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Sonntag, 19. Juni 2011
Dalian-Xian-Lhasa-Mt Everest-Lhasa-Xian-Dalian (03.06.-15.06)
mrzwerg, 21:35h
Fotos von meiner Kamera: https://picasaweb.google.com/MrZwerg/XianTibet02?authkey=Gv1sRgCMGH8aTYosLs_gE&feat=directlink (jetzt mit subtitel)
Fotos von Carens Kamera: https://picasaweb.google.com/MrZwerg/XianLasaCaren?authkey=Gv1sRgCOit5IKfmuujkwE&feat=directlink
Freitags Abends durfte ich sogar eine Stunde eher schluss machen um zum Flughafen zu kommen. Dieses mal war ich mit der Tianjin Airline unterwegs. Bis auf das Einchecken war es im Prinzip ok, doch dies war gar nicht so einfach – Das Einchecken hatte allerdings nichts mit der Airline zu tun, da es ein Sammelschalter war. Zunächst wollten sie meinen Rucksack im RucksackSack nicht annehmen, weil sie meinten das wäre zu weich. Erst al seine Kollegin irgendwann mal genaür geschaut hat, hat sie gemerkt, dass dort etwas festes in der Tüte ist und ihn schliesslich doch akzeptiert. Ich habe sogar einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Der Flug an sich war trotzdem nicht so schön. Die Sitze waren hart (härter als bei anderen Airlines), der Flug war lang (3,5Std) und wir sind irgendwo zwischengelandet. Ausserdem hatte der Flieger eine Stunde Verspätung, sodass ich erst gegen 23:45 angekommen bin. Naja, immerhin bin ich jetzt mal mit einer Embraer 190 des Brasilianischen Herstellers Embraer geflogen.
Caren hatte nicht so viel Glück. Angeblich hätte sie als Nachnahmen China eingegeben, sodass das Ticket ungültig war. Letztendlich ist sie dann erst am nächsten Tag gegen 16:30 gekommen.
Irgendwann gegen halb 1 in der Stadt angekommen musste ich dann das Hotel suchen. Die grobe Richtung wusste ich, bin auch quasi dran vorbei gegangen habe es trotzdem nicht gefunden. Nach langem Suchen habe ich mich irgendwann in ein Taxi gesetzt. Der Taxifahrer hat wieder die Nummer angerufen, die Caren mir zum Glück geschickt hat, ist 300m um ein paar Ecken gefahren und schon war ich da(vor), den rein wollte mich ein Wachmann erst nicht lassen. Nach langem rumfuchteln und ein paar Brocken Chinesisch hat er dann nachgegeben und mich doch eintreten lassen. Ganz erschrocken wachte die schlafende Dame hinterm Tresen auf und liess mich mit viel Mühe einchecken. Das Zimmer war nicht so toll und recht dreckig aber die Lage war ziemlich gut und zum Schlafen ging´s schon. Um 2 lag ich endlich im Bett.
Am nächsten Morgen habe ich daher erstmal bis halb 10 geschlafen. Dann habe ich mich aufgemacht zum Drum Tower, welcher recht langweilig war. Anschliessend bin ich durch die dahinterliegende Gasse im muslimischen Bereich, deren Namen ich nicht weiss, geschlendert und habe das Treiben interessiert beobachtet. Nach noch mehr spazieren gehen durch den nördlichen Teil der Innenstadt bin ich zum Südtor der Stadtmauer gelaufen. Auf dem Weg bin ich unter anderem durch die Kneipenstrasse gekommen (vergleichbar mit Pontstrasse in Aachen). Hier in XiAn war dort Tagsüber allerdings gaar nichts los und fast alles geschlossen.
Die Stadtmauer war…ja, eine Mauer halt. Im Prinzip ist sie noch vollständig in Takt und geht einmal um die komplette Innenstad. Diese Strecke komplett zu laufen würde etwa 4 Stunden dauern denke ich. Dafür konnte man sich auf der Mauer auch Fahrräder leihen. Alleine hatte ich dazu allerdings keine Lust. Somit bin ich nur einmal zu einem Eckturm und dann wieder zurück Richtung Südtor, da ich anschliessend weiter nach Süden zum Big Wild Goose Pagoda – Pagodas sind chinesische Türme – wollte.
Der Pagoda selbst befand sich in einem (abzocker) Tempel. Der Eintritt war RMB50. Da hab ich zunächst überlegt ob ich das machen will, denn eigentlich sehen die Tempel eh alle gleich aus. Aufgrund was auch immer, habe ich mich dann dafür entschlossen und wurde innendrin bitterlich enttäuscht. Der Tempel war noch viel langweiliger und schlimmer noch: Um in den Turm selbst zu dürfen, hätte ich nochmal RMB30 bezahlen müssen. Das war mir dann zu doof und nach einem Spaziergang durch das Gelände bin ich wieder gegangen. Das Gelände um den Tempel herum war aber sehr schön, sodass sich der Weg dahin schon gelohnt hat. Drum herum gab es eine Art Promenade mit einigen Kunstwerken, auf der man schön ein wenig schlendern konnte. Auf der Rückseite war etwas wie ein Fontainenpark, wo viele Leute in den Fontainen gestanden sind. War schon irgendwie lustig ihnen dabei zuzuschauen; vor allem den kleineren Kinderen, die über kurz oder lang alle klatsch nass wurden.
Danach bin ich in den nebenliegenden Park und anschließend zurück innerhalb der Stadtmauern zum Bell Tower, dem Zentrum und Wahrzeichen der Stadt (welcher aber ebenfalls sehr langweilig ist). Dort habe ich dann schliesslich Caren getroffen. Nachdem sie auch noch den Drum Tower besucht hat sind wir nochmal ins Moslem Viertel und haben die Moschee gesucht und nicht gefunden. Dafür haben wir andere interessante Gässchen entdeckt die ich vorher nicht gesehen hatte. Nach dem folgenden Abendessen sind wir zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen sind wir früh aufgebrochen. Eigentlich wollten wir im Hotel frühstücken, doch dort gab es nicht mal Toast oder irgendwas westliches. Stattdessen standen Nudeln, Kohl, Seetang etc. auf dem Speiseplan. Wir haben dann ein paar Küchlein und Bollen gegessen, die wir noch hatten und sind dann zur Terrakotta Armee. Diese waren so richtig teuer. RMB110 um ein paar Tonmenschen zu sehen.
Aber seit ich die Soldaten vor ein 10 Jahren oder so mal im TV gesehen habe, verbinde ich China damit und wollte sie unbedingt selber mal sehen. Um ehrlich zu sein war es gar nicht so sehr interessant und vor allem ganz anders als ich mir das vorgestellt habe. Das mir interessanteste war, dass alle der 7000+ Soldaten verschiedene Gesichter haben, also sich keins gleicht, und dass ein nicht unwesentlicher Teil der Armee bei Plünderungen zerstört wurde.
Aufgrund der Dunkelheit der damaligen Reportage hatte ich immer Angenommen, dass sich die Armee in einer Höhle befindet. Über allen Ausgrabungsteilen befindet sich jedoch eine Halle und es wird einfach nur recht wenig Licht benutzt.
Nach den Kriegern sind noch in einen schönen Park mit See und Rummelplatz gelaufen. Dort haben wir sehr interessante Sachen gesehen: So konnte man beim Ringwerfen Hasen, Schildkröten, etc. gewinnen oder in einem Schwimmbecken rumlaufen und Goldfische Keschern (und platttreten). Sah schon alles sehr grausam aus. Bei den einen die sehr kleinen Käfige, bei den anderen der fehlende zugeführte Sauerstoff und die vielen kleinen Kinder, die einfach so darin rumgestapft sind.
Später ist irgendwann ein Typ zu uns gekommen und wollte ein Foto machen. Hab ich mir gedacht na gut ok, wie immer halt. Bye bye, weiter gehts. Irgendwann – ich hatte schon bemerkt, dass er uns irgendwie hinterherläuft oder so – ist er wieder gleichauf mit uns kramt einen Block aus seinem Rucksack und will, dass ich darauf unterschreibe. Wollte ich aber nicht. Dann fing er an zu betteln für bestimmt 20min. Irgendwie war es lustig aber auch ziemlich nervig. Hab ihm gesagt, wenn er mir nen guten Grund geben würde, würde ich es machen, aber er blieb immer nur dabei: “Because I want”. Meine Vermutung war ja, dass er damit angeben wollte, weil er mich für einen Basketballstar hielt, aber ich wollte dass er das sagt :p (also dass er es rumzeigen will, das andere hat er gesagt..)
Als wir aus dem Park raus waren ist er schliesslich gegangen. Wir haben dann noch was eingekauft und sind zurück ins Hotel, welches wir morgens ausgecheckt haben, weil unser Travel Agent nicht fähig war die versprochenen Tickets zu besorgen. Bis zu dem Zeitpunkt als wir heimkamen, war nicht klar ob wir vielleicht sogar noch am gleichen Abend losfahren wurden oder wie eigentlich geplant doch am nächsten Morgen.
Letztendlich ist es der nächste Morgen geworden, weswegen wir 30 mehr für die Nacht im Hotel zahlen mussten, weil das normale Zimmer doch nicht mehr frei waren und ausserdem haben wir keine durchgängigen Tickets bekommen sondern mussten in XiningXi aussteigen und 4 Stunden auf den nächsten Zug warten. Gebracht wurden uns die Tickets für den ersten Teil der Strecke Abends um 11. Auch waren wir im zweiten Zug eigentlich nicht mal in der gleichen Kabine. Weil dies zwei Freundinnen aber ebenfalls so erging, haben wir einfach getauscht.
Der erste Zugfahrtteil war recht entspannt. Ich habe ein bisschen gedöst und gelernt. In Xining hat uns dann schon die Dame mit den Anschlusstickets erwartet. Dann mussten wir uns dort noch mit irgendwelchen komischen Leuten rumschlagen, die komisch auf uns eingeredet haben. Letzten Endes war dies aber wieder mal halb so wild. Beim Betreten des Bahnhofes gab es die üblichen Sicherheitskontrollen. Dieses Mal ist mir das erste Mal bewusst aufgefallen, dass in China jeder von jedem kontrolliert wird, also auch Männer von Frauen und umgekehrt. Die Wartehalle im Bahnhof war wieder wie in einem Flugzeugterminal.
Die Zugfahrt insgesamt war eine tolle Erfahrung. Nur die Nacht war leider nicht so toll. Die Betten waren natürlich zu kurz, leider habe ich kein Bett in der unteren Etage bekommen, sodass ich an der Seite ein Rausfallschutz hatte und somit auch nicht die Knie über den Rand strecken konnte. Da es aber nur die eine Nacht war, ging es schon.
Die Klos und Waschbecken waren selbst am Ende noch für eine 35 Stunden Fahrt erstaunlich sauber. Dies liegt aber vielleicht auch ein bisschen an der Art der chinesischen Klos, die den französischen ähneln.
Die Landschaft war eigentlich nicht so sehr schön. Sie beeindruckte mehr durch die Grösse, die vielen Berge und die Tiere.
Irgendwann hat ein älterer Chinese versucht mit mir zu reden. Später hat er mich zu sich in sein Abteil geholt und wollte mir die ganze Zeit Schnaps andrehen. Da ich nicht trinken wollte, trank er. Dass er immer betrunkener wurde, hat man leider stark gemerkt. Er wurde ziemlich aufdringlich, kam später wieder zu uns und wollte gar nicht mehr gehen. Insgesamt war es jedoch eine sehr lustige Erfahrung.
In Lhasa angekommen sind wir um gegen 10 Abends. Dort wurden wir auch schon mit Glücksbändern von Guide + Fahrer empfangen, welche uns dann ins Hotel gebracht haben. Das Hotel in Lhasa war leider wieder recht dreckig und die Matratzen waren ziemlich unbequem und nur 1,9m lang. Dafür war das Frühstück ziemlich gut. Es gab Rührei, Omeletts, Marmelade, Kornflakes (mit Obst). Da es im Nächsten (und damit auch übernächsten) Hotel auch wieder Spiegelei und am Basecamp Pfannkuchen gab, habe ich wohl ziemlich viel Ei gegessen in Tibet… Naja macht nichts, ich esse dafür hier sonst kaum Ei! Hehe
Der erste Tag war ziemlich interessant. Zunächst sind wir zum Jokhang Kloster. Dort bekam man den ersten Eindruck des Buddhismus in Tibet. Warum das Kloster genau berühmt ist, weiß ich gar nicht mehr genau, aber es ist auf jeden Fall eine Pilgerstätte für die Buddhisten. So haben speziell vor dem Tempel herum viele Menschen gebetet. Manche haben dies aber auch um den Tempel herum getan. Der Bet-Zyklus besteht dabei aus: Auf den Boden legen, Hände Falten, Gebet sprechen, drei Schritte gehen… Sehr interessant, dabei zuzuschaün. Später (am Abend) haben Caren und ich einfach eine halbe Stunde den Betenden zugeschaut. „Leider“ war dieses Zuschaün jedoch nicht so möglich, wie wir das eigentlich wollten. Durch unser beider exotisches Aussehen haben wir auch die Aufmerksamkeit der eigentlichen Betrachtungssuspekte auf uns gezogen, wovon einige dann ihr Beten unterbrochen haben um ebenfalls uns zu beobachten. Lustig war es schon irgendwie!
Nach dem Kloster sind wir einmal über die darum herum führende Barkohr Straße. Diese war voll von tibetischen und chinesischen Händlern, die allerlei Schmuck, Figuren, Betzubehör – wie die typischen Gebetsmühlen, welche das Tantra in sich geschrieben haben. Durch das Drehen der Mühle spricht man also quasi das Gebet ohne es sagen zu müssen. Damit kann man mehr Gebete in gleicher Zeit „sagen“ – und andere Sachen. Beim Handeln mit diesen konnte ich lustige aber auch unangenehme Erfahrungen machen. So ist es auf jeden Fall möglich, Teile auf ca. 10% des erst genannten Preises zu drücken. Ärgerlich ist dann aber trotzdem, wenn die Dame, ein paar Stände weiter, gleich so ehrlich ist und eine ähnliche Sache für direkt günstiger anbietet. Naja, sei´s drum… war immer noch billig :D
Auf dieser Straße war unser Guide zürst ungewöhnlich ehrlich. Er bat uns ins drei Shops zu gehen, weil er etwas Trinkgeld bekäme, wenn wir dort reingingen. Andererseits versuchte er uns zu erzählen, dass das massive Polizei- und Militäraufgebot nur dafür da sei, Taschendiebe und so zu entdecken… Naja, wer´s glaubt!
Schließlich sind wir zum Potala Palast gefahren. Dieser war, bis er ins Exil gegangen ist, die Residenz des Dalai Lamas.
Der Palast ist ziemlich beeindruckend und völlig anders als alte europäische Schlösser und Burgen. Auch hier dominiert der Buddhismus und die typischen total überladenen (mit allen möglichen Figuren von Göttern, alten Dalai Lamas, Buddhas…) kleinen Räume. Leider war es nicht gestattet Fotos zu machen, sodass nur die Erinnerung bleibt.
Sehr interessant war zu sehen, dass die Enthaltsamkeit, mit der Buddhisten zu leben scheinen, nicht in den Tod fortgeführt wird. So konnte man das Grab des 5. Dalai Lamas betrachten, welches aus (ich meine) über 1.400kg Gold und „unzähligen“ Edelsteinen bestand und über 9m hoch ist.
Nach dem anschließenden Essen mit den anderen beiden Gruppenmitgliedern – ein verheiratetes Ehepaar um die 45, der Mann heißt George und kommt aus Peru, den Namen der Frau kenne ich leider bis heute nicht, aber sie kam aus Ulm – wurden wir im Hotel abgesetzt. Nach einer Pause, sind Caren und ich dann noch durch die kleinen engen Gassen der Altstadt gelaufen. Dort konnte man wenigstens ein bisschen erahnen, wie Lhasa wohl vor 30 Jahren mal ausgesehen haben könnte. Leider war es unserem lieben Guide, Suonan, nicht möglich uns eine Karte der Stadt zu besorgen. Zum Glück hatten wir aber einen Reiseführer, der immerhin eine schematische Karte beinhaltete, sodass wir zumindest ein paar Anhaltspunkte hatten. Abgeschlossen haben wir den Rundgang mit einem Tibet-Bier – gar nicht mal so schlecht – und einem Yak-Burger – das Fleisch war ok, der Burger aber kacke!
Am zweiten Lhasa-Tag haben wir zwei Klöster besichtigt. Zunächst das Drepung Kloster, ein riesiges Kloster ein wenig außerhalb der Stadt in einem Berg gelegen. Soweit ich mich erinnere waren die meisten Räume wie in allen anderen Klöstern auch: Voller Statün! Das Kloster war durch seine Größe aber trotzdem sehr beeindruckend. Fotos konnte man hier zwar grundsätzlich machen, jedoch hätte man für jede Kammer extra zahlen müssen. Diesen Luxus haben wir uns nur für die Versammlungshallte gegönnt, da diese dann doch sehr interessant war und uns die RMB20/2 wert war. Dann hatten wir sogar noch mehr Glück und konnten die Versammlung und das Gebet beobachten und durften es sogar festhalten. Anschließend wollte unser Führer – wer das Wort hier fehl am Platz sieht, hat Pech! – uns wieder raus aus dem Klostergelände führen. Ich habe aber vorher gesehen, dass ein paar Leute noch einen anderen Weg weiter hoch gelaufen sind und ihn gefragt wo diese denn hingehen würden. Er sagte nur, dass da oben noch ein langweiliges und leeres Collage sei aber wenn wir unbedingt hinwollen können wir selbstverständlich hochgehen. Dazu versuchte er ein nicht zu sehr genervtes Gesicht zu machen. Schließlich sind wir natürlich noch hoch und haben dort weiteres Anschauungsmaterial für ca. 1,5 Stunden gefunden. Kein Wunder, dass er nicht hoch wollte…für ihn ist der Tag nach den vertraglichen Besichtigungen schließlich gelaufen. Am Ausgang wollten wir dann eigentlich zu Mittag essen. Dass das Kloster-Restaurant ziemlich heruntergekommen und dreckig war, hat uns zwar ein wenig abgeschreckt doch nicht davon abgehalten so richtig tibetisch zu essen. Leider waren dann aber von den drei möglichen Gerichten zwei nicht mehr verfügbar, sodass wir dann doch zu einem völlig überteürten – für eine Portion Nudeln mit etwas Gemüse und ein paar Brocken Fleisch RMB48. Sowas bekommt man woanders für unter 25! – Restaurant gebracht wurden. Damit schien der Guide aber irgendwie doch nicht zufrieden, sodass er uns noch nach der abgegebenen Bestellung versuchte, wo anders hin zu führen. Wir vermuten, dass sie ihm nicht wie es üblich zu sein schien (für sein Bringen von Gästen) kostenlos sein Wunschessen servieren wollten. Im Endeffekt hat er aber dann doch irgendetwas zu essen bekommen und alle waren „glücklich“.
Nach dem Essen sind wir zum Sera Kloster. Dies war nicht soo groß aber trotzdem interessant. Hier haben wir zum ersten Mal große Sandmandalas gesehen, an denen die Mönche wohl 5-6 Wochen lang arbeiten, nur damit sie nach kurzer Zeit (bis irgend ein Feiertag um ist) wieder zerstört werden. Außerdem war es möglich den Mönchen beim Debattieren zuzuschaün. Dies machen sie um geistig fit zu bleiben. Wenn man ihnen dabei zuschaut, könnte man aber denken, dass es ebenso darum geht, Körperliche Fitness zu erlangen: In der Regel saß immer ein Mönch auf dem Boden und der andere stand vor ihm und machte zu seinen Argumenten komische Bewegungen, die mehr an Kung Fu erinnerten als an eine sachliche Diskussion.
Spät Nachmittags sind wir dann (wieder zu zweit) noch einen vom Reiseführer vorgeschlagenen Rundgang in der um den Potala Palast gelaufen. Wir haben uns zunächst vom Taxifahrer zu einer Adresse bringen lassen, wo man loslaufen sollte. Leider hat dieser uns nicht zu gesagter Adresse sondern nur irgendwo in die Nähe gebracht. Jetzt fingen die Probleme an. Ohne Karte und nur mit dem Schema des Reiseführers (mit nur den Straßennahmen der Hauptstraßen, die auf den Straßenschildern aber anders stehen), kamen wir zunächst nicht weiter. Schließlich war die Straße, wo wir später reinwollten auch noch durch eine Baustelle versperrt. Nach etwas Suchen, mit Hilfe meiner mittlerweile angewachsenen Chinesisch-Kenntnisse und meines exzellenten Orientierungssinnes :D haben wir es aber dann doch irgendwann gefunden, indem wir einfach in die Baustelle rein gegangen sind.
Auf dieser Reise haben wir dann gegen 10 Uhr noch den Potala Palast bei Dunkelheit aber beleichtet betrachten und die Wasserspiele zu Musik auf dem Platz davor betrachten können. Zum Hotel zurück sind wir mit einem Fahrrad-Taxi. Zunächst wollte der Mann unverschämte 30 haben, ich habe daraufhin ebenfalls unterschämte 5 geboten. Dann ist er auf 20 runter und ich meinte nur, dass nen Taxi für diese Strecke 10 kosten würde. Mehr würde er auch nicht bekommen. Schließlich willigte er ein. Auf der Fahrt schien er aber nicht mehr ganz so Glücklich über seinen Deal. Ich glaube er hatte nicht erwartet, dass ich dann doch so schwer bin…hahaha! Aber ich hatte schon ein bisschen Mitleid. Caren auch. Sie hat ihm dann noch 1 Trinkgeld gegeben
Der folgende Tag bestand aus viel Autofahren. Über den Yamdrotso lake sind wir nach Gyangtse und schließlich nach Xigatse gefahren.
Wie schon nach Dandong festgestellt mussten wir leider auch hier wieder erfahren, dass chinesische Straßen im Vergleich zu deutschen außerordentlich schlecht sind. Die Zwei Fahren waren ja schon nicht schön, aber das ganze jetzt noch 4 Tage lang…. Das war nicht sehr angenehm. Wenigstens war unser Auto weitaus komfortabler als der schreckliche Bus nach Dandong.
Bis auf viele Berge, die zum teil seltsamer Weise voller Sand waren, ist auf der Fahrt nicht viel passiert. Wir sind ein paar Berge hoch und runter, durch Täler, etc… wie das halt so ist im Gebirge.
Der Yamdrotso Lake ist ein heiliger See für die Buddhisten. Somit ist baden, waschen darin, etc. streng verboten. Dies machte sich in seiner Reinheit sehr gut bemerkbar. Der See sah einfach nur schön aus; riesengroß (638km² damit der drittgrößte in Tibet) und komplett türkis-blau. Es wird gesagt, dass sich darin eine Göttin befände.
In Gyangtse sind wir dann zum Kumbum Kloster, einem ebenfalls riesengroßen Klosterkomplex, welcher im Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum war. Ansonsten waren die Klostergebäude wieder mal die üblichen und wir als nicht Buddhisten haben eigentlich kaum Unterschiede erkennen können. Besonders war nur der Kumbum, ein Turm mit 108 – was für unendlich viele stehen soll – kleinen Kämmerchen. Als wir auf diesen rauf wollten waren die Mönche mal wieder richtig frech. Anstatt wie üblich, dass man dafür bezahlen muss, in bestimmten Zimmern Fotos machen zu dürfen, sollte man hier RMB10 bezahlen, nur um seine Kamera mit hoch nehmen zu dürfen. Bezahle man dies nicht, müsse man sie unten abgeben. Naja, mein Akku war eh leer, da hab ich angeboten diesen bei ihm zu lassen. Nach einigem hin und her habe ich meine Kamera einfach in meine Hosentasche gesteckt und bin nach einer weiteren Minute einfach rein. Warum auch immer, auf jeden Fall hat er nichts mehr gesagt. Die Aussicht von oben war aber in der Tat nicht verkehrt und zum Glück hatten wir noch Carens Kamera
Xigatse war eine seltsame Stadt. Unser Führer sagte, es sei weil nächsten Monat irgend ein Staatsmann käme, auf jeden Fall war die GANZE Stadt im Umbau. Es war einfach nur ein riesen großes Staubfest. Sogar in den Gebäuden war einfach alles staubig. Ich war froh, dass wir dort nur zwei Abende und einen kurzen Vormittag verbracht haben.
Das Frühstück war eigentlich gar nicht sooo schlecht. Es gab Toasts, Spiegelei und eine art heiße Salami. Wir sich beim nächsten Aufenthalt jedoch herausgestellt hat, war es nur genug für uns zwei, weil wir anscheinend die Menge für alle 4 aufgetischt bekommen haben. Hat uns aber niemand gesagt, sodass wir einfach alles gegessen haben…haha. Vormittags sind wir dann in das Tashilunpo Kloster, das größte Kloster in Tibet gegangen. Grundsätzlich war das Kloster bis auf seine Größe, wovon aber viel nicht wirklich Klostergebäude sondern mehr ein Dorf war, mal wieder wie alle anderen auch. Besonders war lediglich, dass man zwei Gräber von Panchen-Lamas, dem Rang unter dem Dalai Lama, und eine 26m hohe Future-Buddha Figur – es gibt Past, Present und Future Buddhas – betrachten konnte. Lustig in diesem Zusammenhang waren diesmal die Preise für das Fotografieren und Filmen. Während in anderen Klöstern 10-20, in Ausnahmefällen 30, Yuan üblich sind, sollte man hier für Standardräume 20-30 bezahlen. Für die Grabkammern fielen dann 75 für Fotos und 1500 für Filme und für die Statue sogar 150 für Fotos und 2500 für Filme an. Wie man sich vorstellen kann, haben wir niemanden gesehen, der es auch nur gewagt hätte seine Kamera in diesen Kammern überhaupt anzugucken.
Nach dem Kloster ging es dann endlich auf zum Mt. Everest (Qomolangma in Chinesisch). Die Fahrt war soweit wie am ersten Tag, doch die letzten 100km waren die Hölle. 100km Schotter und Buckel. Das Ganze auch noch Berg auf und ab. Dementsprechend haben wir dafür auch irgendetwas zwischen 3,5 und 4 Stunden gebraucht.
Angekommen sind wir gegen 9 Uhr; gerade noch rechtzeitig: Wir konnten den Sonnenuntergang beobachten und sehen, wie sich die Spitze des Everest Blutrot färbte.
Geschlafen haben wir in einem großen Zelt mit Ofen in der Mitte und den Besitzern gleich nebenan schlafend. Bitter kalt wurde es in der Nacht, als der Ofen nicht mehr an war. Eigentlich ging es aber, da uns die Gastmutter mit Dicken Decken und Wolldecken versorgt hat. Die Schlafunterlage war sogar sehr viel angenehmer und länger als in allen bisherigen Hotels in Tibet, leider nur etwas schmaler.
Am Abend habe ich noch ein wenig mit den beiden Kindern der Familie gespielt und konnte danach noch die tibetische Kultur beobachten. So hat die Frau Dochte aus Watte gerollt, Yak-Butter geschmolzen und aus beidem zusammen die typischen Yak-Butter-Lampen gebaut. Diese hat sie anschließend vor einem Bild mit Buddha drauf angezündet und gebetet. Die Kerzen rochen zum Glück nicht ganz so streng wie sonst oft.
Ich habe ganz vergessen zu erwähnen: Diese Yak-Butter-Lampen standen auch überall in den Klöstern rum. Im Grunde ist das gar nicht so sehr ein Problem. Leider wird die Butter hier nicht in Kühlschränken verwahrt, sodass sie ziemlich schnell zu riechen anfängt. Gerade in den kleinen Klosterräumen ohne viel Durchluft macht sich dies gar nicht so gut und führte oft zu einem für uns sehr unangenehmen Geruch.
Morgens sind wir zum „1. Basecamp“ des Mr. Everest weitergefahren (noch einmal 6 km).
Eigentlich dachte ich, dass dieses am Fuße des Berges lag, doch weit gefehlt. Bis zum Berg selber waren es sicher nochmal 10? Km wo dann das 2. Basecamp liegt. Im Endeffekt war am Camp daher nichts los. Keine Zelte, kein nichts. Die wirklichen Bergsteiger fahren wohl alle direkt zum 2. Camp, von welchem ich trotz dem Namen dachte, dass es schon ein wenig im Berg liegt. Nur 2 Händler und das Militär waren da, welches uns am Ende auch noch von dem Aussichtshügel runterscheuchte weil Ausländer da nicht drauf dürften. Der Ausblick auf den Everest war zwar klasse, mehr gab es dort aber nicht. Und ein Steinchen vom Berg konnte ich mir auch nicht mitnehmen - Armer Arne!
Die Rückfahrt war genau wie die Hinfahrt, schrecklich! Immerhin kamen uns nach den ersten 100 km (Schotter) der Rest gar nicht mehr so schlimm vor.
Abends in Xigatse haben wir diesmal gar nicht erst nach einem Restaurant gesucht, was uns beim ersten Aufenthalt nicht geglückt ist, sondern haben gleich Kekse, gekauft und diese verspeist.
Am quasi letzten Tag sind wir gegen Mittag wieder in Lhasa und sind dann noch etwas rumgelaufen. Zu Mittag gab es ein Yak-„Steak“. Es waren aber eher 3 Medaillons. Trotzdem war es sehr lecker. Diesmal konnte man endlich mal schmecken wie das pure Fleisch so schmeckt: Sehr ähnlich wie Rind, etwas kräftiger und ein etwas eigener Nachgeschmack aber sehr, sehr lecker! Das ganze jetzt noch mit einer guten Kräuterbutter…jamjam!
Nachdem wir noch einmal über den Barkor Kora geshoppt sind sind wir zu einem im Reiseführer empfohlenen als „vegas gleiches“ Hotel gefahren. So habe ich mir vegas zwar nicht vorgestellt aber nun gut… Gelohnt hat sich die Fahrt trotzdem, dem im ersten OG gab es eine schöne Ausstellung. Glücklicherweise war dann noch ein Angestellter da, der anscheinend nichts zu tun hatte und uns mit Begeisterung viel zu der Ausstellung erzählt und uns noch mehr, als man eigentlich sehen konnte, gezeigt hat. Von dem Angestellten haben wir dann auch aus erster Hand einmal erfahren wie man in Tibet so unterdrückt wird. So hat dieser die tibetanische Flagge bisher nur in Indien gesehen. Außerdem muss er sich ständig ausweisen, weil er wegen seiner kurzen Haare für einen Mönch gehalten wird. Darüber hinaus gibt es viele weitere Verbote über die er nicht so offen sprechen wollte.
Am letzten Vormittag sind wir nur nochmal rumgelaufen.
Der anschließende Flug nach XiAn war eigentlich ganz ok. Leider eine Stunde Verspätung, sodass wir in XiAn nicht mehr ganz so viel Zeit hatten. Lustig war nur, dass die Dame beim Einchecken fragte ob ich nen kleines Messer in meiner aufgegeben Tasche hätte. Habe ich bejaht. Darauf hin sagte sie, ich solle das ins Handgepäck nehmen. Da war ich doch etwas verwirrt und meinte nur, dass mir die Sicherheitskontrolle das ja dann abnehmen würde. Sie sagte nur: nein nein, das geht schon in Ordnung. Schließlich fragte sie aber doch nochmal was es für ein Messer sei. Da es sich um ein Taschenmesser handelte, war es denn plötzlich doch in Ordnung. Die Chinesen sind schon seltsam (gleiches ist Caren von XiAn nach Guilin auch passiert).
Leider war es unserem Führer außerdem nicht möglich nach einem Notausgangplatz oder einem Erste-Reihe Platz zu fragen. Zum Glück war einer der Passagiere so nett zu tauschen, sodass der Flug zwar langweilig, weil alleine, aber dafür erträglich war.
Ich bin mir zwar nicht mehr ganz sicher, aber ich meine dennoch, dass es so gewesen ist: Der Druckausgleich war diesmal sehr sehr lustig. Der Kabinendruck von Flugzeugen entspricht einem Luftdruck von 2400m Höhe. Lhasa befindet sich jedoch auf knapp 3700m. Dementsprechend sinkt der Druck nicht wenn das Flugzeug abhebt sondern steigt. Somit ist es auf einem solchen Flug vom Druckausgleich so, als würde man zwei Mal starten
Abends in XiAn sind wir noch was essen und anschließend auf die Kneipenstraße – diesmal bei Nacht – gegangen. Nachts war dort richtig was los.
Morgens sind wir, trotz der vielen gesehenen, nochmal in ein Kloster gegangen. Dieses mal jedoch in ein taoistisches. Im Grunde ähnlich (Gebäudetechnisch) und doch total verschieden (ganz andere Figuren, Bilder, alles). Es war auf jeden Fall ein total interessanter Tempelbesuch, welcher zusätzlich erfreulicherweise nur RMB3 gekostet hat. Dieser Preis schien auch nur dafür da zu sein, Störenfriede fern zu halten. Denn außer uns beiden waren nur zwei andere Touristen da, der Rest kam lediglich zum beten.
Danach sind wir noch in eine chinesische Moschee. Diese sah gar nicht nach einer Moschee aus. Nirgends waren Halbmonde zu sehen. Selbst das Minarett war nicht sehr hoch und sah wie eine typische chinesische Pagoda aus. Eine Reisegruppenführeren, die ich belauscht habe, meinte, dass es als solche getarnt gewesen sei. Warum das der Fall war, hat sie aber nicht gesagt.
Das Einchecken beim Rückflug war wieder seltsam. Diesmal hat mich der freundliche Herr sogar gefragt, ob ich am Notausgang sitzen möchte. Hab ich mich tierisch gefreut, dass man hier nicht chinesische sprechen können muss dafür. Im Flugzeug dann die böse Überraschung: Kein Notausgangplatz. Ziemlich irritiert bin ich zu meiner Reihe getrottet. Zum Glück hat aber wieder jemand mit mir getauscht. Hier war mal richtig viel Platz am Notausgang.
Im Gegensatz zum Hinflug (gleiche Airline) hatten die Flugbegleiterinnen dieses Mal anstatt T-Shirts und Trainingshosen sogar Polohemden mit Westen und Röcken an. Allerdings waren sie dieses Mal auch nicht ganz so jung. Die Kleidung der Herren war jedoch erneut Polos und Trainingshosen…
In Dalian wurde ich wieder von der Taxi Mafia abgefangen. Weil ich aber mittlerweile wusste wie es läuft, habe ich wenigstens einen etwas besseren Preis rausgehandelt.
Lustig war, dass der Taxifahrer gar keine Ahnung hatte wo meine Wohnung liegt. Selbst mit der Adresse. Zum Glück habe ich das so in etwa verstanden und konnte ihm einigermaßen sagen, wie er fahren muss, nachdem er schon viel weit ist. Blöd war nur, dass ich nicht weiß, was umkehren heißt :D. Letztendlich hat er dann zuerst eine der Mitfahrerinnen weggebracht. War aber nicht so wild, hat nur 15 min oder so gekostet. Schließlich war ich wieder zu Hause, womit die große Tibet-Reise leider vorbei war.
Ps: Unterhalb findet sich noch der Nachtrag zu Qingdao.
Fotos von Carens Kamera: https://picasaweb.google.com/MrZwerg/XianLasaCaren?authkey=Gv1sRgCOit5IKfmuujkwE&feat=directlink
Freitags Abends durfte ich sogar eine Stunde eher schluss machen um zum Flughafen zu kommen. Dieses mal war ich mit der Tianjin Airline unterwegs. Bis auf das Einchecken war es im Prinzip ok, doch dies war gar nicht so einfach – Das Einchecken hatte allerdings nichts mit der Airline zu tun, da es ein Sammelschalter war. Zunächst wollten sie meinen Rucksack im RucksackSack nicht annehmen, weil sie meinten das wäre zu weich. Erst al seine Kollegin irgendwann mal genaür geschaut hat, hat sie gemerkt, dass dort etwas festes in der Tüte ist und ihn schliesslich doch akzeptiert. Ich habe sogar einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Der Flug an sich war trotzdem nicht so schön. Die Sitze waren hart (härter als bei anderen Airlines), der Flug war lang (3,5Std) und wir sind irgendwo zwischengelandet. Ausserdem hatte der Flieger eine Stunde Verspätung, sodass ich erst gegen 23:45 angekommen bin. Naja, immerhin bin ich jetzt mal mit einer Embraer 190 des Brasilianischen Herstellers Embraer geflogen.
Caren hatte nicht so viel Glück. Angeblich hätte sie als Nachnahmen China eingegeben, sodass das Ticket ungültig war. Letztendlich ist sie dann erst am nächsten Tag gegen 16:30 gekommen.
Irgendwann gegen halb 1 in der Stadt angekommen musste ich dann das Hotel suchen. Die grobe Richtung wusste ich, bin auch quasi dran vorbei gegangen habe es trotzdem nicht gefunden. Nach langem Suchen habe ich mich irgendwann in ein Taxi gesetzt. Der Taxifahrer hat wieder die Nummer angerufen, die Caren mir zum Glück geschickt hat, ist 300m um ein paar Ecken gefahren und schon war ich da(vor), den rein wollte mich ein Wachmann erst nicht lassen. Nach langem rumfuchteln und ein paar Brocken Chinesisch hat er dann nachgegeben und mich doch eintreten lassen. Ganz erschrocken wachte die schlafende Dame hinterm Tresen auf und liess mich mit viel Mühe einchecken. Das Zimmer war nicht so toll und recht dreckig aber die Lage war ziemlich gut und zum Schlafen ging´s schon. Um 2 lag ich endlich im Bett.
Am nächsten Morgen habe ich daher erstmal bis halb 10 geschlafen. Dann habe ich mich aufgemacht zum Drum Tower, welcher recht langweilig war. Anschliessend bin ich durch die dahinterliegende Gasse im muslimischen Bereich, deren Namen ich nicht weiss, geschlendert und habe das Treiben interessiert beobachtet. Nach noch mehr spazieren gehen durch den nördlichen Teil der Innenstadt bin ich zum Südtor der Stadtmauer gelaufen. Auf dem Weg bin ich unter anderem durch die Kneipenstrasse gekommen (vergleichbar mit Pontstrasse in Aachen). Hier in XiAn war dort Tagsüber allerdings gaar nichts los und fast alles geschlossen.
Die Stadtmauer war…ja, eine Mauer halt. Im Prinzip ist sie noch vollständig in Takt und geht einmal um die komplette Innenstad. Diese Strecke komplett zu laufen würde etwa 4 Stunden dauern denke ich. Dafür konnte man sich auf der Mauer auch Fahrräder leihen. Alleine hatte ich dazu allerdings keine Lust. Somit bin ich nur einmal zu einem Eckturm und dann wieder zurück Richtung Südtor, da ich anschliessend weiter nach Süden zum Big Wild Goose Pagoda – Pagodas sind chinesische Türme – wollte.
Der Pagoda selbst befand sich in einem (abzocker) Tempel. Der Eintritt war RMB50. Da hab ich zunächst überlegt ob ich das machen will, denn eigentlich sehen die Tempel eh alle gleich aus. Aufgrund was auch immer, habe ich mich dann dafür entschlossen und wurde innendrin bitterlich enttäuscht. Der Tempel war noch viel langweiliger und schlimmer noch: Um in den Turm selbst zu dürfen, hätte ich nochmal RMB30 bezahlen müssen. Das war mir dann zu doof und nach einem Spaziergang durch das Gelände bin ich wieder gegangen. Das Gelände um den Tempel herum war aber sehr schön, sodass sich der Weg dahin schon gelohnt hat. Drum herum gab es eine Art Promenade mit einigen Kunstwerken, auf der man schön ein wenig schlendern konnte. Auf der Rückseite war etwas wie ein Fontainenpark, wo viele Leute in den Fontainen gestanden sind. War schon irgendwie lustig ihnen dabei zuzuschauen; vor allem den kleineren Kinderen, die über kurz oder lang alle klatsch nass wurden.
Danach bin ich in den nebenliegenden Park und anschließend zurück innerhalb der Stadtmauern zum Bell Tower, dem Zentrum und Wahrzeichen der Stadt (welcher aber ebenfalls sehr langweilig ist). Dort habe ich dann schliesslich Caren getroffen. Nachdem sie auch noch den Drum Tower besucht hat sind wir nochmal ins Moslem Viertel und haben die Moschee gesucht und nicht gefunden. Dafür haben wir andere interessante Gässchen entdeckt die ich vorher nicht gesehen hatte. Nach dem folgenden Abendessen sind wir zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen sind wir früh aufgebrochen. Eigentlich wollten wir im Hotel frühstücken, doch dort gab es nicht mal Toast oder irgendwas westliches. Stattdessen standen Nudeln, Kohl, Seetang etc. auf dem Speiseplan. Wir haben dann ein paar Küchlein und Bollen gegessen, die wir noch hatten und sind dann zur Terrakotta Armee. Diese waren so richtig teuer. RMB110 um ein paar Tonmenschen zu sehen.
Aber seit ich die Soldaten vor ein 10 Jahren oder so mal im TV gesehen habe, verbinde ich China damit und wollte sie unbedingt selber mal sehen. Um ehrlich zu sein war es gar nicht so sehr interessant und vor allem ganz anders als ich mir das vorgestellt habe. Das mir interessanteste war, dass alle der 7000+ Soldaten verschiedene Gesichter haben, also sich keins gleicht, und dass ein nicht unwesentlicher Teil der Armee bei Plünderungen zerstört wurde.
Aufgrund der Dunkelheit der damaligen Reportage hatte ich immer Angenommen, dass sich die Armee in einer Höhle befindet. Über allen Ausgrabungsteilen befindet sich jedoch eine Halle und es wird einfach nur recht wenig Licht benutzt.
Nach den Kriegern sind noch in einen schönen Park mit See und Rummelplatz gelaufen. Dort haben wir sehr interessante Sachen gesehen: So konnte man beim Ringwerfen Hasen, Schildkröten, etc. gewinnen oder in einem Schwimmbecken rumlaufen und Goldfische Keschern (und platttreten). Sah schon alles sehr grausam aus. Bei den einen die sehr kleinen Käfige, bei den anderen der fehlende zugeführte Sauerstoff und die vielen kleinen Kinder, die einfach so darin rumgestapft sind.
Später ist irgendwann ein Typ zu uns gekommen und wollte ein Foto machen. Hab ich mir gedacht na gut ok, wie immer halt. Bye bye, weiter gehts. Irgendwann – ich hatte schon bemerkt, dass er uns irgendwie hinterherläuft oder so – ist er wieder gleichauf mit uns kramt einen Block aus seinem Rucksack und will, dass ich darauf unterschreibe. Wollte ich aber nicht. Dann fing er an zu betteln für bestimmt 20min. Irgendwie war es lustig aber auch ziemlich nervig. Hab ihm gesagt, wenn er mir nen guten Grund geben würde, würde ich es machen, aber er blieb immer nur dabei: “Because I want”. Meine Vermutung war ja, dass er damit angeben wollte, weil er mich für einen Basketballstar hielt, aber ich wollte dass er das sagt :p (also dass er es rumzeigen will, das andere hat er gesagt..)
Als wir aus dem Park raus waren ist er schliesslich gegangen. Wir haben dann noch was eingekauft und sind zurück ins Hotel, welches wir morgens ausgecheckt haben, weil unser Travel Agent nicht fähig war die versprochenen Tickets zu besorgen. Bis zu dem Zeitpunkt als wir heimkamen, war nicht klar ob wir vielleicht sogar noch am gleichen Abend losfahren wurden oder wie eigentlich geplant doch am nächsten Morgen.
Letztendlich ist es der nächste Morgen geworden, weswegen wir 30 mehr für die Nacht im Hotel zahlen mussten, weil das normale Zimmer doch nicht mehr frei waren und ausserdem haben wir keine durchgängigen Tickets bekommen sondern mussten in XiningXi aussteigen und 4 Stunden auf den nächsten Zug warten. Gebracht wurden uns die Tickets für den ersten Teil der Strecke Abends um 11. Auch waren wir im zweiten Zug eigentlich nicht mal in der gleichen Kabine. Weil dies zwei Freundinnen aber ebenfalls so erging, haben wir einfach getauscht.
Der erste Zugfahrtteil war recht entspannt. Ich habe ein bisschen gedöst und gelernt. In Xining hat uns dann schon die Dame mit den Anschlusstickets erwartet. Dann mussten wir uns dort noch mit irgendwelchen komischen Leuten rumschlagen, die komisch auf uns eingeredet haben. Letzten Endes war dies aber wieder mal halb so wild. Beim Betreten des Bahnhofes gab es die üblichen Sicherheitskontrollen. Dieses Mal ist mir das erste Mal bewusst aufgefallen, dass in China jeder von jedem kontrolliert wird, also auch Männer von Frauen und umgekehrt. Die Wartehalle im Bahnhof war wieder wie in einem Flugzeugterminal.
Die Zugfahrt insgesamt war eine tolle Erfahrung. Nur die Nacht war leider nicht so toll. Die Betten waren natürlich zu kurz, leider habe ich kein Bett in der unteren Etage bekommen, sodass ich an der Seite ein Rausfallschutz hatte und somit auch nicht die Knie über den Rand strecken konnte. Da es aber nur die eine Nacht war, ging es schon.
Die Klos und Waschbecken waren selbst am Ende noch für eine 35 Stunden Fahrt erstaunlich sauber. Dies liegt aber vielleicht auch ein bisschen an der Art der chinesischen Klos, die den französischen ähneln.
Die Landschaft war eigentlich nicht so sehr schön. Sie beeindruckte mehr durch die Grösse, die vielen Berge und die Tiere.
Irgendwann hat ein älterer Chinese versucht mit mir zu reden. Später hat er mich zu sich in sein Abteil geholt und wollte mir die ganze Zeit Schnaps andrehen. Da ich nicht trinken wollte, trank er. Dass er immer betrunkener wurde, hat man leider stark gemerkt. Er wurde ziemlich aufdringlich, kam später wieder zu uns und wollte gar nicht mehr gehen. Insgesamt war es jedoch eine sehr lustige Erfahrung.
In Lhasa angekommen sind wir um gegen 10 Abends. Dort wurden wir auch schon mit Glücksbändern von Guide + Fahrer empfangen, welche uns dann ins Hotel gebracht haben. Das Hotel in Lhasa war leider wieder recht dreckig und die Matratzen waren ziemlich unbequem und nur 1,9m lang. Dafür war das Frühstück ziemlich gut. Es gab Rührei, Omeletts, Marmelade, Kornflakes (mit Obst). Da es im Nächsten (und damit auch übernächsten) Hotel auch wieder Spiegelei und am Basecamp Pfannkuchen gab, habe ich wohl ziemlich viel Ei gegessen in Tibet… Naja macht nichts, ich esse dafür hier sonst kaum Ei! Hehe
Der erste Tag war ziemlich interessant. Zunächst sind wir zum Jokhang Kloster. Dort bekam man den ersten Eindruck des Buddhismus in Tibet. Warum das Kloster genau berühmt ist, weiß ich gar nicht mehr genau, aber es ist auf jeden Fall eine Pilgerstätte für die Buddhisten. So haben speziell vor dem Tempel herum viele Menschen gebetet. Manche haben dies aber auch um den Tempel herum getan. Der Bet-Zyklus besteht dabei aus: Auf den Boden legen, Hände Falten, Gebet sprechen, drei Schritte gehen… Sehr interessant, dabei zuzuschaün. Später (am Abend) haben Caren und ich einfach eine halbe Stunde den Betenden zugeschaut. „Leider“ war dieses Zuschaün jedoch nicht so möglich, wie wir das eigentlich wollten. Durch unser beider exotisches Aussehen haben wir auch die Aufmerksamkeit der eigentlichen Betrachtungssuspekte auf uns gezogen, wovon einige dann ihr Beten unterbrochen haben um ebenfalls uns zu beobachten. Lustig war es schon irgendwie!
Nach dem Kloster sind wir einmal über die darum herum führende Barkohr Straße. Diese war voll von tibetischen und chinesischen Händlern, die allerlei Schmuck, Figuren, Betzubehör – wie die typischen Gebetsmühlen, welche das Tantra in sich geschrieben haben. Durch das Drehen der Mühle spricht man also quasi das Gebet ohne es sagen zu müssen. Damit kann man mehr Gebete in gleicher Zeit „sagen“ – und andere Sachen. Beim Handeln mit diesen konnte ich lustige aber auch unangenehme Erfahrungen machen. So ist es auf jeden Fall möglich, Teile auf ca. 10% des erst genannten Preises zu drücken. Ärgerlich ist dann aber trotzdem, wenn die Dame, ein paar Stände weiter, gleich so ehrlich ist und eine ähnliche Sache für direkt günstiger anbietet. Naja, sei´s drum… war immer noch billig :D
Auf dieser Straße war unser Guide zürst ungewöhnlich ehrlich. Er bat uns ins drei Shops zu gehen, weil er etwas Trinkgeld bekäme, wenn wir dort reingingen. Andererseits versuchte er uns zu erzählen, dass das massive Polizei- und Militäraufgebot nur dafür da sei, Taschendiebe und so zu entdecken… Naja, wer´s glaubt!
Schließlich sind wir zum Potala Palast gefahren. Dieser war, bis er ins Exil gegangen ist, die Residenz des Dalai Lamas.
Der Palast ist ziemlich beeindruckend und völlig anders als alte europäische Schlösser und Burgen. Auch hier dominiert der Buddhismus und die typischen total überladenen (mit allen möglichen Figuren von Göttern, alten Dalai Lamas, Buddhas…) kleinen Räume. Leider war es nicht gestattet Fotos zu machen, sodass nur die Erinnerung bleibt.
Sehr interessant war zu sehen, dass die Enthaltsamkeit, mit der Buddhisten zu leben scheinen, nicht in den Tod fortgeführt wird. So konnte man das Grab des 5. Dalai Lamas betrachten, welches aus (ich meine) über 1.400kg Gold und „unzähligen“ Edelsteinen bestand und über 9m hoch ist.
Nach dem anschließenden Essen mit den anderen beiden Gruppenmitgliedern – ein verheiratetes Ehepaar um die 45, der Mann heißt George und kommt aus Peru, den Namen der Frau kenne ich leider bis heute nicht, aber sie kam aus Ulm – wurden wir im Hotel abgesetzt. Nach einer Pause, sind Caren und ich dann noch durch die kleinen engen Gassen der Altstadt gelaufen. Dort konnte man wenigstens ein bisschen erahnen, wie Lhasa wohl vor 30 Jahren mal ausgesehen haben könnte. Leider war es unserem lieben Guide, Suonan, nicht möglich uns eine Karte der Stadt zu besorgen. Zum Glück hatten wir aber einen Reiseführer, der immerhin eine schematische Karte beinhaltete, sodass wir zumindest ein paar Anhaltspunkte hatten. Abgeschlossen haben wir den Rundgang mit einem Tibet-Bier – gar nicht mal so schlecht – und einem Yak-Burger – das Fleisch war ok, der Burger aber kacke!
Am zweiten Lhasa-Tag haben wir zwei Klöster besichtigt. Zunächst das Drepung Kloster, ein riesiges Kloster ein wenig außerhalb der Stadt in einem Berg gelegen. Soweit ich mich erinnere waren die meisten Räume wie in allen anderen Klöstern auch: Voller Statün! Das Kloster war durch seine Größe aber trotzdem sehr beeindruckend. Fotos konnte man hier zwar grundsätzlich machen, jedoch hätte man für jede Kammer extra zahlen müssen. Diesen Luxus haben wir uns nur für die Versammlungshallte gegönnt, da diese dann doch sehr interessant war und uns die RMB20/2 wert war. Dann hatten wir sogar noch mehr Glück und konnten die Versammlung und das Gebet beobachten und durften es sogar festhalten. Anschließend wollte unser Führer – wer das Wort hier fehl am Platz sieht, hat Pech! – uns wieder raus aus dem Klostergelände führen. Ich habe aber vorher gesehen, dass ein paar Leute noch einen anderen Weg weiter hoch gelaufen sind und ihn gefragt wo diese denn hingehen würden. Er sagte nur, dass da oben noch ein langweiliges und leeres Collage sei aber wenn wir unbedingt hinwollen können wir selbstverständlich hochgehen. Dazu versuchte er ein nicht zu sehr genervtes Gesicht zu machen. Schließlich sind wir natürlich noch hoch und haben dort weiteres Anschauungsmaterial für ca. 1,5 Stunden gefunden. Kein Wunder, dass er nicht hoch wollte…für ihn ist der Tag nach den vertraglichen Besichtigungen schließlich gelaufen. Am Ausgang wollten wir dann eigentlich zu Mittag essen. Dass das Kloster-Restaurant ziemlich heruntergekommen und dreckig war, hat uns zwar ein wenig abgeschreckt doch nicht davon abgehalten so richtig tibetisch zu essen. Leider waren dann aber von den drei möglichen Gerichten zwei nicht mehr verfügbar, sodass wir dann doch zu einem völlig überteürten – für eine Portion Nudeln mit etwas Gemüse und ein paar Brocken Fleisch RMB48. Sowas bekommt man woanders für unter 25! – Restaurant gebracht wurden. Damit schien der Guide aber irgendwie doch nicht zufrieden, sodass er uns noch nach der abgegebenen Bestellung versuchte, wo anders hin zu führen. Wir vermuten, dass sie ihm nicht wie es üblich zu sein schien (für sein Bringen von Gästen) kostenlos sein Wunschessen servieren wollten. Im Endeffekt hat er aber dann doch irgendetwas zu essen bekommen und alle waren „glücklich“.
Nach dem Essen sind wir zum Sera Kloster. Dies war nicht soo groß aber trotzdem interessant. Hier haben wir zum ersten Mal große Sandmandalas gesehen, an denen die Mönche wohl 5-6 Wochen lang arbeiten, nur damit sie nach kurzer Zeit (bis irgend ein Feiertag um ist) wieder zerstört werden. Außerdem war es möglich den Mönchen beim Debattieren zuzuschaün. Dies machen sie um geistig fit zu bleiben. Wenn man ihnen dabei zuschaut, könnte man aber denken, dass es ebenso darum geht, Körperliche Fitness zu erlangen: In der Regel saß immer ein Mönch auf dem Boden und der andere stand vor ihm und machte zu seinen Argumenten komische Bewegungen, die mehr an Kung Fu erinnerten als an eine sachliche Diskussion.
Spät Nachmittags sind wir dann (wieder zu zweit) noch einen vom Reiseführer vorgeschlagenen Rundgang in der um den Potala Palast gelaufen. Wir haben uns zunächst vom Taxifahrer zu einer Adresse bringen lassen, wo man loslaufen sollte. Leider hat dieser uns nicht zu gesagter Adresse sondern nur irgendwo in die Nähe gebracht. Jetzt fingen die Probleme an. Ohne Karte und nur mit dem Schema des Reiseführers (mit nur den Straßennahmen der Hauptstraßen, die auf den Straßenschildern aber anders stehen), kamen wir zunächst nicht weiter. Schließlich war die Straße, wo wir später reinwollten auch noch durch eine Baustelle versperrt. Nach etwas Suchen, mit Hilfe meiner mittlerweile angewachsenen Chinesisch-Kenntnisse und meines exzellenten Orientierungssinnes :D haben wir es aber dann doch irgendwann gefunden, indem wir einfach in die Baustelle rein gegangen sind.
Auf dieser Reise haben wir dann gegen 10 Uhr noch den Potala Palast bei Dunkelheit aber beleichtet betrachten und die Wasserspiele zu Musik auf dem Platz davor betrachten können. Zum Hotel zurück sind wir mit einem Fahrrad-Taxi. Zunächst wollte der Mann unverschämte 30 haben, ich habe daraufhin ebenfalls unterschämte 5 geboten. Dann ist er auf 20 runter und ich meinte nur, dass nen Taxi für diese Strecke 10 kosten würde. Mehr würde er auch nicht bekommen. Schließlich willigte er ein. Auf der Fahrt schien er aber nicht mehr ganz so Glücklich über seinen Deal. Ich glaube er hatte nicht erwartet, dass ich dann doch so schwer bin…hahaha! Aber ich hatte schon ein bisschen Mitleid. Caren auch. Sie hat ihm dann noch 1 Trinkgeld gegeben
Der folgende Tag bestand aus viel Autofahren. Über den Yamdrotso lake sind wir nach Gyangtse und schließlich nach Xigatse gefahren.
Wie schon nach Dandong festgestellt mussten wir leider auch hier wieder erfahren, dass chinesische Straßen im Vergleich zu deutschen außerordentlich schlecht sind. Die Zwei Fahren waren ja schon nicht schön, aber das ganze jetzt noch 4 Tage lang…. Das war nicht sehr angenehm. Wenigstens war unser Auto weitaus komfortabler als der schreckliche Bus nach Dandong.
Bis auf viele Berge, die zum teil seltsamer Weise voller Sand waren, ist auf der Fahrt nicht viel passiert. Wir sind ein paar Berge hoch und runter, durch Täler, etc… wie das halt so ist im Gebirge.
Der Yamdrotso Lake ist ein heiliger See für die Buddhisten. Somit ist baden, waschen darin, etc. streng verboten. Dies machte sich in seiner Reinheit sehr gut bemerkbar. Der See sah einfach nur schön aus; riesengroß (638km² damit der drittgrößte in Tibet) und komplett türkis-blau. Es wird gesagt, dass sich darin eine Göttin befände.
In Gyangtse sind wir dann zum Kumbum Kloster, einem ebenfalls riesengroßen Klosterkomplex, welcher im Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum war. Ansonsten waren die Klostergebäude wieder mal die üblichen und wir als nicht Buddhisten haben eigentlich kaum Unterschiede erkennen können. Besonders war nur der Kumbum, ein Turm mit 108 – was für unendlich viele stehen soll – kleinen Kämmerchen. Als wir auf diesen rauf wollten waren die Mönche mal wieder richtig frech. Anstatt wie üblich, dass man dafür bezahlen muss, in bestimmten Zimmern Fotos machen zu dürfen, sollte man hier RMB10 bezahlen, nur um seine Kamera mit hoch nehmen zu dürfen. Bezahle man dies nicht, müsse man sie unten abgeben. Naja, mein Akku war eh leer, da hab ich angeboten diesen bei ihm zu lassen. Nach einigem hin und her habe ich meine Kamera einfach in meine Hosentasche gesteckt und bin nach einer weiteren Minute einfach rein. Warum auch immer, auf jeden Fall hat er nichts mehr gesagt. Die Aussicht von oben war aber in der Tat nicht verkehrt und zum Glück hatten wir noch Carens Kamera
Xigatse war eine seltsame Stadt. Unser Führer sagte, es sei weil nächsten Monat irgend ein Staatsmann käme, auf jeden Fall war die GANZE Stadt im Umbau. Es war einfach nur ein riesen großes Staubfest. Sogar in den Gebäuden war einfach alles staubig. Ich war froh, dass wir dort nur zwei Abende und einen kurzen Vormittag verbracht haben.
Das Frühstück war eigentlich gar nicht sooo schlecht. Es gab Toasts, Spiegelei und eine art heiße Salami. Wir sich beim nächsten Aufenthalt jedoch herausgestellt hat, war es nur genug für uns zwei, weil wir anscheinend die Menge für alle 4 aufgetischt bekommen haben. Hat uns aber niemand gesagt, sodass wir einfach alles gegessen haben…haha. Vormittags sind wir dann in das Tashilunpo Kloster, das größte Kloster in Tibet gegangen. Grundsätzlich war das Kloster bis auf seine Größe, wovon aber viel nicht wirklich Klostergebäude sondern mehr ein Dorf war, mal wieder wie alle anderen auch. Besonders war lediglich, dass man zwei Gräber von Panchen-Lamas, dem Rang unter dem Dalai Lama, und eine 26m hohe Future-Buddha Figur – es gibt Past, Present und Future Buddhas – betrachten konnte. Lustig in diesem Zusammenhang waren diesmal die Preise für das Fotografieren und Filmen. Während in anderen Klöstern 10-20, in Ausnahmefällen 30, Yuan üblich sind, sollte man hier für Standardräume 20-30 bezahlen. Für die Grabkammern fielen dann 75 für Fotos und 1500 für Filme und für die Statue sogar 150 für Fotos und 2500 für Filme an. Wie man sich vorstellen kann, haben wir niemanden gesehen, der es auch nur gewagt hätte seine Kamera in diesen Kammern überhaupt anzugucken.
Nach dem Kloster ging es dann endlich auf zum Mt. Everest (Qomolangma in Chinesisch). Die Fahrt war soweit wie am ersten Tag, doch die letzten 100km waren die Hölle. 100km Schotter und Buckel. Das Ganze auch noch Berg auf und ab. Dementsprechend haben wir dafür auch irgendetwas zwischen 3,5 und 4 Stunden gebraucht.
Angekommen sind wir gegen 9 Uhr; gerade noch rechtzeitig: Wir konnten den Sonnenuntergang beobachten und sehen, wie sich die Spitze des Everest Blutrot färbte.
Geschlafen haben wir in einem großen Zelt mit Ofen in der Mitte und den Besitzern gleich nebenan schlafend. Bitter kalt wurde es in der Nacht, als der Ofen nicht mehr an war. Eigentlich ging es aber, da uns die Gastmutter mit Dicken Decken und Wolldecken versorgt hat. Die Schlafunterlage war sogar sehr viel angenehmer und länger als in allen bisherigen Hotels in Tibet, leider nur etwas schmaler.
Am Abend habe ich noch ein wenig mit den beiden Kindern der Familie gespielt und konnte danach noch die tibetische Kultur beobachten. So hat die Frau Dochte aus Watte gerollt, Yak-Butter geschmolzen und aus beidem zusammen die typischen Yak-Butter-Lampen gebaut. Diese hat sie anschließend vor einem Bild mit Buddha drauf angezündet und gebetet. Die Kerzen rochen zum Glück nicht ganz so streng wie sonst oft.
Ich habe ganz vergessen zu erwähnen: Diese Yak-Butter-Lampen standen auch überall in den Klöstern rum. Im Grunde ist das gar nicht so sehr ein Problem. Leider wird die Butter hier nicht in Kühlschränken verwahrt, sodass sie ziemlich schnell zu riechen anfängt. Gerade in den kleinen Klosterräumen ohne viel Durchluft macht sich dies gar nicht so gut und führte oft zu einem für uns sehr unangenehmen Geruch.
Morgens sind wir zum „1. Basecamp“ des Mr. Everest weitergefahren (noch einmal 6 km).
Eigentlich dachte ich, dass dieses am Fuße des Berges lag, doch weit gefehlt. Bis zum Berg selber waren es sicher nochmal 10? Km wo dann das 2. Basecamp liegt. Im Endeffekt war am Camp daher nichts los. Keine Zelte, kein nichts. Die wirklichen Bergsteiger fahren wohl alle direkt zum 2. Camp, von welchem ich trotz dem Namen dachte, dass es schon ein wenig im Berg liegt. Nur 2 Händler und das Militär waren da, welches uns am Ende auch noch von dem Aussichtshügel runterscheuchte weil Ausländer da nicht drauf dürften. Der Ausblick auf den Everest war zwar klasse, mehr gab es dort aber nicht. Und ein Steinchen vom Berg konnte ich mir auch nicht mitnehmen - Armer Arne!
Die Rückfahrt war genau wie die Hinfahrt, schrecklich! Immerhin kamen uns nach den ersten 100 km (Schotter) der Rest gar nicht mehr so schlimm vor.
Abends in Xigatse haben wir diesmal gar nicht erst nach einem Restaurant gesucht, was uns beim ersten Aufenthalt nicht geglückt ist, sondern haben gleich Kekse, gekauft und diese verspeist.
Am quasi letzten Tag sind wir gegen Mittag wieder in Lhasa und sind dann noch etwas rumgelaufen. Zu Mittag gab es ein Yak-„Steak“. Es waren aber eher 3 Medaillons. Trotzdem war es sehr lecker. Diesmal konnte man endlich mal schmecken wie das pure Fleisch so schmeckt: Sehr ähnlich wie Rind, etwas kräftiger und ein etwas eigener Nachgeschmack aber sehr, sehr lecker! Das ganze jetzt noch mit einer guten Kräuterbutter…jamjam!
Nachdem wir noch einmal über den Barkor Kora geshoppt sind sind wir zu einem im Reiseführer empfohlenen als „vegas gleiches“ Hotel gefahren. So habe ich mir vegas zwar nicht vorgestellt aber nun gut… Gelohnt hat sich die Fahrt trotzdem, dem im ersten OG gab es eine schöne Ausstellung. Glücklicherweise war dann noch ein Angestellter da, der anscheinend nichts zu tun hatte und uns mit Begeisterung viel zu der Ausstellung erzählt und uns noch mehr, als man eigentlich sehen konnte, gezeigt hat. Von dem Angestellten haben wir dann auch aus erster Hand einmal erfahren wie man in Tibet so unterdrückt wird. So hat dieser die tibetanische Flagge bisher nur in Indien gesehen. Außerdem muss er sich ständig ausweisen, weil er wegen seiner kurzen Haare für einen Mönch gehalten wird. Darüber hinaus gibt es viele weitere Verbote über die er nicht so offen sprechen wollte.
Am letzten Vormittag sind wir nur nochmal rumgelaufen.
Der anschließende Flug nach XiAn war eigentlich ganz ok. Leider eine Stunde Verspätung, sodass wir in XiAn nicht mehr ganz so viel Zeit hatten. Lustig war nur, dass die Dame beim Einchecken fragte ob ich nen kleines Messer in meiner aufgegeben Tasche hätte. Habe ich bejaht. Darauf hin sagte sie, ich solle das ins Handgepäck nehmen. Da war ich doch etwas verwirrt und meinte nur, dass mir die Sicherheitskontrolle das ja dann abnehmen würde. Sie sagte nur: nein nein, das geht schon in Ordnung. Schließlich fragte sie aber doch nochmal was es für ein Messer sei. Da es sich um ein Taschenmesser handelte, war es denn plötzlich doch in Ordnung. Die Chinesen sind schon seltsam (gleiches ist Caren von XiAn nach Guilin auch passiert).
Leider war es unserem Führer außerdem nicht möglich nach einem Notausgangplatz oder einem Erste-Reihe Platz zu fragen. Zum Glück war einer der Passagiere so nett zu tauschen, sodass der Flug zwar langweilig, weil alleine, aber dafür erträglich war.
Ich bin mir zwar nicht mehr ganz sicher, aber ich meine dennoch, dass es so gewesen ist: Der Druckausgleich war diesmal sehr sehr lustig. Der Kabinendruck von Flugzeugen entspricht einem Luftdruck von 2400m Höhe. Lhasa befindet sich jedoch auf knapp 3700m. Dementsprechend sinkt der Druck nicht wenn das Flugzeug abhebt sondern steigt. Somit ist es auf einem solchen Flug vom Druckausgleich so, als würde man zwei Mal starten
Abends in XiAn sind wir noch was essen und anschließend auf die Kneipenstraße – diesmal bei Nacht – gegangen. Nachts war dort richtig was los.
Morgens sind wir, trotz der vielen gesehenen, nochmal in ein Kloster gegangen. Dieses mal jedoch in ein taoistisches. Im Grunde ähnlich (Gebäudetechnisch) und doch total verschieden (ganz andere Figuren, Bilder, alles). Es war auf jeden Fall ein total interessanter Tempelbesuch, welcher zusätzlich erfreulicherweise nur RMB3 gekostet hat. Dieser Preis schien auch nur dafür da zu sein, Störenfriede fern zu halten. Denn außer uns beiden waren nur zwei andere Touristen da, der Rest kam lediglich zum beten.
Danach sind wir noch in eine chinesische Moschee. Diese sah gar nicht nach einer Moschee aus. Nirgends waren Halbmonde zu sehen. Selbst das Minarett war nicht sehr hoch und sah wie eine typische chinesische Pagoda aus. Eine Reisegruppenführeren, die ich belauscht habe, meinte, dass es als solche getarnt gewesen sei. Warum das der Fall war, hat sie aber nicht gesagt.
Das Einchecken beim Rückflug war wieder seltsam. Diesmal hat mich der freundliche Herr sogar gefragt, ob ich am Notausgang sitzen möchte. Hab ich mich tierisch gefreut, dass man hier nicht chinesische sprechen können muss dafür. Im Flugzeug dann die böse Überraschung: Kein Notausgangplatz. Ziemlich irritiert bin ich zu meiner Reihe getrottet. Zum Glück hat aber wieder jemand mit mir getauscht. Hier war mal richtig viel Platz am Notausgang.
Im Gegensatz zum Hinflug (gleiche Airline) hatten die Flugbegleiterinnen dieses Mal anstatt T-Shirts und Trainingshosen sogar Polohemden mit Westen und Röcken an. Allerdings waren sie dieses Mal auch nicht ganz so jung. Die Kleidung der Herren war jedoch erneut Polos und Trainingshosen…
In Dalian wurde ich wieder von der Taxi Mafia abgefangen. Weil ich aber mittlerweile wusste wie es läuft, habe ich wenigstens einen etwas besseren Preis rausgehandelt.
Lustig war, dass der Taxifahrer gar keine Ahnung hatte wo meine Wohnung liegt. Selbst mit der Adresse. Zum Glück habe ich das so in etwa verstanden und konnte ihm einigermaßen sagen, wie er fahren muss, nachdem er schon viel weit ist. Blöd war nur, dass ich nicht weiß, was umkehren heißt :D. Letztendlich hat er dann zuerst eine der Mitfahrerinnen weggebracht. War aber nicht so wild, hat nur 15 min oder so gekostet. Schließlich war ich wieder zu Hause, womit die große Tibet-Reise leider vorbei war.
Ps: Unterhalb findet sich noch der Nachtrag zu Qingdao.
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Qingdao Nachtrag
mrzwerg, 20:03h
So, hier kommt dann doch noch der Nachtrag zu Qingdao (29.04-2.05):
Vorne weg: Qingdao ist eine alte deutsche Kolonialstadt (um 1900). Dies macht sich in der Architektur vieler Gebäude, zum Teil in der Kultur (mehr Christen) und im Bier, welches anfänglich (natürlich) nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde, bemerkbar. Mittlerweile wird wie jedem anderen auch in China der Einfachheit und der Kosten wegen Reisextrakt beigemischt.
Dazu kommt das Meer und ein meiner Meinung nach gutes Verhältnis und eine gute Verteilung von Hochhäusern und normalen Häusern. Insgesamt wird damit aus Qingdao eine sehr schöne Stadt.
Freitag Abend bin ich gleich nach der Arbeit mit in die Stadt gefahren um dort zur Fähre zu gelangen. Dies gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Mir wurde gesagt, wo ich aus dem Shuttle Bus aussteigen solle und dass ich mich dort zur Linie 11 begeben müsse. Leider war an der Haltestelle weit und breit keine Linie 11 zu sehen. Nach etwas suchen habe ich schliesslich versucht englischsprachige Chinesen zu finden, was mir jedoch nicht gelungen ist. Blieb nur eins: Doris, die freundliche Rezeptionistin von Liebherr anrufen Sie hat mir aufgetragen mein Handy einfach irgend einem Chinesen der um mich rum stände in die Hand zu drücken. Gesagt, getan.. Es hat sogar gleich beim ersten geklappt. Er war zwar etwas skeptisch, als ich ihm mein Telefon andrehen wollte, hat es nach mehrmaldigen Andeutungen aber denn schliesslich doch genommen. Schliesslich hat er mich zu einer Unterführung gebracht, die auf der anderen Seite in eine kleine Seitenstraße mündete wo dann auch die Busse in einiger Entfernung standen. Der Busfahrer hat mich dann auch freundlicherweise mitgenommen obwohl ich kein Kleingeld für den Bus hatte (das muss man hier in der Regel passend haben). Unangenehm wurde die Fahrt bei der vorletzten Station, wo alle anderen ausser mir ausgestiegen sind und ich Angst bekommen habe, dass es schon die letzte war, ich im falschen Bus sitze und er jetzt zurückfährt. Nach weiteren 3 Fahrminuten ist er dann aber endlich am Hafen angekommen.
Dort habe ich zunächst das Ticket gekauft, welches unglücklicherweise RMB100 teurer war als ursprünglich geplant. Lag aber angeblich daran, dass es ein neues Schiff war. Zum Glück standen in der Nähe des Ticket-Schalters zwei Englischstudenten (an die Namen erinnere ich mich leider nicht mehr) die auf ihren Freund warteten und mir beim Kauf behilflich waren, denn ohne diese wäre es mir nicht möglich gewesen mit der Frau zu kommunizieren. Anschliessend habe ich mich noch eine Weile mit den beiden unterhalten, bis sie schliesslich abgeholt wurden.
In der Wartehalle war es recht voll. Irgendwann als das Boarding losgehen sollte, bewegte sich anstatt der Schlange am (eigentlich) passenden Gate eine zweite an einem Gate daneben ohne irgend welche Schilder. Verwirrt und ängstlich, dass ich irgendetwas nicht mitbekommen hätte (denn alle Durchsagen und Schilder waren ausnahmslos auf Chinesisch) bin ich rübergegangen um zu schauen was da passiert. Plötzlich sprach mich ein Mann in rel. schlechtem Englisch an, ob ich wisse was da los sei. Ich sagte nur: No idea! Kurz später kam er wieder und sagte etwas von RMB3 für früheres Boarding. Nach einigem hin und her war es mir die 30cent wert, weil ich nicht wusste wie das mit den Betten etc. geregelt war.
Schliesslich war ich auf dem Schiff, habe meine Sachen auf mein Bett geschmissen und bin auf Erkundungstour. Also zunächst einmal: Nichts für grosse Menschen!!! Die Decken waren ca.2-2,05m hoch (Arne inkl. Schuhe 2,1). Zusätzlich hingen überall Feuerlöscher und Kameras an den Decken, woran ich mich trotzt genereller Vorsicht zwei mal gestossen/aufgeschrammt habe. Wie auch immer, auf der Erkundungstour habe ich den Mann – welcher übrigens Gento heisst und auch nach Qingdao wollte – wiedergetroffen und wir sind zusammen rumgelaufen. Dann haben wir auch noch Doris (Rezeptionistin) getroffen – welche sich ebenfalls auf dem Schiff befand, aber nach dem Hafen wo ganz anders hin wollte. Sie hat mir gesagt, dass sie mir am nächsten Morgen mit dem Bus helfen könne und sich dann verabschiedet. Gento und ich sind schliesslich ein Bier trinken gegangen (wozu er mich unbedingt einladen wollte) und gegen 12 in unsere Kabinen. Diese war ziemlich…. Es roch wie in einem Pumakäfig. Acht bzw. bis dahin sieben Leute ohne irgendeine Lüftung ist nicht schön. An den Geruch und die schlechte Luft hatte ich mich recht schnell gewöhnt, leider fingen zwei der älteren Herren dann ziemlich laut an zu schnarchen… Zum Glück war die Nacht nur ca. 4 Stunden lang.
Am nächsten Morgen bin ich dann mit Doris zum Busbahnhof, wo sie mir etwas zum Frühstücken gegeben und geholfen hat ein Ticket zu kaufen.
Die Busfahrt an sich war ok. Ähnlich wie nach DanDong aber zum Glück nur etwa 3,5 Std und mit etwas besserer Strasse. Da ich allerdings etwas Schlaf nachgeholt habe ich wenigstens nicht alles mitbekommen.
In Qingdao angekommen begannen dann die Probleme. Zunächst war es nicht möglich mit meinem Handy zu telefonieren (warum auch immer, es war noch Geld drauf), sodass ich keine Hilfe rufen konnte. Dannach können Taxen einfach keine Karten lesen. Ich weiss nicht und ich verstehe auch nicht warum, doch ist es ihnen (bisher nirgends) möglich, zu einem Ort zu fahren, den man ihnen auf einer Karte zeigt. Nach einer guten halben Stunde ist es mir dann gelungen ein Taxi zu finden, welches stattdessen das Hotel angerufen hat um sich die Addresse sagen zu lassen und nur RMB45 statt 70 (wie andere) haben wollte – der normale Preis für diese Strecke wäre etwa RMB20-25 gewesen.
Das Hotel war in Ordnung, nur etwas laut durch eine nahe vielbefahrene Strasse. Nach etwas ausruhen und Frühstücken bin ich dann los. Zunächst habe ich jedoch versucht an der Rezeption herauszufinden welche Buslinie zu meinem Ziel fährt. Dies war schwieriger als gedacht, denn auch Chinesen haben Probleme die Busspuren aus den Karten zu lesen. Entgegen vieler deutscher Busnetzkarten sieht es in China nämlich so aus: Auf allen Strassen, wo Busse fahren, sind dünne hellblaue Linien mit Punkten für die Haltestellen. Und irgendwo auf diesen Linien stehen ab und an ein paar Nummern. Sieht man also ein Kreuzung, muss man in alle drei Richtungen schauen wo die vorher gewählte Nr nochmal zu finden ist um zu wissen wohin sie weiterfährt (ist mir später noch zum Verhängnis geworden das System). Irgendwann hatten sie dann schliesslich die richtige Linie gefunden womit ich dann auch zum ersten Ziel gefahren bin. An der Haltestelle angekommen habe ich zunächst gedacht ich seit total falsch, denn laut der Karte sollte ich direkt davor sein. Nach 15min suchen habe ich sie aber dann doch gefunden. Eine alte deutsche katholische Kirche. Leider konnte man aber nicht reinschauen. Sollte sie aber ähnlich gewesen sein wie die andere christliche Kirche, welche ich später noch besucht habe, hätte sich der Besuch auch nicht gelohnt. Das Wetter war zunächst nicht soooo super. Es war zwar recht warm (aber wolkig), doch da es in der Nacht zuvor ziemlich geregnet hatte, war es sehr sehr schwül.
Nach den Kirchenbesuchen und dem ersten “Bewundern” von Armeen von sich fotografierenden Hochzeitsparen bin ich dann Richtung Meer gegangen. Dort bin ich ein bisschen entlangspaziert und natürlich einmal den Pier, das Wahrzeichen der ansässigen Brauerei, auf und abmarschiert. Der Pier an sich war nichts Besonderes, auch der Pavillon darauf war nicht sonderlich schön, die Aussicht dafür umso mehr. Anschliessend habe ich mich am Strand auf eine Bank gesetzt wo ich ebenfalls von zwei EnglischStudentinnen (Doreen und Rila) angesprochen wurde. Diese haben mir darauf hin geholfen mein Handy wieder aufzuladen und sind dannach noch ein wenig mit mir am Strand entlang gegangen. Nach einiger Zeit verabschiedeten sie sich und ich bin alleine weiter Richtung Xiao (klein) Qingdao, einer kleinen Halbinsel auf der ein Leuchtturm steht. Auf dem Weg dahin bin ich an einem Militärmuseum vorbeigekommen, welches leider schon geschlossen hatte. Nachdem ich feststellen musste, dass man um zum (nicht in) den Leuchtturm zu kommen Eintritt zahlen sollte, bin ich lieber zum Strand gegangen und habe das mittlerweile sonnige Wetter und das Meer genossen. Anschliessend bin ich noch durch einen Park am Meer spaziert, weil ich ein anderes Ziel nicht gefunden habe und danach, nach meinem ersten KFC Besuch in China zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen habe ich das Hotelfrühstück ausprobiert, welches als continental, westlich angepriesen war. Bis auf Honig und Toast, den sie noch extra für mich kaufen gegangen sind, war das Essen jedoch eher Chinesisch. Suppe, Kohl, Salat und andere gekochte Sachen. Es war auf jeden Fall so, dass ich am Ende kein schlechtes Gewissen hatte, dass nur ein statt zwei Frühstücks auf meiner Rechnung stand.
Nach der Stärkung bin ich mit dem Bus Richtung Küste. Dort habe ich ein altes Schloss gesucht, welches ich aber aufgrund eigener Unfähigkeit nicht gefunden habe. Stattdessen konnte ich wenigstens etwas schöne Kunst (Säulen und eine Hand-Fuss Statue) sehen. Anschliessend bin durch einen einsamen Wald einen Berg hinauf gestapft an dessen Ende eine alte Militärbasis war. In diesem Wald waren ein paar alte Bunker, welche doch alleine ziemlich unheimlich waren, da kaum Licht reinfiel und ich nicht wusste wer oder was darin wohl hausen möge. In einem dieser Bunker war dann schliesslich auch ein Zelt mit schlafenden Personen drin.
Ein Stück hinter der Militärbasis kam dann der Fernsehturm, welcher zwar zu einem schönen Ausblick führte, doch waren für den viel zu Hohen Preis von RMB50 die Scheiben oben ziemlich dreckig. Ausserdem war es leider – ich denke mal aufgrund des Meers, den das Wetter war echt super – recht nebelig. Dennoch war es ein recht schöner Ausblick. So eine Stadt am Meer sieht schon klasse aus von oben.
Anschliessend bin ich durch einen Park, der (wohl aufgrund des anstehenden Feiertages) brechend voll war, bis ich – nach viel Gedränge und einigen Fotos – schliesslich an einem Platz angommen war, der von Oben toll aussah und von unten aber total langweilig gewesen ist. Somit bin ich direkt weiter ins “richtige” Abenteuer. Leider war meine Karte nicht sehr detailliert, 2,5Jahre alt und hatte keine Strassennahmen. Somit habe ich mich im folgenden Abschnitt ziemlich verlaufen bzw. bin riesen Umwege gelaufen. Andererseits habe ich dafür durch Zufall das Gefängnis gefunden, welches gar nicht soo uninteressant war. Nicht gefunden hingegen habe ich das eigentliche Zwischenziel, einen Tempel. Nach dem Gefängnis bin ich dann noch ein bisschen weiter umhergeirrt und habe nach einiger Zeit schliesslich das gesuchte alte deutsche Herrenhaus gefunden, welches mittlerweile ein Hotel mit “Ratskeller” ist. Lustigerweise habe ich den Hintereingang gefunden und damit die RMB15 oder so gespart. Da habe ich mich für einen Moment über meine eigene Unfähigkeit freuen können. Ebenfalls gefreut habe ich mich über das “Guten Tag” am Ausgang eines alten, bärtigen Europäers, der den Eingang zu bewachen schien.
Nach diesem Besuch bin ich zu dem Nahegelegenen Observatorium. Der Park drumherum war ziemlich schön, doch für die Aussicht hat sich der Anstieg kaum gelohnt, da es bei weitem nicht so hoch war die der Fernsehturm. Um ehrlich zu sein, war mir aber vorher nicht bewusst, dass es bei einem Observatorium auch nur um die Aussicht geht. Dann wäre ich dort nicht hochgestapft. Aber naja, so teuer war es nicht und jeder Gang ein Gramm :p
Nach dem Observatorium habe ich erneut versucht mich anhand meiner recht schlechten Karte zu orientieren und bin weiter durch die Stadt geirrt. Nach einer guten Stunde und 5min Busfahrt bin ich dann aber doch irgendwie ans Ziel gekommen; jedoch ganz anders, als ich es gedacht hätte: Die Bierstrasse
Die Bierstrasse ist eigentlich gar nicht so toll. Es gibt nur eine Menge Pubs, die zwar im Gegensatz zu den meisten anderen Kneipen auch Bier zapfen, aber sonst nicht viel zu bieten haben. Auch in der Strasse war hingegen die Tsingtao-Brauerei, welche ich eigentlich besichtigen wollte. Leider war sie jedoch geschlossen und ich habe auch keine Öffnungszeiten für einen evtl. zweiten Besuch gefunden. Enttäuscht bin ich dann in die Kunststadt, welche echt super gemacht ist, gegangen. Anschliessend habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Dabei habe ich beobachten können wie in China Popcorn gemacht wird: Mais und Zucker wird in einen Druckbehälter gegeben. Dieser wird einige Zeit über einem Feuer erhitzt. Irgendwann – den Zeitpunkt schien der Meister im Gefühl zu haben – wird in eine Trillerpfeife geblasen, es macht einen lauten Knall und das Popcorn schiesst in ein Netz. Sah sehr interessant aus und roch sehr lecker. Aber Popcorn gibt´s nur um Kino, weswegen ich nach dem Spektakel ohne zu kaufen weitergezogen bin; durch die Einkaufsstrasse, eine Art Markt, dunkle Gassen bis ich schliesslich wieder bei KFC gelandet bin. Danach bin ich gleich ins Bett.
Am nächsten Tag bin ich mit Sack und Pack Richtung Olympia (2008) Segel-Stadion maschiert. Die Anlage war schon sehr unterschiedlich. Manche Teile sahen sehr sehr schön, modern und gepflegt aus, andere hingegen scheinen total verkommen lassen zu sein. Gleich nebenan war der Platz des 4. Mai auf welchem eine Skulptur die Winde des Wechsels darstellen soll. Nach dem Besuch dessen habe ich Gento erneut getroffen, welcher mich zum Essen eingeladen hatte. Ich weiss nicht genau warum, aber er orderte trotz meiner Äusserung nur wenig Hunger zu haben immer mehr, wodurch am Ende nicht ganz wenig übrig geblieben ist. Naja, die Auswahl war gross und es war Lecker, also eigentlich alles toll!!!
Nach dem Essen musste er trotz Feiertag arbeiten und ich bin wieder zum Strand und dort zu dem “Schloss” gelaufen welches ich vorher nicht gefunden hatte. Es war mehr ein kleines Schlösschen aber dennoch sehr interessant. Auf dem Weg dahin habe ich wieder sehr viele Hochzeitspaare gesehen die sich am Strand, im Park oder sonst wo fotografieren lassen haben. Der beliebteste Hintergrund schienen aber die Rötlichen steine am Meer und natürlich das Meer selber zu sein. Interessanterweise trägt in China ein Grossteil der Ehemänner ebenfalls weiss. Sah schon seltsam aus irgendwie. Und sehr lustig war, dass die meisten Frauen Jeans, etc. unter ihren Kleidern trugen.
Nach dem Schloss habe ich mich nochmal mit Gento und diesemal seiner Feundin, deren Namen ich nicht mehr weiss, da sie keinen englischen Namen hat, getroffen. Sie konnte auch kein Englisch sprechen, Gento sagte aber sie wäre total heiss drauf gewesen einen Ausländer zu treffen.
Wir sind nochmal zur Bierstrasse gefahren, doch die Brauerei hatte schon wieder zu. Diesmal haben wir auch etwas über die Öffnungszeiten herausgefunden. Dann sind wir eben ein bisschen rumgelaufen, über einen “Handwerks” Markt getrottet und schliesslich in ein Kaffee gegangen, wo es sich diesmal die Freundin nicht nehmen lassen wollte, alles zu bezahlen. Das ganze war mir schon unangenehm. Schliesslich haben sie mich zur AirportBus station gebracht, die ich ohne sie wohl niemals gefunden hätte.
Der Flug war ziemlich kacke. Auf die Frage nach Notausgangsplatz kam die Gegenfrage: Sprechen sie Chinesisch? – Nein – Dann nicht! Erste Reihe war auch nicht drin und getauscht hat im Flieger auch niemand. Somit wurde der Flug für mich und meine Nachbarin recht unangenehm. Zum Glück ist Qingdao sehr nah, sodass es nur ne gute Stunde gedauert hat.
Damit war der Erlebnistag aber noch nicht vorbei. Es war mittlerweile halb 1 nachts und ich wollte nur noch ins Bett – ich musste schliesslich arbeiten am nächsten Tag. Somit habe ich mir einen Taxifahrer gesucht, der mich für einen Fixpreis nach Hause bringt. Hat auch soweit geklappt. Irgendwann kurz nach dem Flughafen stand ein Auto auf der Strasse an dem wir vorbeifahren. Plötzlich dreht er um und fährt zu dem Auto. Ich denk mir: Ok, soll er helfen, wenns nich so lange dauert…ab ins Bett. Plötzlich sagt er, ich solle nochmal meine Addresse geben. Nun war mir das ganze sehr suspekt denn in dem anderen Auto sassen ausser dem Fahrer noch zwei weitere Personen. Zunächst dachte ich, die fahren gleich schnell dahin und räumen alles aus oder so. Letztendlich war es dann aber nicht soo schlimm aber anders schlimm, denn ich wurde verkauft. Jap richtig, der Fahrer hat mich an den anderen Fahrer verkauft. Er hat einen gewissen Betrag bekommen, dass der neue Fahrer von mir den gleichen Preis wie den vorher ausgemachten bekommt. Dafür hat der neue Fahrer noch die anderen mitgenommen, bei denen wahrscheinlich etwas ähnliches gemacht wurde. Letztendlich habe ich wieder mehr bezahlt, als die (mittlerweile) drei anderen zusammen.
Ist schon schlimm hier mit der chinesischen Taxi-Mafi, wenn man kein Chinesisch kann.
Vorne weg: Qingdao ist eine alte deutsche Kolonialstadt (um 1900). Dies macht sich in der Architektur vieler Gebäude, zum Teil in der Kultur (mehr Christen) und im Bier, welches anfänglich (natürlich) nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde, bemerkbar. Mittlerweile wird wie jedem anderen auch in China der Einfachheit und der Kosten wegen Reisextrakt beigemischt.
Dazu kommt das Meer und ein meiner Meinung nach gutes Verhältnis und eine gute Verteilung von Hochhäusern und normalen Häusern. Insgesamt wird damit aus Qingdao eine sehr schöne Stadt.
Freitag Abend bin ich gleich nach der Arbeit mit in die Stadt gefahren um dort zur Fähre zu gelangen. Dies gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Mir wurde gesagt, wo ich aus dem Shuttle Bus aussteigen solle und dass ich mich dort zur Linie 11 begeben müsse. Leider war an der Haltestelle weit und breit keine Linie 11 zu sehen. Nach etwas suchen habe ich schliesslich versucht englischsprachige Chinesen zu finden, was mir jedoch nicht gelungen ist. Blieb nur eins: Doris, die freundliche Rezeptionistin von Liebherr anrufen Sie hat mir aufgetragen mein Handy einfach irgend einem Chinesen der um mich rum stände in die Hand zu drücken. Gesagt, getan.. Es hat sogar gleich beim ersten geklappt. Er war zwar etwas skeptisch, als ich ihm mein Telefon andrehen wollte, hat es nach mehrmaldigen Andeutungen aber denn schliesslich doch genommen. Schliesslich hat er mich zu einer Unterführung gebracht, die auf der anderen Seite in eine kleine Seitenstraße mündete wo dann auch die Busse in einiger Entfernung standen. Der Busfahrer hat mich dann auch freundlicherweise mitgenommen obwohl ich kein Kleingeld für den Bus hatte (das muss man hier in der Regel passend haben). Unangenehm wurde die Fahrt bei der vorletzten Station, wo alle anderen ausser mir ausgestiegen sind und ich Angst bekommen habe, dass es schon die letzte war, ich im falschen Bus sitze und er jetzt zurückfährt. Nach weiteren 3 Fahrminuten ist er dann aber endlich am Hafen angekommen.
Dort habe ich zunächst das Ticket gekauft, welches unglücklicherweise RMB100 teurer war als ursprünglich geplant. Lag aber angeblich daran, dass es ein neues Schiff war. Zum Glück standen in der Nähe des Ticket-Schalters zwei Englischstudenten (an die Namen erinnere ich mich leider nicht mehr) die auf ihren Freund warteten und mir beim Kauf behilflich waren, denn ohne diese wäre es mir nicht möglich gewesen mit der Frau zu kommunizieren. Anschliessend habe ich mich noch eine Weile mit den beiden unterhalten, bis sie schliesslich abgeholt wurden.
In der Wartehalle war es recht voll. Irgendwann als das Boarding losgehen sollte, bewegte sich anstatt der Schlange am (eigentlich) passenden Gate eine zweite an einem Gate daneben ohne irgend welche Schilder. Verwirrt und ängstlich, dass ich irgendetwas nicht mitbekommen hätte (denn alle Durchsagen und Schilder waren ausnahmslos auf Chinesisch) bin ich rübergegangen um zu schauen was da passiert. Plötzlich sprach mich ein Mann in rel. schlechtem Englisch an, ob ich wisse was da los sei. Ich sagte nur: No idea! Kurz später kam er wieder und sagte etwas von RMB3 für früheres Boarding. Nach einigem hin und her war es mir die 30cent wert, weil ich nicht wusste wie das mit den Betten etc. geregelt war.
Schliesslich war ich auf dem Schiff, habe meine Sachen auf mein Bett geschmissen und bin auf Erkundungstour. Also zunächst einmal: Nichts für grosse Menschen!!! Die Decken waren ca.2-2,05m hoch (Arne inkl. Schuhe 2,1). Zusätzlich hingen überall Feuerlöscher und Kameras an den Decken, woran ich mich trotzt genereller Vorsicht zwei mal gestossen/aufgeschrammt habe. Wie auch immer, auf der Erkundungstour habe ich den Mann – welcher übrigens Gento heisst und auch nach Qingdao wollte – wiedergetroffen und wir sind zusammen rumgelaufen. Dann haben wir auch noch Doris (Rezeptionistin) getroffen – welche sich ebenfalls auf dem Schiff befand, aber nach dem Hafen wo ganz anders hin wollte. Sie hat mir gesagt, dass sie mir am nächsten Morgen mit dem Bus helfen könne und sich dann verabschiedet. Gento und ich sind schliesslich ein Bier trinken gegangen (wozu er mich unbedingt einladen wollte) und gegen 12 in unsere Kabinen. Diese war ziemlich…. Es roch wie in einem Pumakäfig. Acht bzw. bis dahin sieben Leute ohne irgendeine Lüftung ist nicht schön. An den Geruch und die schlechte Luft hatte ich mich recht schnell gewöhnt, leider fingen zwei der älteren Herren dann ziemlich laut an zu schnarchen… Zum Glück war die Nacht nur ca. 4 Stunden lang.
Am nächsten Morgen bin ich dann mit Doris zum Busbahnhof, wo sie mir etwas zum Frühstücken gegeben und geholfen hat ein Ticket zu kaufen.
Die Busfahrt an sich war ok. Ähnlich wie nach DanDong aber zum Glück nur etwa 3,5 Std und mit etwas besserer Strasse. Da ich allerdings etwas Schlaf nachgeholt habe ich wenigstens nicht alles mitbekommen.
In Qingdao angekommen begannen dann die Probleme. Zunächst war es nicht möglich mit meinem Handy zu telefonieren (warum auch immer, es war noch Geld drauf), sodass ich keine Hilfe rufen konnte. Dannach können Taxen einfach keine Karten lesen. Ich weiss nicht und ich verstehe auch nicht warum, doch ist es ihnen (bisher nirgends) möglich, zu einem Ort zu fahren, den man ihnen auf einer Karte zeigt. Nach einer guten halben Stunde ist es mir dann gelungen ein Taxi zu finden, welches stattdessen das Hotel angerufen hat um sich die Addresse sagen zu lassen und nur RMB45 statt 70 (wie andere) haben wollte – der normale Preis für diese Strecke wäre etwa RMB20-25 gewesen.
Das Hotel war in Ordnung, nur etwas laut durch eine nahe vielbefahrene Strasse. Nach etwas ausruhen und Frühstücken bin ich dann los. Zunächst habe ich jedoch versucht an der Rezeption herauszufinden welche Buslinie zu meinem Ziel fährt. Dies war schwieriger als gedacht, denn auch Chinesen haben Probleme die Busspuren aus den Karten zu lesen. Entgegen vieler deutscher Busnetzkarten sieht es in China nämlich so aus: Auf allen Strassen, wo Busse fahren, sind dünne hellblaue Linien mit Punkten für die Haltestellen. Und irgendwo auf diesen Linien stehen ab und an ein paar Nummern. Sieht man also ein Kreuzung, muss man in alle drei Richtungen schauen wo die vorher gewählte Nr nochmal zu finden ist um zu wissen wohin sie weiterfährt (ist mir später noch zum Verhängnis geworden das System). Irgendwann hatten sie dann schliesslich die richtige Linie gefunden womit ich dann auch zum ersten Ziel gefahren bin. An der Haltestelle angekommen habe ich zunächst gedacht ich seit total falsch, denn laut der Karte sollte ich direkt davor sein. Nach 15min suchen habe ich sie aber dann doch gefunden. Eine alte deutsche katholische Kirche. Leider konnte man aber nicht reinschauen. Sollte sie aber ähnlich gewesen sein wie die andere christliche Kirche, welche ich später noch besucht habe, hätte sich der Besuch auch nicht gelohnt. Das Wetter war zunächst nicht soooo super. Es war zwar recht warm (aber wolkig), doch da es in der Nacht zuvor ziemlich geregnet hatte, war es sehr sehr schwül.
Nach den Kirchenbesuchen und dem ersten “Bewundern” von Armeen von sich fotografierenden Hochzeitsparen bin ich dann Richtung Meer gegangen. Dort bin ich ein bisschen entlangspaziert und natürlich einmal den Pier, das Wahrzeichen der ansässigen Brauerei, auf und abmarschiert. Der Pier an sich war nichts Besonderes, auch der Pavillon darauf war nicht sonderlich schön, die Aussicht dafür umso mehr. Anschliessend habe ich mich am Strand auf eine Bank gesetzt wo ich ebenfalls von zwei EnglischStudentinnen (Doreen und Rila) angesprochen wurde. Diese haben mir darauf hin geholfen mein Handy wieder aufzuladen und sind dannach noch ein wenig mit mir am Strand entlang gegangen. Nach einiger Zeit verabschiedeten sie sich und ich bin alleine weiter Richtung Xiao (klein) Qingdao, einer kleinen Halbinsel auf der ein Leuchtturm steht. Auf dem Weg dahin bin ich an einem Militärmuseum vorbeigekommen, welches leider schon geschlossen hatte. Nachdem ich feststellen musste, dass man um zum (nicht in) den Leuchtturm zu kommen Eintritt zahlen sollte, bin ich lieber zum Strand gegangen und habe das mittlerweile sonnige Wetter und das Meer genossen. Anschliessend bin ich noch durch einen Park am Meer spaziert, weil ich ein anderes Ziel nicht gefunden habe und danach, nach meinem ersten KFC Besuch in China zurück ins Hotel.
Am nächsten Morgen habe ich das Hotelfrühstück ausprobiert, welches als continental, westlich angepriesen war. Bis auf Honig und Toast, den sie noch extra für mich kaufen gegangen sind, war das Essen jedoch eher Chinesisch. Suppe, Kohl, Salat und andere gekochte Sachen. Es war auf jeden Fall so, dass ich am Ende kein schlechtes Gewissen hatte, dass nur ein statt zwei Frühstücks auf meiner Rechnung stand.
Nach der Stärkung bin ich mit dem Bus Richtung Küste. Dort habe ich ein altes Schloss gesucht, welches ich aber aufgrund eigener Unfähigkeit nicht gefunden habe. Stattdessen konnte ich wenigstens etwas schöne Kunst (Säulen und eine Hand-Fuss Statue) sehen. Anschliessend bin durch einen einsamen Wald einen Berg hinauf gestapft an dessen Ende eine alte Militärbasis war. In diesem Wald waren ein paar alte Bunker, welche doch alleine ziemlich unheimlich waren, da kaum Licht reinfiel und ich nicht wusste wer oder was darin wohl hausen möge. In einem dieser Bunker war dann schliesslich auch ein Zelt mit schlafenden Personen drin.
Ein Stück hinter der Militärbasis kam dann der Fernsehturm, welcher zwar zu einem schönen Ausblick führte, doch waren für den viel zu Hohen Preis von RMB50 die Scheiben oben ziemlich dreckig. Ausserdem war es leider – ich denke mal aufgrund des Meers, den das Wetter war echt super – recht nebelig. Dennoch war es ein recht schöner Ausblick. So eine Stadt am Meer sieht schon klasse aus von oben.
Anschliessend bin ich durch einen Park, der (wohl aufgrund des anstehenden Feiertages) brechend voll war, bis ich – nach viel Gedränge und einigen Fotos – schliesslich an einem Platz angommen war, der von Oben toll aussah und von unten aber total langweilig gewesen ist. Somit bin ich direkt weiter ins “richtige” Abenteuer. Leider war meine Karte nicht sehr detailliert, 2,5Jahre alt und hatte keine Strassennahmen. Somit habe ich mich im folgenden Abschnitt ziemlich verlaufen bzw. bin riesen Umwege gelaufen. Andererseits habe ich dafür durch Zufall das Gefängnis gefunden, welches gar nicht soo uninteressant war. Nicht gefunden hingegen habe ich das eigentliche Zwischenziel, einen Tempel. Nach dem Gefängnis bin ich dann noch ein bisschen weiter umhergeirrt und habe nach einiger Zeit schliesslich das gesuchte alte deutsche Herrenhaus gefunden, welches mittlerweile ein Hotel mit “Ratskeller” ist. Lustigerweise habe ich den Hintereingang gefunden und damit die RMB15 oder so gespart. Da habe ich mich für einen Moment über meine eigene Unfähigkeit freuen können. Ebenfalls gefreut habe ich mich über das “Guten Tag” am Ausgang eines alten, bärtigen Europäers, der den Eingang zu bewachen schien.
Nach diesem Besuch bin ich zu dem Nahegelegenen Observatorium. Der Park drumherum war ziemlich schön, doch für die Aussicht hat sich der Anstieg kaum gelohnt, da es bei weitem nicht so hoch war die der Fernsehturm. Um ehrlich zu sein, war mir aber vorher nicht bewusst, dass es bei einem Observatorium auch nur um die Aussicht geht. Dann wäre ich dort nicht hochgestapft. Aber naja, so teuer war es nicht und jeder Gang ein Gramm :p
Nach dem Observatorium habe ich erneut versucht mich anhand meiner recht schlechten Karte zu orientieren und bin weiter durch die Stadt geirrt. Nach einer guten Stunde und 5min Busfahrt bin ich dann aber doch irgendwie ans Ziel gekommen; jedoch ganz anders, als ich es gedacht hätte: Die Bierstrasse
Die Bierstrasse ist eigentlich gar nicht so toll. Es gibt nur eine Menge Pubs, die zwar im Gegensatz zu den meisten anderen Kneipen auch Bier zapfen, aber sonst nicht viel zu bieten haben. Auch in der Strasse war hingegen die Tsingtao-Brauerei, welche ich eigentlich besichtigen wollte. Leider war sie jedoch geschlossen und ich habe auch keine Öffnungszeiten für einen evtl. zweiten Besuch gefunden. Enttäuscht bin ich dann in die Kunststadt, welche echt super gemacht ist, gegangen. Anschliessend habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Dabei habe ich beobachten können wie in China Popcorn gemacht wird: Mais und Zucker wird in einen Druckbehälter gegeben. Dieser wird einige Zeit über einem Feuer erhitzt. Irgendwann – den Zeitpunkt schien der Meister im Gefühl zu haben – wird in eine Trillerpfeife geblasen, es macht einen lauten Knall und das Popcorn schiesst in ein Netz. Sah sehr interessant aus und roch sehr lecker. Aber Popcorn gibt´s nur um Kino, weswegen ich nach dem Spektakel ohne zu kaufen weitergezogen bin; durch die Einkaufsstrasse, eine Art Markt, dunkle Gassen bis ich schliesslich wieder bei KFC gelandet bin. Danach bin ich gleich ins Bett.
Am nächsten Tag bin ich mit Sack und Pack Richtung Olympia (2008) Segel-Stadion maschiert. Die Anlage war schon sehr unterschiedlich. Manche Teile sahen sehr sehr schön, modern und gepflegt aus, andere hingegen scheinen total verkommen lassen zu sein. Gleich nebenan war der Platz des 4. Mai auf welchem eine Skulptur die Winde des Wechsels darstellen soll. Nach dem Besuch dessen habe ich Gento erneut getroffen, welcher mich zum Essen eingeladen hatte. Ich weiss nicht genau warum, aber er orderte trotz meiner Äusserung nur wenig Hunger zu haben immer mehr, wodurch am Ende nicht ganz wenig übrig geblieben ist. Naja, die Auswahl war gross und es war Lecker, also eigentlich alles toll!!!
Nach dem Essen musste er trotz Feiertag arbeiten und ich bin wieder zum Strand und dort zu dem “Schloss” gelaufen welches ich vorher nicht gefunden hatte. Es war mehr ein kleines Schlösschen aber dennoch sehr interessant. Auf dem Weg dahin habe ich wieder sehr viele Hochzeitspaare gesehen die sich am Strand, im Park oder sonst wo fotografieren lassen haben. Der beliebteste Hintergrund schienen aber die Rötlichen steine am Meer und natürlich das Meer selber zu sein. Interessanterweise trägt in China ein Grossteil der Ehemänner ebenfalls weiss. Sah schon seltsam aus irgendwie. Und sehr lustig war, dass die meisten Frauen Jeans, etc. unter ihren Kleidern trugen.
Nach dem Schloss habe ich mich nochmal mit Gento und diesemal seiner Feundin, deren Namen ich nicht mehr weiss, da sie keinen englischen Namen hat, getroffen. Sie konnte auch kein Englisch sprechen, Gento sagte aber sie wäre total heiss drauf gewesen einen Ausländer zu treffen.
Wir sind nochmal zur Bierstrasse gefahren, doch die Brauerei hatte schon wieder zu. Diesmal haben wir auch etwas über die Öffnungszeiten herausgefunden. Dann sind wir eben ein bisschen rumgelaufen, über einen “Handwerks” Markt getrottet und schliesslich in ein Kaffee gegangen, wo es sich diesmal die Freundin nicht nehmen lassen wollte, alles zu bezahlen. Das ganze war mir schon unangenehm. Schliesslich haben sie mich zur AirportBus station gebracht, die ich ohne sie wohl niemals gefunden hätte.
Der Flug war ziemlich kacke. Auf die Frage nach Notausgangsplatz kam die Gegenfrage: Sprechen sie Chinesisch? – Nein – Dann nicht! Erste Reihe war auch nicht drin und getauscht hat im Flieger auch niemand. Somit wurde der Flug für mich und meine Nachbarin recht unangenehm. Zum Glück ist Qingdao sehr nah, sodass es nur ne gute Stunde gedauert hat.
Damit war der Erlebnistag aber noch nicht vorbei. Es war mittlerweile halb 1 nachts und ich wollte nur noch ins Bett – ich musste schliesslich arbeiten am nächsten Tag. Somit habe ich mir einen Taxifahrer gesucht, der mich für einen Fixpreis nach Hause bringt. Hat auch soweit geklappt. Irgendwann kurz nach dem Flughafen stand ein Auto auf der Strasse an dem wir vorbeifahren. Plötzlich dreht er um und fährt zu dem Auto. Ich denk mir: Ok, soll er helfen, wenns nich so lange dauert…ab ins Bett. Plötzlich sagt er, ich solle nochmal meine Addresse geben. Nun war mir das ganze sehr suspekt denn in dem anderen Auto sassen ausser dem Fahrer noch zwei weitere Personen. Zunächst dachte ich, die fahren gleich schnell dahin und räumen alles aus oder so. Letztendlich war es dann aber nicht soo schlimm aber anders schlimm, denn ich wurde verkauft. Jap richtig, der Fahrer hat mich an den anderen Fahrer verkauft. Er hat einen gewissen Betrag bekommen, dass der neue Fahrer von mir den gleichen Preis wie den vorher ausgemachten bekommt. Dafür hat der neue Fahrer noch die anderen mitgenommen, bei denen wahrscheinlich etwas ähnliches gemacht wurde. Letztendlich habe ich wieder mehr bezahlt, als die (mittlerweile) drei anderen zusammen.
Ist schon schlimm hier mit der chinesischen Taxi-Mafi, wenn man kein Chinesisch kann.
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