich verstehe auch nicht warum, doch ist es ihnen (bisher nirgends) möglich, zu einem Ort zu fahren, den man ihnen auf einer Karte zeigt. Nach einer guten halben Stunde ist es mir dann gelungen ein Taxi zu finden, welches stattdessen das Hotel angerufen hat um sich die Addresse sagen zu lassen und nur RMB45 statt 70 (wie andere) haben wollte – der normale Preis für diese Strecke wäre etwa RMB20-25 gewesen.
Das Hotel war in Ordnung, nur etwas laut durch eine nahe vielbefahrene Strasse. Nach etwas ausruhen und Frühstücken bin ich dann los. Zunächst habe ich jedoch versucht an der Rezeption herauszufinden welche Buslinie zu meinem Ziel fährt. Dies war schwieriger als gedacht, denn auch Chinesen haben Probleme die Busspuren aus den Karten zu lesen. Entgegen vieler deutscher Busnetzkarten sieht es in China nämlich so aus: Auf allen Strassen, wo Busse fahren, sind dünne hellblaue Linien mit Punkten für die Haltestellen. Und irgendwo auf diesen Linien stehen ab und an ein paar Nummern. Sieht man also ein Kreuzung, muss man in alle drei Richtungen schauen wo die vorher gewählte Nr nochmal zu finden ist um zu wissen wohin sie weiterfährt (ist mir später noch zum Verhängnis geworden das System). Irgendwann hatten sie dann schliesslich die richtige Linie gefunden womit ich dann auch zum ersten Ziel gefahren bin. An der Haltestelle angekommen habe ich zunächst gedacht ich seit total falsch, denn laut der Karte sollte ich direkt davor sein. Nach 15min suchen habe ich sie aber dann doch gefunden. Eine alte deutsche katholische Kirche. Leider konnte man aber nicht reinschauen. Sollte sie aber ähnlich gewesen sein wie die andere christliche Kirche, welche ich später noch besucht habe, hätte sich der Besuch auch nicht gelohnt. Das Wetter war zunächst nicht soooo super. Es war zwar recht warm (aber wolkig), doch da es in der Nacht zuvor ziemlich geregnet hatte, war es sehr sehr schwül.
Nach den Kirchenbesuchen und dem ersten “Bewundern” von Armeen von sich fotografierenden Hochzeitsparen bin ich dann Richtung Meer gegangen. Dort bin ich ein bisschen entlangspaziert und natürlich einmal den Pier, das Wahrzeichen der ansässigen Brauerei, auf und abmarschiert. Der Pier an sich war nichts Besonderes, auch der Pavillon darauf war nicht sonderlich schön, die Aussicht dafür umso mehr. Anschliessend habe ich mich am Strand auf eine Bank gesetzt wo ich ebenfalls von zwei EnglischStudentinnen (Doreen und Rila) angesprochen wurde. Diese haben mir darauf hin geholfen mein Handy wieder aufzuladen und sind dannach noch ein wenig mit mir am Strand entlang gegangen. Nach einiger Zeit verabschiedeten sie sich und ich bin alleine weiter Richtung Xiao (klein) Qingdao, einer kleinen Halbinsel auf der ein Leuchtturm steht. Auf dem Weg dahin bin ich an einem Militärmuseum vorbeigekommen, welches leider schon geschlossen hatte. Nachdem ich feststellen musste, dass man um zum (nicht in) den Leuchtturm zu kommen Eintritt zahlen sollte, bin ich lieber zum Strand gegangen und habe das mittlerweile sonnige Wetter und das Meer genossen. Anschliessend bin ich noch durch einen Park am Meer spaziert, weil ich ein anderes Ziel nicht gefunden habe und danach, nach meinem ersten KFC Besuch in China zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen habe ich das Hotelfrühstück ausprobiert, welches als continental, westlich angepriesen war. Bis auf Honig und Toast, den sie noch extra für mich kaufen gegangen sind, war das Essen jedoch eher Chinesisch. Suppe, Kohl, Salat und andere gekochte Sachen. Es war auf jeden Fall so, dass ich am Ende kein schlechtes Gewissen hatte, dass nur ein statt zwei Frühstücks auf meiner Rechnung stand.
Nach der Stärkung bin ich mit dem Bus Richtung Küste. Dort habe ich ein altes Schloss gesucht, welches ich aber aufgrund eigener Unfähigkeit nicht gefunden habe. Stattdessen konnte ich wenigstens etwas schöne Kunst (Säulen und eine Hand-Fuss Statue) sehen. Anschliessend bin durch einen einsamen Wald einen Berg hinauf gestapft an dessen Ende eine alte Militärbasis war. In diesem Wald waren ein paar alte Bunker, welche doch alleine ziemlich unheimlich waren, da kaum Licht reinfiel und ich nicht wusste wer oder was darin wohl hausen möge. In einem dieser Bunker war dann schliesslich auch ein Zelt mit schlafenden Personen drin.
Ein Stück hinter der Militärbasis kam dann der Fernsehturm, welcher zwar zu einem schönen Ausblick führte, doch waren für den viel zu Hohen Preis von RMB50 die Scheiben oben ziemlich dreckig. Ausserdem war es leider – ich denke mal aufgrund des Meers, den das Wetter war echt super – recht nebelig. Dennoch war es ein recht schöner Ausblick. So eine Stadt am Meer sieht schon klasse aus von oben.
Anschliessend bin ich durch einen Park, der (wohl aufgrund des anstehenden Feiertages) brechend voll war, bis ich – nach viel Gedränge und einigen Fotos – schliesslich an einem Platz angommen war, der von Oben toll aussah und von unten aber total langweilig gewesen ist. Somit bin ich direkt weiter ins “richtige” Abenteuer. Leider war meine Karte nicht sehr detailliert, 2,5Jahre alt und hatte keine Strassennahmen. Somit habe ich mich im folgenden Abschnitt ziemlich verlaufen bzw. bin riesen Umwege gelaufen. Andererseits habe ich dafür durch Zufall das Gefängnis gefunden, welches gar nicht soo uninteressant war. Nicht gefunden hingegen habe ich das eigentliche Zwischenziel, einen Tempel. Nach dem Gefängnis bin ich dann noch ein bisschen weiter umhergeirrt und habe nach einiger Zeit schliesslich das gesuchte alte deutsche Herrenhaus gefunden, welches mittlerweile ein Hotel mit “Ratskeller” ist. Lustigerweise habe ich den Hintereingang gefunden und damit die RMB15 oder so gespart. Da habe ich mich für einen Moment über meine eigene Unfähigkeit freuen können. Ebenfalls gefreut habe ich mich über das “Guten Tag” am Ausgang eines alten, bärtigen Europäers, der den Eingang zu bewachen schien.
Nach diesem Besuch bin ich zu dem Nahegelegenen Observatorium. Der Park drumherum war ziemlich schön, doch für die Aussicht hat sich der Anstieg kaum gelohnt, da es bei weitem nicht so hoch war die der Fernsehturm. Um ehrlich zu sein, war mir aber vorher nicht bewusst, dass es bei einem Observatorium auch nur um die Aussicht geht. Dann wäre ich dort nicht hochgestapft. Aber naja, so teuer war es nicht und jeder Gang ein Gramm :p
Nach dem Observatorium habe ich erneut versucht mich anhand meiner recht schlechten Karte zu orientieren und bin weiter durch die Stadt geirrt. Nach einer guten Stunde und 5min Busfahrt bin ich dann aber doch irgendwie ans Ziel gekommen; jedoch ganz anders, als ich es gedacht hätte: Die Bierstrasse
Die Bierstrasse ist eigentlich gar nicht so toll. Es gibt nur eine Menge Pubs, die zwar im Gegensatz zu den meisten anderen Kneipen auch Bier zapfen, aber sonst nicht viel zu bieten haben. Auch in der Strasse war hingegen die Tsingtao-Brauerei, welche ich eigentlich besichtigen wollte. Leider war sie jedoch geschlossen und ich habe auch keine Öffnungszeiten für einen evtl. zweiten Besuch gefunden. Enttäuscht bin ich dann in die Kunststadt, welche echt super gemacht ist, gegangen. Anschliessend habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Dabei habe ich beobachten können wie in China Popcorn gemacht wird: Mais und Zucker wird in einen Druckbehälter gegeben. Dieser wird einige Zeit über einem Feuer erhitzt. Irgendwann – den Zeitpunkt schien der Meister im Gefühl zu haben – wird in eine Trillerpfeife geblasen, es macht einen lauten Knall und das Popcorn schiesst in ein Netz. Sah sehr interessant aus und roch sehr lecker. Aber Popcorn gibt´s nur um Kino, weswegen ich nach dem Spektakel ohne zu kaufen weitergezogen bin; durch die Einkaufsstrasse, eine Art Markt, dunkle Gassen bis ich schliesslich wieder bei KFC gelandet bin. Danach bin ich gleich ins Bett.
Am nächsten Tag bin ich mit Sack und Pack Richtung Olympia (2008) Segel-Stadion maschiert. Die Anlage war schon sehr unterschiedlich. Manche Teile sahen sehr sehr schön, modern und gepflegt aus, andere hingegen scheinen total verkommen lassen zu sein. Gleich nebenan war der Platz des 4. Mai auf welchem eine Skulptur die Winde des Wechsels darstellen soll. Nach dem Besuch dessen habe ich Gento erneut getroffen, welcher mich zum Essen eingeladen hatte. Ich weiss nicht genau warum, aber er orderte trotz meiner Äusserung nur wenig Hunger zu haben immer mehr, wodurch am Ende nicht ganz wenig übrig geblieben ist. Naja, die Auswahl war gross und es war Lecker, also eigentlich alles toll!!!
Nach dem Essen musste er trotz Feiertag arbeiten und ich bin wieder zum Strand und dort zu dem “Schloss” gelaufen welches ich vorher nicht gefunden hatte. Es war mehr ein kleines Schlösschen aber dennoch sehr interessant. Auf dem Weg dahin habe ich wieder sehr viele Hochzeitspaare gesehen die sich am Strand, im Park oder sonst wo fotografieren lassen haben. Der beliebteste Hintergrund schienen aber die Rötlichen steine am Meer und natürlich das Meer selber zu sein. Interessanterweise trägt in China ein Grossteil der Ehemänner ebenfalls weiss. Sah schon seltsam aus irgendwie. Und sehr lustig war, dass die meisten Frauen Jeans, etc. unter ihren Kleidern trugen.
Nach dem Schloss habe ich mich nochmal mit Gento und diesemal seiner Feundin, deren Namen ich nicht mehr weiss, da sie keinen englischen Namen hat, getroffen. Sie konnte auch kein Englisch sprechen, Gento sagte aber sie wäre total heiss drauf gewesen einen Ausländer zu treffen.
Wir sind nochmal zur Bierstrasse gefahren, doch die Brauerei hatte schon wieder zu. Diesmal haben wir auch etwas über die Öffnungszeiten herausgefunden. Dann sind wir eben ein bisschen rumgelaufen, über einen “Handwerks” Markt getrottet und schliesslich in ein Kaffee gegangen, wo es sich diesmal die Freundin nicht nehmen lassen wollte, alles zu bezahlen. Das ganze war mir schon unangenehm. Schliesslich haben sie mich zur AirportBus station gebracht, die ich ohne sie wohl niemals gefunden hätte.
Der Flug war ziemlich kacke. Auf die Frage nach Notausgangsplatz kam die Gegenfrage: Sprechen sie Chinesisch? – Nein – Dann nicht! Erste Reihe war auch nicht drin und getauscht hat im Flieger auch niemand. Somit wurde der Flug für mich und meine Nachbarin recht unangenehm. Zum Glück ist Qingdao sehr nah, sodass es nur ne gute Stunde gedauert hat.
Damit war der Erlebnistag aber noch nicht vorbei. Es war mittlerweile halb 1 nachts und ich wollte nur noch ins Bett – ich musste schliesslich arbeiten am nächsten Tag. Somit habe ich mir einen Taxifahrer gesucht, der mich für einen Fixpreis nach Hause bringt. Hat auch soweit geklappt. Irgendwann kurz nach dem Flughafen stand ein Auto auf der Strasse an dem wir vorbeifahren. Plötzlich dreht er um und fährt zu dem Auto. Ich denk mir: Ok, soll er helfen, wenns nich so lange dauert…ab ins Bett. Plötzlich sagt er, ich solle nochmal meine Addresse geben. Nun war mir das ganze sehr suspekt denn in dem anderen Auto sassen ausser dem Fahrer noch zwei weitere Personen. Zunächst dachte ich, die fahren gleich schnell dahin und räumen alles aus oder so. Letztendlich war es dann aber nicht soo schlimm aber anders schlimm, denn ich wurde verkauft. Jap richtig, der Fahrer hat mich an den anderen Fahrer verkauft. Er hat einen gewissen Betrag bekommen, dass der neue Fahrer von mir den gleichen Preis wie den vorher ausgemachten bekommt. Dafür hat der neue Fahrer noch die anderen mitgenommen, bei denen wahrscheinlich etwas ähnliches gemacht wurde. Letztendlich habe ich wieder mehr bezahlt, als die (mittlerweile) drei anderen zusammen.
Ist schon schlimm hier mit der chinesischen Taxi-Mafi, wenn man kein Chinesisch kann.
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Montag, 9. Mai 2011
Qingdao
mrzwerg, 22:35h
29.04-02.05.2011
war ich in Qingdao, einer alten deutschen Kolonialstadt.
Vorerst gibt es aber (aufgrund Nachfrage) nur Bilder. Ein Bereicht wird bei Laune vielleicht noch nachgereicht.
war ich in Qingdao, einer alten deutschen Kolonialstadt.
Vorerst gibt es aber (aufgrund Nachfrage) nur Bilder. Ein Bereicht wird bei Laune vielleicht noch nachgereicht.
Qingdao |
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Mittwoch, 20. April 2011
Fahnenflucht
mrzwerg, 01:54h
So, ein neues Wochenende, ein neuer Bericht.
Freitag abend hab ich mich endlich nochmal alleine in eine Bar getraut. Ist ein guter und lustiger Abend geworden, an dem ich ne Menge Leute kennengelernt habe. Gegen halb zwei bin ich dann endlich Richtung Heimat. Wurd auch allerhöchste Zeit…Ich meine, ich wollte am nächsten Morgen schließlich um 8 Uhr den Bus in Downtown erreichen. Dafür musste ich aber erst einmal um 7 Uhr die Bahn nach Downtown erreichen.
Wie auch immer… wie gesagt, war ich dann gegen halb zwei zu hause. Da ich am Vortag kein Wasser hatte konnte ich nicht waschen. Jedoch hatte ich keine einzige Unterhose mehr. Somit habe ich mich noch ans Wäschewaschen gegeben. Ich hoffe mal, dass es die Nachbarn nicht zu sehr gestört hat. Habe aber versucht leise zu sein ;D Im Bett war ich dann endlich um kurz vor 3.
Der Wecker klingelte leider um 6 Uhr schon wieder. Erstaunlicherweise war ich aber gar nicht so sehr müde. Fühlte mich sogar recht fit. Aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse (innerhalb meines Körpers, die aber NICHTS mit dem Alkohol zu tun hatten) habe ich die Bahn um 7 verpasst. Zum Glück kam die nächste schon um ca. 15 nach. Dennoch habe ich die ganze Fahrt lang gebangt ob ich wohl noch rechtzeitig ankomme. Es hat gerade noch so geklappt. 5 Minuten vor Abfahrzeit war ich am Busbahnhof. Die Mitreisenden (Ralf, William und seine Freundin) warteten schon ungeduldig. Also schnell in den Bus.
Wie der Name des Eintrags schon sagt, ging die Reise nach Dandong. Die Fahrtzeit dorthin beträgt 6 (in Worten: SECHS!!) Stunden, in einem Bus, der das Wort Luxus und Polsterung wohl noch nie gehört hat. Also es gab natürlich schon Polster, jedoch waren diese (wie fast alles hier) äußerst hart. Das ganze sechs Stunden lang, ohne Pause war nicht sehr schön (Wer mal muss, verliert!! – Zum Glück habe ich es trotz 2l Wasser bis zum Ende ausgehalten). Wie ihr aber lesen könnt, habe ich es überlebt. Sogar zwei Mal! Abgesehen von den Sitzmöbeln war die Fahrt ein echtes Abenteuer. Eine Busbegeleitern saß stets am geöffneten Fenster um brüllte jeden, an dem wir vorbeifuhren, an, wo wir hinfahren würden. Dabei wurde nicht unterschieden ob die Leute einfach spazieren gingen oder mit Sack und Pack am Wegesrand standen... es wurde einfach jeder „aufgefordert“ doch mitzufahren. Manche Leute schienen wirklich aufgefordert worden zu sein, denn ab und an hielt der Bus und die Dame sprang raus. Sie sprach Leute an, die auf die vorherigen Rufe nicht reagiert hatten und plötzlich doch mitwollten.
Die ganze Ruferei hatte erst ein Ende, als der Bus voll war. Voll heißt nicht etwa, dass alle Plätze belegt sind. Oh nein, als es so weit war zauberte die Dame unter einem Sitz 6 Höckerchen (20cm hoch, 12cm Durchmesser Sitzfläche) hervor, die sie im Gang verteilte und die Leute anwies, darauf Platz zu nehmen.
Die Völle des Busses war für uns nur ein bedingtes Problem. Da wir ja in der ersten Station eingestiegen sind, hatten wir unsere Plätze und alles war ok. Allerdings scheinen sich viele Chinesen (gerade ältere Männer) nur recht selten zu waschen. Dementsprechend kamen die merkwürdigsten und zum teil auch unangenehmsten Gerüche mit in den Bus rein. Zum Glück hatte ich ein Fenster in der Nähe, sodass ich wenigstens ab und an nach Frischluft schnappen konnte, sonst wäre es wohl unerträglich gewesen.
Wie schon gesagt bin ich extra um 6 Uhr aufgestanden, um um 7 Uhr die Bahn zu verpassen und dann mit großer Anspannung gerade noch rechtzeitig anzukommen. Unglücklicherweise musste ich auf der Fahrt feststellen, dass der Bus genau vor meiner Haustür vorbeifuhr. Ich hätte also quasi nur dort stehen müssen, mich von dem Fräulein anrufen lassen brauchen und gut wäre es gewesen. Das hätte mir dann volle zwei Stunden mehr Schlaf geschenkt (die Stunde hinfahrt + eine Stunde die der Bus bis dahin gebraucht hat). Naja, nutzt ja nichts. Im Nachhinein kann man nur drüber lachen. Wenigstens auf der Rückfahrt konnte ich dann dort aussteigen.
In Dandong angekommen sind wir zunächst ins Hotel und dann zur chinesischen Mauer. Der Eintritt kostet trotz der Kürze 15Yuan mehr als in Beijing (45vs.60). Obwohl der Abschnitt deutlich kleiner als in Beijing ist, hat er einige Vorzüge. So hat er eine sehr interessante Steigung einen Berg hinauf. Darüber hinaus waren auf dem ca.1km langen Abschnitt außer uns vielleicht 10 Leute unterwegs. Dies machte das Wandern sehr angenehm (man erinnere sich an die Bilder der Menschenmassen von Badaling). Die Mauer an sich war ansonsten sehr ähnlich wie die bei Beijing. Der Größte Unterschied in meinen Augen war die Bauart der Türme.
Am Ende der Mauer war ein Pfad, der um den Berg führte. Diesen entlang zu gehen war äußerst Spannend und hat viel Spaß gemacht. So ging es über Stock und Stein, durch Felsspalten (man musste fast kriechen) und Felsen herunter. In der Mitte des Weges war dann das beste überhaupt: Ein Tor in der Grenze.
Die meisten wissen wahrscheinlich nicht, wo Dandong liegt, daher hier nun die nötigen Informationen. Die Stadt befindet sich direkt an der Grenze zu Nordkorea. In der Stadt selbst ist die Grenze der Yalu Fluss. Überhaupt ist der die Grenze im Großen und Ganzen in dem Fluss. Ab und an gibt es jedoch Abweichung. So eine war an der nördlich gelegenen Mauer. Dort war ein Grenzzaun ca. 5m vor dem Fluss gespannt.
Durch gesagtes Tor sind wir natürlich durchmarschiert. Ich bin also in Nordkorea gewesen. Zwar nicht weit, dennoch in Nordkorea :D War schon irgendwie toll, zumal die Wachtürme nicht so weit weg waren. Und ohoho, sogar zurückgekehrt bin ich jetzt illegal. Damit habe ich also zwei Straftaten innerhalb 1 min. getätigt :p
Abends sind wir richtig chinesisch essen gegangen. Das war ein tolles Erlebnis. Es gab frittiertes Rindfleisch, Broccoli mit Krabben, Rindersehnen, scharfe Garnelen und Krebse.
Der Broccoli war richtig lecker. Endlich mal ein Gemüse, was nicht total zerkocht war. Das Rindfleisch war in Ordnung, leider ein bisschen lange gebraten. Die Sehnen waren ziemlich ekelig wie ich finde, aber die Chinesen fanden es toll. Die Krebse waren auch ziemlich lecker, nur blöd zu essen. Ich bin kein Fan von der chinesischen Essart: Alles in den Mund, und dann im Mund Knochen, Panzer, Gräten, etc. aussortieren. So halt auch bei den Krebsen.. Das Fleisch war natürlich noch zwischen den Panzern. Aber es ging noch einigermaßen. Womit ich hingegen gar nicht klar kam, war das pellen der Garnelen. Kopf abbeißen ok, aber die restliche Schale ohne Werkzeug (Besteck) zu entfernen, war ein Höllenwerk.
Nach dem Abendessen sind die Chinesen shoppen und Ralf und ich zum Fluss gegangen. Der Ausblick vom Ufer auf Dandong selber war sehr schön. Der Ausblick auf die koreanische Seite war (wie erwartet) ziemlich langweilig, denn wie man in den Bildern sieht, sieht man nichts. Bis auf eine Taschenlampe oder sowas war auf der anderen Seite kein einziges Licht zu sehen. Sehr lustig sah daher auch die beleuchtete Brücke aus, die plötzlich in der Dunkelheit endete.
Am nächsten Morgen sind, nachdem wir William überzeugen konnten, dass es unnötig sei sich schon um 6:30 zu treffen, (erst…haha) um 8Uhr frühstücken gegangen – Ich weiss immer noch nicht, warum er so früh aufstehen wollte, denn er wollte nicht etwa noch die Stadt anschauen sondern lediglich shoppen!
Ralf und ich sind dann nochmal zum Flussufer gegangen. Leider war das Wetter nicht so schön wie am Vortag. Es war sehr windig und ziemlich kalt. Angeschaut haben wir uns die Brücke, die früher den Yalu überspann, jedoch im Koreakrieg von den USA zerstört wurde. Die Koreaner haben daraufhin ihre Hälfte abgerissen, sodass nur noch die chinesische Hälfte als Denkmal bis zur Mitte des Flusses reicht. Am Ende sieht man sogar noch die Auswirkungen der Explosionen. Da es auf dem Fluss noch windiger war, sind wir recht schnell wieder zurück. Aufgrund des Wetters und der fehlenden Vorbereitung (weil wir dachten der chinesische Begleiter würde uns ein wenig führen, schließlich hat er den Trip organisiert) sind wir wieder Richtung Hotel gelaufen. Auf dem Weg sind wir noch an einem Markt vorbeigekommen, welchen wir natürlich noch besucht haben. Ähnlich wie in dem beschriebenen Markt aus der Mall, gab es dort sehr viele kuriose und interessante Sachen. Diesmal habe ich sogar ein paar Fotos machen können.
Um halb drei ist schließlich der Bus zurückgefahren. Die Fahrt war genauso nervig wie die Hinfahrt. Diesmal war es aber zum Glück nicht so voll und von den vielen Gerüchen bin ich auch verschont geblieben. Vorher haben wir nochmal lecker chinesisch gegessen.
Dandong |
Wie auch immer… wie gesagt, war ich dann gegen halb zwei zu hause. Da ich am Vortag kein Wasser hatte konnte ich nicht waschen. Jedoch hatte ich keine einzige Unterhose mehr. Somit habe ich mich noch ans Wäschewaschen gegeben. Ich hoffe mal, dass es die Nachbarn nicht zu sehr gestört hat. Habe aber versucht leise zu sein ;D Im Bett war ich dann endlich um kurz vor 3.
Der Wecker klingelte leider um 6 Uhr schon wieder. Erstaunlicherweise war ich aber gar nicht so sehr müde. Fühlte mich sogar recht fit. Aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse (innerhalb meines Körpers, die aber NICHTS mit dem Alkohol zu tun hatten) habe ich die Bahn um 7 verpasst. Zum Glück kam die nächste schon um ca. 15 nach. Dennoch habe ich die ganze Fahrt lang gebangt ob ich wohl noch rechtzeitig ankomme. Es hat gerade noch so geklappt. 5 Minuten vor Abfahrzeit war ich am Busbahnhof. Die Mitreisenden (Ralf, William und seine Freundin) warteten schon ungeduldig. Also schnell in den Bus.
Wie der Name des Eintrags schon sagt, ging die Reise nach Dandong. Die Fahrtzeit dorthin beträgt 6 (in Worten: SECHS!!) Stunden, in einem Bus, der das Wort Luxus und Polsterung wohl noch nie gehört hat. Also es gab natürlich schon Polster, jedoch waren diese (wie fast alles hier) äußerst hart. Das ganze sechs Stunden lang, ohne Pause war nicht sehr schön (Wer mal muss, verliert!! – Zum Glück habe ich es trotz 2l Wasser bis zum Ende ausgehalten). Wie ihr aber lesen könnt, habe ich es überlebt. Sogar zwei Mal! Abgesehen von den Sitzmöbeln war die Fahrt ein echtes Abenteuer. Eine Busbegeleitern saß stets am geöffneten Fenster um brüllte jeden, an dem wir vorbeifuhren, an, wo wir hinfahren würden. Dabei wurde nicht unterschieden ob die Leute einfach spazieren gingen oder mit Sack und Pack am Wegesrand standen... es wurde einfach jeder „aufgefordert“ doch mitzufahren. Manche Leute schienen wirklich aufgefordert worden zu sein, denn ab und an hielt der Bus und die Dame sprang raus. Sie sprach Leute an, die auf die vorherigen Rufe nicht reagiert hatten und plötzlich doch mitwollten.
Die ganze Ruferei hatte erst ein Ende, als der Bus voll war. Voll heißt nicht etwa, dass alle Plätze belegt sind. Oh nein, als es so weit war zauberte die Dame unter einem Sitz 6 Höckerchen (20cm hoch, 12cm Durchmesser Sitzfläche) hervor, die sie im Gang verteilte und die Leute anwies, darauf Platz zu nehmen.
Die Völle des Busses war für uns nur ein bedingtes Problem. Da wir ja in der ersten Station eingestiegen sind, hatten wir unsere Plätze und alles war ok. Allerdings scheinen sich viele Chinesen (gerade ältere Männer) nur recht selten zu waschen. Dementsprechend kamen die merkwürdigsten und zum teil auch unangenehmsten Gerüche mit in den Bus rein. Zum Glück hatte ich ein Fenster in der Nähe, sodass ich wenigstens ab und an nach Frischluft schnappen konnte, sonst wäre es wohl unerträglich gewesen.
Wie schon gesagt bin ich extra um 6 Uhr aufgestanden, um um 7 Uhr die Bahn zu verpassen und dann mit großer Anspannung gerade noch rechtzeitig anzukommen. Unglücklicherweise musste ich auf der Fahrt feststellen, dass der Bus genau vor meiner Haustür vorbeifuhr. Ich hätte also quasi nur dort stehen müssen, mich von dem Fräulein anrufen lassen brauchen und gut wäre es gewesen. Das hätte mir dann volle zwei Stunden mehr Schlaf geschenkt (die Stunde hinfahrt + eine Stunde die der Bus bis dahin gebraucht hat). Naja, nutzt ja nichts. Im Nachhinein kann man nur drüber lachen. Wenigstens auf der Rückfahrt konnte ich dann dort aussteigen.
In Dandong angekommen sind wir zunächst ins Hotel und dann zur chinesischen Mauer. Der Eintritt kostet trotz der Kürze 15Yuan mehr als in Beijing (45vs.60). Obwohl der Abschnitt deutlich kleiner als in Beijing ist, hat er einige Vorzüge. So hat er eine sehr interessante Steigung einen Berg hinauf. Darüber hinaus waren auf dem ca.1km langen Abschnitt außer uns vielleicht 10 Leute unterwegs. Dies machte das Wandern sehr angenehm (man erinnere sich an die Bilder der Menschenmassen von Badaling). Die Mauer an sich war ansonsten sehr ähnlich wie die bei Beijing. Der Größte Unterschied in meinen Augen war die Bauart der Türme.
Am Ende der Mauer war ein Pfad, der um den Berg führte. Diesen entlang zu gehen war äußerst Spannend und hat viel Spaß gemacht. So ging es über Stock und Stein, durch Felsspalten (man musste fast kriechen) und Felsen herunter. In der Mitte des Weges war dann das beste überhaupt: Ein Tor in der Grenze.
Die meisten wissen wahrscheinlich nicht, wo Dandong liegt, daher hier nun die nötigen Informationen. Die Stadt befindet sich direkt an der Grenze zu Nordkorea. In der Stadt selbst ist die Grenze der Yalu Fluss. Überhaupt ist der die Grenze im Großen und Ganzen in dem Fluss. Ab und an gibt es jedoch Abweichung. So eine war an der nördlich gelegenen Mauer. Dort war ein Grenzzaun ca. 5m vor dem Fluss gespannt.
Durch gesagtes Tor sind wir natürlich durchmarschiert. Ich bin also in Nordkorea gewesen. Zwar nicht weit, dennoch in Nordkorea :D War schon irgendwie toll, zumal die Wachtürme nicht so weit weg waren. Und ohoho, sogar zurückgekehrt bin ich jetzt illegal. Damit habe ich also zwei Straftaten innerhalb 1 min. getätigt :p
Abends sind wir richtig chinesisch essen gegangen. Das war ein tolles Erlebnis. Es gab frittiertes Rindfleisch, Broccoli mit Krabben, Rindersehnen, scharfe Garnelen und Krebse.
Der Broccoli war richtig lecker. Endlich mal ein Gemüse, was nicht total zerkocht war. Das Rindfleisch war in Ordnung, leider ein bisschen lange gebraten. Die Sehnen waren ziemlich ekelig wie ich finde, aber die Chinesen fanden es toll. Die Krebse waren auch ziemlich lecker, nur blöd zu essen. Ich bin kein Fan von der chinesischen Essart: Alles in den Mund, und dann im Mund Knochen, Panzer, Gräten, etc. aussortieren. So halt auch bei den Krebsen.. Das Fleisch war natürlich noch zwischen den Panzern. Aber es ging noch einigermaßen. Womit ich hingegen gar nicht klar kam, war das pellen der Garnelen. Kopf abbeißen ok, aber die restliche Schale ohne Werkzeug (Besteck) zu entfernen, war ein Höllenwerk.
Nach dem Abendessen sind die Chinesen shoppen und Ralf und ich zum Fluss gegangen. Der Ausblick vom Ufer auf Dandong selber war sehr schön. Der Ausblick auf die koreanische Seite war (wie erwartet) ziemlich langweilig, denn wie man in den Bildern sieht, sieht man nichts. Bis auf eine Taschenlampe oder sowas war auf der anderen Seite kein einziges Licht zu sehen. Sehr lustig sah daher auch die beleuchtete Brücke aus, die plötzlich in der Dunkelheit endete.
Am nächsten Morgen sind, nachdem wir William überzeugen konnten, dass es unnötig sei sich schon um 6:30 zu treffen, (erst…haha) um 8Uhr frühstücken gegangen – Ich weiss immer noch nicht, warum er so früh aufstehen wollte, denn er wollte nicht etwa noch die Stadt anschauen sondern lediglich shoppen!
Ralf und ich sind dann nochmal zum Flussufer gegangen. Leider war das Wetter nicht so schön wie am Vortag. Es war sehr windig und ziemlich kalt. Angeschaut haben wir uns die Brücke, die früher den Yalu überspann, jedoch im Koreakrieg von den USA zerstört wurde. Die Koreaner haben daraufhin ihre Hälfte abgerissen, sodass nur noch die chinesische Hälfte als Denkmal bis zur Mitte des Flusses reicht. Am Ende sieht man sogar noch die Auswirkungen der Explosionen. Da es auf dem Fluss noch windiger war, sind wir recht schnell wieder zurück. Aufgrund des Wetters und der fehlenden Vorbereitung (weil wir dachten der chinesische Begleiter würde uns ein wenig führen, schließlich hat er den Trip organisiert) sind wir wieder Richtung Hotel gelaufen. Auf dem Weg sind wir noch an einem Markt vorbeigekommen, welchen wir natürlich noch besucht haben. Ähnlich wie in dem beschriebenen Markt aus der Mall, gab es dort sehr viele kuriose und interessante Sachen. Diesmal habe ich sogar ein paar Fotos machen können.
Um halb drei ist schließlich der Bus zurückgefahren. Die Fahrt war genauso nervig wie die Hinfahrt. Diesmal war es aber zum Glück nicht so voll und von den vielen Gerüchen bin ich auch verschont geblieben. Vorher haben wir nochmal lecker chinesisch gegessen.
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Mittwoch, 6. April 2011
Wochenende in Beijing
mrzwerg, 23:32h
2-5.4.2011
Ich sitze gerade am Flughafen und bin ziemlich erschöpft. Da ich jedoch noch über 40 Minuten bis zum Boarding warten muss, nutze ich die Zeit für etwas Sinnvolles: Euch
Die Eintraege sind glaube ich was ausfuehrlich geraten, dennoch viel Spass beim lesen!
Von allen Sehenswürdigkeiten (außer Ming Gräber) versuchte ich Fotos nachzureichen, insofern mein Speicherplatz bei Picasa ausreicht.
Samstag:
Samstag früh gegen 10 vor 6 bin ich zum Flughafen aufgebrochen. Eigentlich hat alles ziemlich gut geklappt. Das einzig wirklich unangenehme – neben Magenproblemen – war, dass der Taxifahrer mich bescheißen wollte. Er wollte seine Uhr nicht anmachen und meinte vorher es solle 100 Yuan kosten. – Für die, die es nicht wissen, Yuan spricht man etwa so aus: Jüän; das J allerdings nur sehr schwach, dass es fast schon nur üän ist – Aber Arne hat sich nur halb bescheißen lassen. Auf Grund eigener Erfahrung wusste ich, dass eine Fahrt nach Downtown (davon später oder so mehr) bei Nacht (wenn es teurer ist) nur 90 kostet. Die Fahrt zum Flughafen ist sogar kürzer und sollte laut Kollegen einen Preis um die 70 haben. Ich hab also die ganze Zeit 80 gesagt um ihm ein wenig entgegenzukommen. Dennoch verlangte er die ganze Zeit 100, was mir aber im Endeffekt egal war. Als ich ihm am Flughafen die 80 in die Hand gedrückt habe, zeigte er mir auf seinem Handy eine 90. Um kein Aerger zu machen, habe ich ihm noch 5 gegeben und bin gegangen. Da er wusste, dass er nicht im Recht war – Taxifahrer in China MÜSSEN die Taxiuhr, oder wie das heisst, anmachen – ist er dann auch einfach gefahren.
(Nachtrag: Die Fahrt ist nicht wirklich kuerzer als die aus der Stadt, oder wenn nur ein wenig. Auf jeden Fall habe ich auf der Rueckfahrt 75 bezahlt. Allerdings war diese schon zum Teil waehrend des Abendtarifs. Wie auch immer... 85 waren ein bisschen viel, aber ertragbar bei den ganzen uebrigen Kosten...)
Der Flug war in Ordnung. Hab zwar vergessen nach einem Notausgangplatz zu fragen, ebensolcher war jedoch noch frei, wodurch sich dies nicht als Problem rausstellte. Auch die Weiterreise nach Peking gestaltete sich durch die vorherige Beschreibung von Lanhua als sehr einfach. Airportexpress und Metro und fertig. An meiner Endstation wurde ich von Lanhua erwartet, welche mich zum Hotel geführt hat, das sie ebenfalls für mich gebucht hat.
Das Zimmer war soweit OK. Nichts Besonderes, aber relativ sauber und ruhig. Der Preis (ohne Frühstück) betrug pro Nacht 227. Meiner Meinung nach voll in Ordnung. Die Lage war zwar nicht die Beste, dafür wohnte Lanhua in der Nähe. Außerdem waren es nur 5 min bis zur Metro. Je nach Ziel musste man zwar ein oder zwei mal umsteigen, doch kostet eine Fahrt unabhängig von der Entfernung gerade einmal 2Yuan.
Nachdem wir das Zimmer besichtigt haben, sind wir eine Kleinigkeit essen gegangen. Danach hat mich Lanhua zum Sommerpalast gebracht, sie selbst ist jedoch draußen geblieben. Der Sommerpalast ist im Prinzip ein See mit einem Weg drum herum, den man zum Teil als Promenade bezeichnen kann. Darüber hinaus gibt es einen Hügel auf dem ein paar Wege und viele Bäume waren. Durchzogen war das ganze Gebiet mit Tempelanlagen, und anderen Gebäuden. Der Nachmittag dort war, mitunter aufgrund des Wetters, einfach wundervoll. Wir hatten ca. 17° und strahlenden Sonnenschein. Einige Zeit habe ich einfach nur am Ufer gesessen und das schöne Wetter genossen. Außer dem Wetter und den Gebäuden gab es noch ein großes Steinschiff und eine große Gottheitsfigur in einem Tempel zu sehen (von dieser gibt es aufgrund Fotoverbots leider kein Foto).
Nach dem Sommerpalast bin ich noch an die QingHua University gefahren, da dies eine Partneruni von Aachen ist und ich mal überlegt hatte dort hinzugehen. Die Uni besteht aus einem riesengroßen Campus mit Flüssen, Seen, Brunnen und das was ich gesehen habe, war echt schön. Leider konnte ich mir nicht wirklich Klassenzimmer anschauen… Auf der Uni wirkte es mir so, als ob jeder Student mindestens zwei Fahrräder hätte. Wer glaubt, in Maastricht seien viele Fahrräder, sollte sich das mal anschauen. Eigentlich war jeder auf einem Fahrrad unterwegs. Und überall wo etwas Platz dafür war, waren riesige Fahrrad-Parkplätze. Nach einer Stunde umschauen habe ich mich dann auf den Heimweg gemacht. Eigentlich wollte ich noch die Olympia Anlagen anschauen, doch aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit und meiner wehen Füße bin ich heim. Naja, besser: WOLLTE ich heim. Auf meinem schlauen Stadtplan sollte dort, wo ich dachte, dass ich bin eine Metrohaltestelle sein. Nach mehrmaligem auf und ab der Straße hat mich zum Glück ein Ami gefragt, ob ich Hilfe bräuchte. Er hat mich dann eine Straße runter geschickt wo ich zwar an einer Metrostation angekommen bin, jedoch einer völlig anderen, als ich wollte. Nach viel Gedrängel und einen steifen Nacken später – es gibt verschiedene Metros, ältere und Neuere… die älteren sind einfach zu Flach . Zwar nicht so schlimm wie in Budapest, aber dennoch unangenehm. – war ich endlich zu hause. Dort bin ich erst mal duschen gegangen und habe mich dann eine ¾ Stunde ausgeruht. Gegen 8 bin ich mit Lanhua zu einem koreanischen Barbecue Restaurant gegangen. Essen war cool. Man konnte sich Gemüse, Beilagen, Salat und rohes Fleisch/Fisch ordern, welche man selber über heißer Kohle gebraten hat. Nachdem ich sie nach dem Essen heim gebracht habe, bin nur noch tot müde ins Bett gefallen.
Sonntag:
Am nächsten Morgen sind wir zum CCTV Building, welches leider aufgrund eines früheren Brandes immer noch umzaunt war, wurde ich zum Lama-Tempel gebracht (Lanhua ist von dort zu einer Freundin aufgebrochen). Angeblich leben dort noch um die 80 Mönche, allerdings kann ich mir nicht so recht vorstellen wie. Soweit ich das gesehen habe, war fast die komplette Tempelanlage für Zouristenzwecke umfunktioniert worden. Wenn die Mönche also nicht für ihre Absichten abends so ziemlich alles umräumen, können sie dort eigentlich gar nicht vernünftig leben und beten. Zumindest nicht so, wie man sich allgemein das Mönchsleben vorstellt.
Zu sehen gab es viele Figuren, ein paar Artefakte und vor allem einen riesigen Haufen mit Massen von Räucherstäbchen betender Chinesen. Was mich außer den lustig anzuschauenden Betenden sehr beeindruckt hat, war eine riesige Buddha-Statue. Sie war 18m hoch und wurde aus einem einzigen San..wasauchimmer…Baum geschnitzt. Sah sehr beeindruckend aus.
Nach dem Lama-Tempel bin ich zu den Olympia-Anlagen gefahren. Die Umgebung ist echt schön. Schöne Grünanlagen, riesige Plätze mit Pavillons … Am beeindruckendsten fand ich jedoch das Vogelnest, also das Stadion. Für mich war die Architektur ziemlich beeindruckend. Ziemlich unbeeindruckend hingegen war der WaterCube, das Schwimmstadion. Von außen hui, von innen pfui. Pfui ist vielleicht übertrieben, im Grunde war alles stimmig. Dennoch war es einfach nichts Tolles.
Hinterher habe ich mich auf die Suche nach der GuoLu Alley gemacht. Dies ist eine 444m lange, enge Gasse mit wohl langer Tradition und vielen kleinen Geschäften und Bars. Ziemlich am Ende dieser Gasse habe ich eine Bar mit einigen englisch sprechenden Personen gesehen. Nach langem hin und her, bin ich schließlich rein und habe, weil sie als Fassbier Kronenbourg anboten erst mal ein Weizen bestellt. Dies habe ich zunächst noch für mich alleine getrunken. Da das Kronenbourg günstiger war, habe ich mich dann während ich weiterhin meine Karte studierte, doch diesem gewidmet. Durch die Frage nach dem Weg wohin bin ich schließlich auch mit einer der nahesitzenden Chinesinnen ins Gespräch gekommen. Später hat mich ihre Freundin eingeladen, sie zum Dinner zu begleiten. Mit noch einem Engländer, einem Australier und einer Italienerin sind wir dann in ein vietnamesisches Restaurant gewandert.
Was mir sehr gut gefallen hat, und womit ich so niemals gerechnet hätte war direkt der Vorschlag: Jeder bestellt sich etwas, und dann teilen wir alles untereinander. Ich musste direkt an einen Bekannten meiner Eltern denken, der nicht einmal mit seiner Frau teilt. Hier hingegen wollten Leute mit Wildfremden ihr essen teilen. Wie gesagt, ich fand diese Einstellung toll. Nach dem Essen sind wir noch mal in die Bar zurück. Dort hab ich noch nen englischen Doktor mit Frau und Schüler kennengelernt und erfahren warum ein Australier französisches Bier zapft: Er mag es einfach und die Konkurrenz habe es nicht. Nach weiteren zwei Bier war es dann auch Schlafenszeit, sprich halb 2. Gegen zwei lag ich endlich im Bett. Angesichts, dass ich um 9 wieder fit sein musste, weil ich dann abgeholt wurde um zur Great Wall zu fahren, war es auch bitter nötig endlich ins Bett zu kommen.
Montag:
Fit war ich am nächsten Morgen sogar schon um 7. Wobei fit kann man diesen Zustand eigentlich nicht nennen, aber wach war ich immerhin. Zum fit sein fehlten noch Ibuprofen und Vomex. Entsprechend der acht Bier, wovon die ersten drei auf nüchternen Magen – zum Frühstück gabs ne Scheibe Brot und nen Apfel – waren, fühlte ich mich wortwörtlich wie ausgekotzt. Besagte hatte einen lustigen Zustand: Nur Wasser… Mehr Details erspare ich lieber ;)
Um 9 bin ich dann mit LanHua und ihrem Bruder zur chinesischen Mauer gefahren. Die Mauer ist ziemlich viel, allerdings nicht wirklich cool. So ist sie zwar aufgrund der Größe und allem ziemlich beeindruckend, aber gleichzeitig an sich recht langweilig; Es ist halt einfach eine große Mauer, die sich durch das Gebirge schlängelt. Außerdem ist sie ziemlich anstrengend. Dies fand ich aber eigentlich gar nicht schlimm, konnte ich ja nicht ins Fitness-Studio dieses Wochenende :p. Egal, auf jeden Fall ist sie absolut nicht für Menschenmassen konzipiert. Klar, dafür ist sie auch nicht gebaut worden, doch macht dieses Wissen die Erfahrung keinen Deut besser. Grundsätzlich ist die Mauer ca. drei Meter breit. Immer mal wieder kommen jedoch Wachtürme oder anderes, was die Breite auf bis zu 70cm sinken lässt. An diesen Stellen staute es sich natürlich unglaublich, sodass man teilweise für 10m um die 5minuten brauchte. Hört sich vielleicht nicht schlimm an, wenn dies jedoch für ein paar 100m so ist und man eigentlich spazieren gehen wollte, ist das ziemlich ätzend. Naja, im Grunde kann man sagen: selber schuld. Was musste ich naiver Kerl auch über die Feiertage zu so einem Monument fahren… Insgesamt bin ich so nur eine Seite bis zum Ende gegangen und die zweite nach etwa einem drittel abgebrochen, obwohl die später sehr viel leerer wurde. Das schleichen in der Masse war aber einfach zu schrecklich. Es gab jedoch auch einen recht lustigen Moment. Ich stand gerade vor einer Art Kuhle… auf jeden Fall drehte sich irgendwer auf der anderen Seite der Kuhl um, schaute mich an und rief „hey“… Er fing an zu fotografieren. Wie das aber so ist, wenn jemand in einer Masse was schreit, wollen alle wissen was gerade passiert. Dementsprechend hat sich fast die ganze andere Seite (der Kuhle) umgedreht und auch angefangen zu fotografieren.
Ich glaube der Tag hat meiner Kamera nicht so gut getan. Sie ist nicht etwa runter gefallen, doch das Objektiv macht beim Raus-und Reinfahren mittlerweile ein paar seltsame Geräusche. Als ob irgendwo Sand/Staub (von denen es dort eine ganze Menge gab) eingekommen ist. Naja, ich hoffe einfach mal, dass dies nur Einbildung ist!
Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen, dass die beiden mit mir zu der Mauer gefahren sind. Ursprünglich hatte Lanhua gesagt, dass sie eine Freundin in der Nähe besuchen wollten. An dem Tag hat sich jedoch herausgestellt, dass sie extra für mich dorthin gefahren sind und die ganzen ~4 Stunden auf mich gewartet haben. An dieser Stelle noch mal ein ganz herzliches DANKE!!!
Anschließend sind wir noch zu den Ming-Grabstätten gefahren. Wenigstens diese hatten sie auch noch nicht gesehen. Leider waren sie aber total langweilig und absolut unspektakulär. Absolut nicht so, wie man sich das Grab eines Kaisers vorgestellt hätte. Schlicht, kein Schmuck oder irgendwas. Nur ein paar Kisten mit Kostbarkeiten und drei steinerne Stühle.
Abends hatten die beiden leider keine Zeit mehr. So habe ich mir alleine etwas zu essen gesucht (erneut das erste, außer einem Apfel und einer Scheibe Brot am Morgen). Weil ich zu viel Angst vor chinesischen Restaurants hatte, bin ich zu einer Pizzeria, die ich auf der Fahrt gesehen hatte. Dort habe ich mir dann die Pizza Ole einverleibt. Ziemlich lustig wie ich finde. Eine Pizza mit mexikanischem Belag in einem amerikanischen Pizzarestaurant gemacht von einem Chinesen. Na wenn das mal nicht multi-kulti ist...
Dienstag:
Morgens bin ich um 8 uhr aufgestanden und habe, obwohl ich schon am Vorabend geduscht habe, nochmal geduscht. Es war einfach zu schoen einen ordentlichen Wasserstrahl zu haben und nicht das Geplaetscher wie zu hause. Gegen 9 uhr ist LanHua dann vorbeigekommen und hat mir beim Auschecken geholfen. Anschliessend bin ich alleine (mit Sack und Pack) mit der Metro Richtung Tain‘AnMen-Platz (Platz des himmlischen Friedens).
Zunaechst bin ich in einen kleinen Park gegangen und habe dort mein Fruehstueck (einen Apfel) verspeist. Dort habe ich dann auch die ersten richtigen bluehenden Blumen gesehen. Anschliessend wurde ich von einer grossen Masse in die verbotene Stadt getrieben. Diese ist aufgrund ihrer Groesse ziemlich beeindruckend. In der Anlage befinden sich 9999 Zimmer. Die bebaute Flaeche betraegt etwa 150.000m^2 und die umschliessende Mauer ist 3428m lang. Insgesamt ist der Komplex etwa 1,5km lang und 200m breit.
Die Gebaeude bzw. Pavillons sehen eigentlich auch recht schoen aus. Allerdings sahen alle ziemlich gleich aus, sodass der Anblick nach kurzer Zeit ein wenig langweilig wurde. In einigen der Haueser waren Aussellungen. Unter anderem eine groessere ueber alte Uhren. Diese war ziemlich interessant. Uhren wurden oftmals nicht nur als Uhren benutzt sondern einfach in alle moeglichen Alltags-Gegenstaende wie Spiegel, Vasen, Kommoden... eingebaut.
Ansonsten gab es noch einen schoenen Garten mit eigenartigen Pflanzen.
Anschliessend bin ich auf den Tian’AnMen Platz. Diesen fand ich ziemlich langweilig. Er ist wesentlich kleiner, als ich mir den groessten oeffentlichen Platz der Welt vorgestellt habe. Ausser einem Gedenkstein in der Mitte und dem dahinterliegenden Mao Mausoleum (welches leider schon geschlossen war) gab es auch nichts besonderes. Dafür haben mich dort aber zwei Chinesinnen (Anna und Yiyi [ich denke, dass man es so schreit]) angesprochen. Mit diesen bin ich in einer schönen Straße einen Kaffee trinken gegangen. Anschließend sind wir noch zu einem Buchladen in einer riesigen Einkaufsstraße gebracht. Dort haben sie sich verabschiedet und ich bin alleine noch ein bisschen rumgelaufen. Interessantes gab es dort eigentlich nichts. Im Grunde wie eine Einkaufsstraße in Deutschland. Allerdings habe ich dort eine schöne Mall gefunden, in der es lustigerweise ein Audi Shop gegeben hat. Zwischen Klamotten und Schmuckgeschäften… Nach etwas Zeit totschlagen und abwimmeln von ein paar komisch wirkenden Chinesinnen, die unbedingt einen Kaffee mit mir trinken wollten um dort englisch sprechen zu üben – einfach so reden wollten sie nicht – bin ich dann auf zum Flughafen.
Dort war ich ziemlich froh, endlich zumindest einen Rucksack los zu sein. 15kg den ganzen Tag auf dem Rücken und ~4 vor dem Bauch, das merkt man doch mehr als ich dachte. Dementsprechend haben meine Schultern auch wehgetan. Jetzt (nächster Abend) geht es aber wieder.
Noch etwas allgemeines zu Beijing:
Die Stadt ist einfach nur riesig. Für einen Arne, dessen grösste bisher gesehene Stadt München war, ist ein Beijing, was 10 mal so groß ist, ziemlich überwältigend gewesen.
Den Smog, den es dort geben soll, konnte ich so gar nicht direkt wahrnehmen. Angeblich soll ja der Himmel immer grau sein, etc… Dies war während meines Aufenthalts definitiv nicht so. Drei von vier Tagen gab es strahlenden Sonnenschein. Allerdings ist die Luft dort sehr sehr trocken und staubig (also doch irgendwie Smog). Abends habe ich mich immer gefühlt, als ob ich den ganzen Tag am Strand verbracht hätte. Geschwitzt und doch vertrocknet und alles total staubig.
So schlimm ist es mir in Dalian noch nicht aufgefallen, aber ich finde, dass die meisten Chinesen tierische Drängler sind. Das habe ich hier zwar schon im Straßenverkehr gemerkt, doch bei den Sehenswürdigkeiten wie der großen Mauer ist es mir richtig aufgefallen. Die wuseln sich durch wo sie nur können.
Ich sitze gerade am Flughafen und bin ziemlich erschöpft. Da ich jedoch noch über 40 Minuten bis zum Boarding warten muss, nutze ich die Zeit für etwas Sinnvolles: Euch
Die Eintraege sind glaube ich was ausfuehrlich geraten, dennoch viel Spass beim lesen!
Von allen Sehenswürdigkeiten (außer Ming Gräber) versuchte ich Fotos nachzureichen, insofern mein Speicherplatz bei Picasa ausreicht.
Samstag:
Samstag früh gegen 10 vor 6 bin ich zum Flughafen aufgebrochen. Eigentlich hat alles ziemlich gut geklappt. Das einzig wirklich unangenehme – neben Magenproblemen – war, dass der Taxifahrer mich bescheißen wollte. Er wollte seine Uhr nicht anmachen und meinte vorher es solle 100 Yuan kosten. – Für die, die es nicht wissen, Yuan spricht man etwa so aus: Jüän; das J allerdings nur sehr schwach, dass es fast schon nur üän ist – Aber Arne hat sich nur halb bescheißen lassen. Auf Grund eigener Erfahrung wusste ich, dass eine Fahrt nach Downtown (davon später oder so mehr) bei Nacht (wenn es teurer ist) nur 90 kostet. Die Fahrt zum Flughafen ist sogar kürzer und sollte laut Kollegen einen Preis um die 70 haben. Ich hab also die ganze Zeit 80 gesagt um ihm ein wenig entgegenzukommen. Dennoch verlangte er die ganze Zeit 100, was mir aber im Endeffekt egal war. Als ich ihm am Flughafen die 80 in die Hand gedrückt habe, zeigte er mir auf seinem Handy eine 90. Um kein Aerger zu machen, habe ich ihm noch 5 gegeben und bin gegangen. Da er wusste, dass er nicht im Recht war – Taxifahrer in China MÜSSEN die Taxiuhr, oder wie das heisst, anmachen – ist er dann auch einfach gefahren.
(Nachtrag: Die Fahrt ist nicht wirklich kuerzer als die aus der Stadt, oder wenn nur ein wenig. Auf jeden Fall habe ich auf der Rueckfahrt 75 bezahlt. Allerdings war diese schon zum Teil waehrend des Abendtarifs. Wie auch immer... 85 waren ein bisschen viel, aber ertragbar bei den ganzen uebrigen Kosten...)
Der Flug war in Ordnung. Hab zwar vergessen nach einem Notausgangplatz zu fragen, ebensolcher war jedoch noch frei, wodurch sich dies nicht als Problem rausstellte. Auch die Weiterreise nach Peking gestaltete sich durch die vorherige Beschreibung von Lanhua als sehr einfach. Airportexpress und Metro und fertig. An meiner Endstation wurde ich von Lanhua erwartet, welche mich zum Hotel geführt hat, das sie ebenfalls für mich gebucht hat.
Das Zimmer war soweit OK. Nichts Besonderes, aber relativ sauber und ruhig. Der Preis (ohne Frühstück) betrug pro Nacht 227. Meiner Meinung nach voll in Ordnung. Die Lage war zwar nicht die Beste, dafür wohnte Lanhua in der Nähe. Außerdem waren es nur 5 min bis zur Metro. Je nach Ziel musste man zwar ein oder zwei mal umsteigen, doch kostet eine Fahrt unabhängig von der Entfernung gerade einmal 2Yuan.
Nachdem wir das Zimmer besichtigt haben, sind wir eine Kleinigkeit essen gegangen. Danach hat mich Lanhua zum Sommerpalast gebracht, sie selbst ist jedoch draußen geblieben. Der Sommerpalast ist im Prinzip ein See mit einem Weg drum herum, den man zum Teil als Promenade bezeichnen kann. Darüber hinaus gibt es einen Hügel auf dem ein paar Wege und viele Bäume waren. Durchzogen war das ganze Gebiet mit Tempelanlagen, und anderen Gebäuden. Der Nachmittag dort war, mitunter aufgrund des Wetters, einfach wundervoll. Wir hatten ca. 17° und strahlenden Sonnenschein. Einige Zeit habe ich einfach nur am Ufer gesessen und das schöne Wetter genossen. Außer dem Wetter und den Gebäuden gab es noch ein großes Steinschiff und eine große Gottheitsfigur in einem Tempel zu sehen (von dieser gibt es aufgrund Fotoverbots leider kein Foto).
Nach dem Sommerpalast bin ich noch an die QingHua University gefahren, da dies eine Partneruni von Aachen ist und ich mal überlegt hatte dort hinzugehen. Die Uni besteht aus einem riesengroßen Campus mit Flüssen, Seen, Brunnen und das was ich gesehen habe, war echt schön. Leider konnte ich mir nicht wirklich Klassenzimmer anschauen… Auf der Uni wirkte es mir so, als ob jeder Student mindestens zwei Fahrräder hätte. Wer glaubt, in Maastricht seien viele Fahrräder, sollte sich das mal anschauen. Eigentlich war jeder auf einem Fahrrad unterwegs. Und überall wo etwas Platz dafür war, waren riesige Fahrrad-Parkplätze. Nach einer Stunde umschauen habe ich mich dann auf den Heimweg gemacht. Eigentlich wollte ich noch die Olympia Anlagen anschauen, doch aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit und meiner wehen Füße bin ich heim. Naja, besser: WOLLTE ich heim. Auf meinem schlauen Stadtplan sollte dort, wo ich dachte, dass ich bin eine Metrohaltestelle sein. Nach mehrmaligem auf und ab der Straße hat mich zum Glück ein Ami gefragt, ob ich Hilfe bräuchte. Er hat mich dann eine Straße runter geschickt wo ich zwar an einer Metrostation angekommen bin, jedoch einer völlig anderen, als ich wollte. Nach viel Gedrängel und einen steifen Nacken später – es gibt verschiedene Metros, ältere und Neuere… die älteren sind einfach zu Flach . Zwar nicht so schlimm wie in Budapest, aber dennoch unangenehm. – war ich endlich zu hause. Dort bin ich erst mal duschen gegangen und habe mich dann eine ¾ Stunde ausgeruht. Gegen 8 bin ich mit Lanhua zu einem koreanischen Barbecue Restaurant gegangen. Essen war cool. Man konnte sich Gemüse, Beilagen, Salat und rohes Fleisch/Fisch ordern, welche man selber über heißer Kohle gebraten hat. Nachdem ich sie nach dem Essen heim gebracht habe, bin nur noch tot müde ins Bett gefallen.
Sonntag:
Am nächsten Morgen sind wir zum CCTV Building, welches leider aufgrund eines früheren Brandes immer noch umzaunt war, wurde ich zum Lama-Tempel gebracht (Lanhua ist von dort zu einer Freundin aufgebrochen). Angeblich leben dort noch um die 80 Mönche, allerdings kann ich mir nicht so recht vorstellen wie. Soweit ich das gesehen habe, war fast die komplette Tempelanlage für Zouristenzwecke umfunktioniert worden. Wenn die Mönche also nicht für ihre Absichten abends so ziemlich alles umräumen, können sie dort eigentlich gar nicht vernünftig leben und beten. Zumindest nicht so, wie man sich allgemein das Mönchsleben vorstellt.
Zu sehen gab es viele Figuren, ein paar Artefakte und vor allem einen riesigen Haufen mit Massen von Räucherstäbchen betender Chinesen. Was mich außer den lustig anzuschauenden Betenden sehr beeindruckt hat, war eine riesige Buddha-Statue. Sie war 18m hoch und wurde aus einem einzigen San..wasauchimmer…Baum geschnitzt. Sah sehr beeindruckend aus.
Nach dem Lama-Tempel bin ich zu den Olympia-Anlagen gefahren. Die Umgebung ist echt schön. Schöne Grünanlagen, riesige Plätze mit Pavillons … Am beeindruckendsten fand ich jedoch das Vogelnest, also das Stadion. Für mich war die Architektur ziemlich beeindruckend. Ziemlich unbeeindruckend hingegen war der WaterCube, das Schwimmstadion. Von außen hui, von innen pfui. Pfui ist vielleicht übertrieben, im Grunde war alles stimmig. Dennoch war es einfach nichts Tolles.
Hinterher habe ich mich auf die Suche nach der GuoLu Alley gemacht. Dies ist eine 444m lange, enge Gasse mit wohl langer Tradition und vielen kleinen Geschäften und Bars. Ziemlich am Ende dieser Gasse habe ich eine Bar mit einigen englisch sprechenden Personen gesehen. Nach langem hin und her, bin ich schließlich rein und habe, weil sie als Fassbier Kronenbourg anboten erst mal ein Weizen bestellt. Dies habe ich zunächst noch für mich alleine getrunken. Da das Kronenbourg günstiger war, habe ich mich dann während ich weiterhin meine Karte studierte, doch diesem gewidmet. Durch die Frage nach dem Weg wohin bin ich schließlich auch mit einer der nahesitzenden Chinesinnen ins Gespräch gekommen. Später hat mich ihre Freundin eingeladen, sie zum Dinner zu begleiten. Mit noch einem Engländer, einem Australier und einer Italienerin sind wir dann in ein vietnamesisches Restaurant gewandert.
Was mir sehr gut gefallen hat, und womit ich so niemals gerechnet hätte war direkt der Vorschlag: Jeder bestellt sich etwas, und dann teilen wir alles untereinander. Ich musste direkt an einen Bekannten meiner Eltern denken, der nicht einmal mit seiner Frau teilt. Hier hingegen wollten Leute mit Wildfremden ihr essen teilen. Wie gesagt, ich fand diese Einstellung toll. Nach dem Essen sind wir noch mal in die Bar zurück. Dort hab ich noch nen englischen Doktor mit Frau und Schüler kennengelernt und erfahren warum ein Australier französisches Bier zapft: Er mag es einfach und die Konkurrenz habe es nicht. Nach weiteren zwei Bier war es dann auch Schlafenszeit, sprich halb 2. Gegen zwei lag ich endlich im Bett. Angesichts, dass ich um 9 wieder fit sein musste, weil ich dann abgeholt wurde um zur Great Wall zu fahren, war es auch bitter nötig endlich ins Bett zu kommen.
Montag:
Fit war ich am nächsten Morgen sogar schon um 7. Wobei fit kann man diesen Zustand eigentlich nicht nennen, aber wach war ich immerhin. Zum fit sein fehlten noch Ibuprofen und Vomex. Entsprechend der acht Bier, wovon die ersten drei auf nüchternen Magen – zum Frühstück gabs ne Scheibe Brot und nen Apfel – waren, fühlte ich mich wortwörtlich wie ausgekotzt. Besagte hatte einen lustigen Zustand: Nur Wasser… Mehr Details erspare ich lieber ;)
Um 9 bin ich dann mit LanHua und ihrem Bruder zur chinesischen Mauer gefahren. Die Mauer ist ziemlich viel, allerdings nicht wirklich cool. So ist sie zwar aufgrund der Größe und allem ziemlich beeindruckend, aber gleichzeitig an sich recht langweilig; Es ist halt einfach eine große Mauer, die sich durch das Gebirge schlängelt. Außerdem ist sie ziemlich anstrengend. Dies fand ich aber eigentlich gar nicht schlimm, konnte ich ja nicht ins Fitness-Studio dieses Wochenende :p. Egal, auf jeden Fall ist sie absolut nicht für Menschenmassen konzipiert. Klar, dafür ist sie auch nicht gebaut worden, doch macht dieses Wissen die Erfahrung keinen Deut besser. Grundsätzlich ist die Mauer ca. drei Meter breit. Immer mal wieder kommen jedoch Wachtürme oder anderes, was die Breite auf bis zu 70cm sinken lässt. An diesen Stellen staute es sich natürlich unglaublich, sodass man teilweise für 10m um die 5minuten brauchte. Hört sich vielleicht nicht schlimm an, wenn dies jedoch für ein paar 100m so ist und man eigentlich spazieren gehen wollte, ist das ziemlich ätzend. Naja, im Grunde kann man sagen: selber schuld. Was musste ich naiver Kerl auch über die Feiertage zu so einem Monument fahren… Insgesamt bin ich so nur eine Seite bis zum Ende gegangen und die zweite nach etwa einem drittel abgebrochen, obwohl die später sehr viel leerer wurde. Das schleichen in der Masse war aber einfach zu schrecklich. Es gab jedoch auch einen recht lustigen Moment. Ich stand gerade vor einer Art Kuhle… auf jeden Fall drehte sich irgendwer auf der anderen Seite der Kuhl um, schaute mich an und rief „hey“… Er fing an zu fotografieren. Wie das aber so ist, wenn jemand in einer Masse was schreit, wollen alle wissen was gerade passiert. Dementsprechend hat sich fast die ganze andere Seite (der Kuhle) umgedreht und auch angefangen zu fotografieren.
Ich glaube der Tag hat meiner Kamera nicht so gut getan. Sie ist nicht etwa runter gefallen, doch das Objektiv macht beim Raus-und Reinfahren mittlerweile ein paar seltsame Geräusche. Als ob irgendwo Sand/Staub (von denen es dort eine ganze Menge gab) eingekommen ist. Naja, ich hoffe einfach mal, dass dies nur Einbildung ist!
Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen, dass die beiden mit mir zu der Mauer gefahren sind. Ursprünglich hatte Lanhua gesagt, dass sie eine Freundin in der Nähe besuchen wollten. An dem Tag hat sich jedoch herausgestellt, dass sie extra für mich dorthin gefahren sind und die ganzen ~4 Stunden auf mich gewartet haben. An dieser Stelle noch mal ein ganz herzliches DANKE!!!
Anschließend sind wir noch zu den Ming-Grabstätten gefahren. Wenigstens diese hatten sie auch noch nicht gesehen. Leider waren sie aber total langweilig und absolut unspektakulär. Absolut nicht so, wie man sich das Grab eines Kaisers vorgestellt hätte. Schlicht, kein Schmuck oder irgendwas. Nur ein paar Kisten mit Kostbarkeiten und drei steinerne Stühle.
Abends hatten die beiden leider keine Zeit mehr. So habe ich mir alleine etwas zu essen gesucht (erneut das erste, außer einem Apfel und einer Scheibe Brot am Morgen). Weil ich zu viel Angst vor chinesischen Restaurants hatte, bin ich zu einer Pizzeria, die ich auf der Fahrt gesehen hatte. Dort habe ich mir dann die Pizza Ole einverleibt. Ziemlich lustig wie ich finde. Eine Pizza mit mexikanischem Belag in einem amerikanischen Pizzarestaurant gemacht von einem Chinesen. Na wenn das mal nicht multi-kulti ist...
Dienstag:
Morgens bin ich um 8 uhr aufgestanden und habe, obwohl ich schon am Vorabend geduscht habe, nochmal geduscht. Es war einfach zu schoen einen ordentlichen Wasserstrahl zu haben und nicht das Geplaetscher wie zu hause. Gegen 9 uhr ist LanHua dann vorbeigekommen und hat mir beim Auschecken geholfen. Anschliessend bin ich alleine (mit Sack und Pack) mit der Metro Richtung Tain‘AnMen-Platz (Platz des himmlischen Friedens).
Zunaechst bin ich in einen kleinen Park gegangen und habe dort mein Fruehstueck (einen Apfel) verspeist. Dort habe ich dann auch die ersten richtigen bluehenden Blumen gesehen. Anschliessend wurde ich von einer grossen Masse in die verbotene Stadt getrieben. Diese ist aufgrund ihrer Groesse ziemlich beeindruckend. In der Anlage befinden sich 9999 Zimmer. Die bebaute Flaeche betraegt etwa 150.000m^2 und die umschliessende Mauer ist 3428m lang. Insgesamt ist der Komplex etwa 1,5km lang und 200m breit.
Die Gebaeude bzw. Pavillons sehen eigentlich auch recht schoen aus. Allerdings sahen alle ziemlich gleich aus, sodass der Anblick nach kurzer Zeit ein wenig langweilig wurde. In einigen der Haueser waren Aussellungen. Unter anderem eine groessere ueber alte Uhren. Diese war ziemlich interessant. Uhren wurden oftmals nicht nur als Uhren benutzt sondern einfach in alle moeglichen Alltags-Gegenstaende wie Spiegel, Vasen, Kommoden... eingebaut.
Ansonsten gab es noch einen schoenen Garten mit eigenartigen Pflanzen.
Anschliessend bin ich auf den Tian’AnMen Platz. Diesen fand ich ziemlich langweilig. Er ist wesentlich kleiner, als ich mir den groessten oeffentlichen Platz der Welt vorgestellt habe. Ausser einem Gedenkstein in der Mitte und dem dahinterliegenden Mao Mausoleum (welches leider schon geschlossen war) gab es auch nichts besonderes. Dafür haben mich dort aber zwei Chinesinnen (Anna und Yiyi [ich denke, dass man es so schreit]) angesprochen. Mit diesen bin ich in einer schönen Straße einen Kaffee trinken gegangen. Anschließend sind wir noch zu einem Buchladen in einer riesigen Einkaufsstraße gebracht. Dort haben sie sich verabschiedet und ich bin alleine noch ein bisschen rumgelaufen. Interessantes gab es dort eigentlich nichts. Im Grunde wie eine Einkaufsstraße in Deutschland. Allerdings habe ich dort eine schöne Mall gefunden, in der es lustigerweise ein Audi Shop gegeben hat. Zwischen Klamotten und Schmuckgeschäften… Nach etwas Zeit totschlagen und abwimmeln von ein paar komisch wirkenden Chinesinnen, die unbedingt einen Kaffee mit mir trinken wollten um dort englisch sprechen zu üben – einfach so reden wollten sie nicht – bin ich dann auf zum Flughafen.
Dort war ich ziemlich froh, endlich zumindest einen Rucksack los zu sein. 15kg den ganzen Tag auf dem Rücken und ~4 vor dem Bauch, das merkt man doch mehr als ich dachte. Dementsprechend haben meine Schultern auch wehgetan. Jetzt (nächster Abend) geht es aber wieder.
Noch etwas allgemeines zu Beijing:
Die Stadt ist einfach nur riesig. Für einen Arne, dessen grösste bisher gesehene Stadt München war, ist ein Beijing, was 10 mal so groß ist, ziemlich überwältigend gewesen.
Den Smog, den es dort geben soll, konnte ich so gar nicht direkt wahrnehmen. Angeblich soll ja der Himmel immer grau sein, etc… Dies war während meines Aufenthalts definitiv nicht so. Drei von vier Tagen gab es strahlenden Sonnenschein. Allerdings ist die Luft dort sehr sehr trocken und staubig (also doch irgendwie Smog). Abends habe ich mich immer gefühlt, als ob ich den ganzen Tag am Strand verbracht hätte. Geschwitzt und doch vertrocknet und alles total staubig.
So schlimm ist es mir in Dalian noch nicht aufgefallen, aber ich finde, dass die meisten Chinesen tierische Drängler sind. Das habe ich hier zwar schon im Straßenverkehr gemerkt, doch bei den Sehenswürdigkeiten wie der großen Mauer ist es mir richtig aufgefallen. Die wuseln sich durch wo sie nur können.
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